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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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jener schicksalhaften Nacht vor einem halben Jahrhundert noch ein kleines Kind gewesen, als die Dunkelelfen aus ihren Höhlen kamen und eine Versammlung von Mondelfen angriffen, die den Vollmond feierten. Alle wurden niedergemetzelt, bis auf Ellifain, und es wäre dem Mädchen nicht besser ergangen, wäre da nicht ein ungewöhnlich großzügiger Drow namens Drizzt Do'Urden gewesen. Er hatte das Kind unter der toten Mutter begraben, beschmiert mit ihrem Blut, so dass es ausgesehen hatte, als wäre auch Ellifain tödlich verwundet.
    Während Tarathiel, Innovindil und die anderen Mondelfen verstanden, wie barmherzig Drizzt gewesen war, und den Bericht des bemerkenswerten Dunkelelfen über die schreckliche Nacht akzeptiert hatten, war Ellifain nie über diesen schrecklichen Moment hinweggekommen. Das Massaker hatte sie über alle Maßen gezeichnet, trotz der Anstrengungen von Priestern und Zauberern, und hatte ihr für ihr Erwachsenenleben nur ein einziges Ziel gegeben: Drow-Elfen zu töten, und ganz besonders Drizzt Do'Urden.
    Die beiden waren einander begegnet, als Drizzt sich einmal durch den Mondwald gewagt hatte, und es hatte Tarathiel und die anderen gewaltige Anstrengung gekostet, Ellifain von Drizzts Kehle fern zu halten.
    »Glaubst du, sie wird sich zeigen, um ihn zu töten?«, fragte Innovindil. »In diesem Fall müssen wir Drizzt Do'Urden und König Bruenor davor warnen, dass sie unter den Elfen sein könnte, die nach Mithril-Halle kommen.«
    Tarathiel zuckte mit den Schultern. Vor ein paar Jahren war Ellifain ohne weitere Erklärung aus dem Mondwald verschwunden. Sie hatten sie nach Silbrigmond verfolgt, wo sie versucht hatte, einen Schwertkämpfer als Partner anzuheuern, unter der Bedingung, dass er sich mit dem Kampfstil der Drow auskannte, die zwei lange Krummsäbel bevorzugten.
    Die beiden hatten Ellifain bei zahllosen Gelegenheiten beinahe erwischt, aber sie war ihnen immer wieder entkommen. Und dann war sie einfach verschwunden, und die Spur war schnell kalt geworden. Die Elfen vermuteten die Einmischung eines Zauberers, der wahrscheinlich einen Transportzauber angewandt hatte, aber sie hatten trotz aller Anstrengungen niemanden finden können, der auch nur gestanden hätte, Ellifain begegnet zu sein.
    Die Spur führte ins Leere, und die Elfen hatten gehofft – sie hofften immer noch –, dass Ellifain aufgegeben hatte, Drizzt finden und töten zu wollen. Inzwischen bezweifelten Tarathiel und Innovindil allerdings stark, dass das wirklich der Fall war. Ellifains Waffenhand wurde nicht von Vernunft gelenkt, sondern von unnachgiebigem Zorn und einem Rachedurst, der über alles hinausging, was die Elfen je zuvor erlebt hatten.
    »Es ist unsere Verantwortung als Nachbarn, König Bruenor zu warnen«, erklärte Tarathiel.
    »Wir sind Zwergen gegenüber verantwortlich?«
    »In diesem Fall schon.«
    Innovindil dachte einen Augenblick nach, dann nickte sie zustimmend. »Sie glaubt, wenn sie Drizzt töten kann, werden diese Bilder verschwinden, die sie immer wieder heimsuchen. Wenn sie Drizzt tötet, wird sie damit alle Drow treffen und ihre Familie rächen.«
    »Aber wenn er gewarnt wird und sie sich und ihre Absicht enthüllt, wird er sie wahrscheinlich umbringen«, sagte Tarathiel, und Innovindil zuckte bei dem Gedanken zusammen.
    »Vielleicht wäre das die gnädigste Lösung«, sagte sie schließlich und blickte zu Tarathiel auf, dessen Miene angespannt war und der die Augen zusammengekniffen hatte.
    Aber er konnte Innovindils schlichter Logik und seinem eigenen Wissen, dass Ellifain, die wahre Ellifain, in jener Nacht vor langer Zeit auf diesem vom Vollmond beleuchteten Feld gestorben war, nichts entgegensetzen. Danach war sie ein vollkommen gebrochenes Geschöpf gewesen.
    »Ich glaube nicht, dass Ivan und Pikel Felsenschulter geeignet sind, König Bruenor eine solche Botschaft zu überbringen«, stellte Innovindil fest, und Tarathiels finstere Miene hellte sich ein wenig auf. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Wahrscheinlich werden sie alles durcheinander bringen und einen Krieg zwischen Mithril-Halle und dem Mondwald auslösen«, sagte er mit einem etwas gezwungenen Lachen.
    »Bumm!«, versuchte Innovindil, Pikel zu imitieren, und beide Elfen lachten laut.
    Dann jedoch richtete Tarathiel den Blick zum westlichen Himmel, wo die untergehende Sonne eine Wolkenbank in ihr Feuer hüllte, und seine Heiterkeit verging. Ellifain war irgendwo dort draußen, oder sie war tot, und er konnte nichts tun, um

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