Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
würde.
Deshalb bemerkten sie den Dunkelelfen nicht, der sich heimlich aus dem Baum und in Position schlich.
Deshalb bemerkten sie nicht die Zwerge, die ein bisschen näher kamen, die Hämmer wurfbereit, die Nahkampfwaffen in Reichweite.
Es gab viel Geschrei, Gebrüll, Vorschläge und Bitten von den verwirrten Orks, bis sich schließlich einer umdrehte und sah, dass Feinde sich angeschlichen hatten. Er riss die Augen weit auf, hob den Finger, um auf sie zu zeigen, und öffnete den Mund, um zu schreien.
Seine Warnung ging im Kriegsgeschrei von mehr als zwanzig Zwergen unter, die plötzlich vorwärts stürmten, ihre Wurfgeschosse schleuderten und dann Äxte und Schwerter schnell und tödlich schwangen.
Weiter hinten versuchte ein Ork, seine Leute dazu zu bringen, sich zu formieren – bis ein Krummsäbel sich durch seinen Rücken in die Lunge bohrte. An der Seite übernahm ein anderer Ork die Führung – bis ein Pfeil an ihm vorbeiraste und sich neben seinem Kopf in einen Baum bohrte. Mehr besorgt um seine eigene Sicherheit als darum, den Widerstand gegen die Zwerge zu organisieren, duckte sich der Möchtegernanführer und rannte davon.
Gerade als die Orks, die den Zwergen am nächsten waren, so etwas wie eine Verteidigung aufgebaut hatten, griff Wulfgar an und schlug wild mit dem Kriegshammer zu, wobei er immer zwei Orks gleichzeitig erledigte. Er musste ein paar unangenehme Treffer einstecken, aber er wurde kein bisschen langsamer, und sein Lied an Tempus, seinen Kriegsgott, wurde kein bisschen leiser.
Ein wenig abseits der Schlacht war Catti-brie gleichzeitig frustriert und erfreut. Immer wieder hob sie den Bogen, nur um ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zu senken. Ihre Finger gestatteten ihr einfach nicht genug Präzision, um mitten ins Getümmel zu schießen, in dem sich auch ihre Freunde befanden. Außerdem hatte sie keine Ahnung, wo sich Drizzt in dieser Masse von krabbelnden, kreischenden Orks aufhielt.
Es quälte sie, nicht mitkämpfen zu können, aber sie sah, dass es besser lief, als sie zu hoffen gewagt hatten. Sie hatten die Orks vollkommen überrascht, und diesen Vorteil würden die Zwerge zu nutzen wissen.
Noch brillanter und begeisternder fand Catti-brie die Bewegungen von Wulfgar. Er platzierte seine tödlichen Schläge ebenso wild wie zielsicher. Das war nicht mehr der Mann, mit dem sie verlobt gewesen war, der so unsicher, ängstlich und besitzergreifend gewesen war. Das war nicht mehr der Mann, der weggegangen war, als sie sich aufgemacht hatten, um den Gesprungenen Kristall zu zerstören.
Das hier war der Wulfgar, den sie im Eiswindtal gekannt hatte, der Mann, der sich zusammen mit Drizzt in die Höhle von Biggrin gestürzt hatte. Das hier war der Wulfgar, der den Gegenangriff der Barbaren gegen die Scharen von Akar Kessell angeführt hatte. Das hier war der Sohn von Beornegar, der nun vollständig aus Errtus Klauen zurückgekehrt war.
Catti-brie sah lächelnd zu, wie der Barbar durch die Horden von Feinden watete, denn sie wusste instinktiv, dass ihn heute kein Schwert und keine Keule wirklich treffen würde, dass er irgendwie über den anderen stand. Aegis-fang schleuderte Orks beiseite, als wären sie Kinder. Ein Ork rannte hinter einen kleinen Baum, aber Wulfgar knurrte nur, stieß dann einen lauteren Schrei aus und schwang den Hammer noch kräftiger, um den Baum zusammen mit dem Geschöpf zu treffen, das sich hinter ihm versteckte.
Als es Catti-brie gelungen war, ihren Blick von dem Barbaren loszureißen, war der Kampf vorbei, und die überlebenden Orks, die den Zwergen zahlenmäßig immer noch mindestens drei zu eins überlegen waren, flohen in alle Himmelsrichtungen, wobei viele sogar die Waffen wegwarfen.
Bruenor und Dagnabbit schnitten so vielen Gegnern wie möglich den Weg ab, und Wulfgar trat allen Fliehenden, die in seine Nähe kamen, in den Weg und mähte sie nieder.
Auf der anderen Seite sah Catti-brie, wie eine Dreiergruppe ins Gebüsch huschte, und sie hob den Bogen, aber es war zu spät, um die Orks noch mit einem Pfeil zu erwischen.
Der Schatten innerhalb des Gebüschs wurde tiefer, wurde verstärkt durch magische Dunkelheit, und die darauf folgenden Schreie sagten Catti-brie, dass Drizzt sich mitten in diesem Schatten befand und die Situation vollkommen unter Kontrolle hatte.
Ein Ork kam direkt auf sie zugerannt, und sie hob Taulmaril, um ihn zu töten.
Aber dann stolperte der Ork plötzlich über einen Buckel, der am Boden vor ihm erschienen war, und
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