Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
unfreundlichen Begleiter nicht mehr erwischten.
Er sah ein paar halbwegs brauchbare Stellen, aber er nutzte sie nicht, weil er zu große Angst hatte. Er versuchte, seine Entschlossenheit zu stärken, indem er sich daran erinnerte, wie nötig seine Freunde im Norden Hilfe brauchten, aber noch immer sah er nichts, was mehr als flüchtige Hoffnung bot.
Der Ork wurde jedoch immer mürrischer, und Regis wusste, dass er bald etwas unternehmen musste.
»Wir schlagen ein Lager auf«, informierte ihn der Ork schließlich.
Regis riss die Augen weit auf und hielt verzweifelt nach einem Ausweg Ausschau. Sein Blick fiel auf die kleine Keule, die in seinem Gürtel steckte.
Er dachte daran, sie zu zücken und dem Worg auf den Kopf zu schlagen, aber er konnte seine Hand nicht dazu bringen, sich zu bewegen, denn er wusste, dass der Schlag unbedingt perfekt sein und das Geschöpf gleich beim ersten Mal niederstrecken musste, und er bezweifelte ernsthaft, das erreichen zu können. Selbst mit einem gesunden Arm wäre Regis kein Gegner für einen Worg gewesen, und das war ihm vollkommen klar. Bevor er diesem Vieh auch nur eine einzige Wunde zugefügt hatte, würden die schnappenden Kiefer längst seine Kehle gefunden haben.
Das Einzige, was ihn am Leben erhielt, war der Ork, der Herr des Worg.
Der Halbling wäre beinahe vornübergefallen, als der Ork auf einem kleinen Absatz des Berghangs seinen Wolf plötzlich zügelte. Regis dachte erst daran, vom Rücken des Worg zu springen, als sich das Geschöpf zu ihm umdrehte und nach seinem Fuß schnappte. Er eilte zur Seite, und der Worg drehte sich um und schnappte noch einmal nach ihm, aber der Ork mischte sich ein, beschimpfte das Tier und versetzte ihm einen Tritt.
Der Worg zog sich zurück und starrte Regis weiterhin hasserfüllt an; ein Blick, der dem Halbling unmissverständlich klar machte, dass der große Wolf ihn töten würde, sobald der Ork eingeschlafen war.
Er fand vorläufige Hilfe, als ihm auffiel, dass ihr Lagerplatz von Bäumen umgeben war. Zu Tode erschöpft, verängstigt und schrecklich wund von dem Ritt, ging Regis zu einem passenden Baum und fing an zu klettern.
»Wo gehst du hin?«, wollte der Ork wissen.
»Ich übernehme die erste Wache«, erwiderte Regis.
»Der Hund wird wachen.« Der Ork zeigte auf den Worg, der seinerseits Regis anstarrte und die gelben Zähne fletschte.
»Ich auch«, erklärte der Halbling unnachgiebig.
Er kletterte so schnell auf den Baum, wie sein verletzter Arm es zuließ, bis er außer Reichweite seiner beiden Begleiter war.
Er fand eine geeignete Stelle und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Stamm, die Beine auf einem Ast ausgestreckt, und versuchte, sich so gut wie möglich zu sichern. Einen Augenblick lang dachte er daran, wieder herunterzuklettern und den Ork zu veranlassen weiterzuziehen, aber in Wahrheit wusste er, dass sie alle Ruhe brauchten, besonders der Worg – obwohl er dem Vieh keine Träne nachgeweint hätte, wenn es vor Erschöpfung tot umgefallen wäre.
Alle paar Sekunden schaute Regis wieder nach Norden, wo Senkendorf lag, und dachte an seine Freunde.
Er konnte nur hoffen, dass sie noch am Leben waren.
»Drei Häuser brennen lichterloh«, informierte Dagnabbit Catti-brie und Wulfgar, die an Bruenors Bett Wache hielten.
Sie hatten das Hospital in den niedrigen Arbeitstunneln unter Withegroos Turm eingerichtet, einer Reihe von Verbindungsgängen, die es erlaubten, die Schlüsselpunkte der Fundamente des Turms zu inspizieren. Das war tatsächlich der stärkste Bereich der Siedlung, viel unerschütterlicher als der Turm darüber, denn die Zwerge, die Withegroo dafür bezahlt hatte, seinen Turm zu bauen, hatten als Erstes die Gänge gegraben und sie sowohl gegen das Wetter als auch gegen Feinde verstärkt, denn solange die Bauarbeiten andauerten, war hier ihre einzige Zuflucht gewesen.
Dennoch, diese engen Gänge waren kaum für ihren derzeitigen Zweck als behelfsmäßige Bunker geeignet. Die Freunde befanden sich im größten Raum – an dem einzigen Ort, den man tatsächlich als »Raum« bezeichnen konnte –, und selbst hier konnte Wulfgar nicht aufrecht stehen. Er hatte auf dem Bauch durch einen zehn Fuß langen Gang kriechen müssen, um hereinzukommen.
»Die Häuser bestehen doch aus Stein«, sagte Catti-brie verwundert.
»Aber sie haben Holzbalken«, erwiderte der Zwerg. Er ging zu Bruenor und setzte sich auf die Kante seines Lagers. »Die Riesen haben ein paar Feuertöpfe geworfen, und die Steine
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