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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nicht, wenn sich deine Leute und all meine Leute und sämtliche Trolle der Trollmoore zusammentun. Das weißt du ebenso gut wie ich.«
    Gerti brachte zunächst vor Unglauben kein Wort heraus. Sie hatte Letzteres natürlich von Anfang an gewusst, aber nie geglaubt, dass Obould jemals seine wahren Grenzen begreifen würde.
    »Was ist… mit der Zitadelle Felbarr?«, stotterte sie schließlich in der Hoffnung, den König noch einmal zu überrumpeln.
    »Wir werden sehen, wie weit unsere Siege uns bringen«, erwiderte Obould. »Vielleicht werden wir Mithril-Halle erobern – und das ist eine ebenso gute Beute wie Felbarr. Vielleicht wird uns in den Monaten, die es brauchen wird, um den Sieg zu sichern, auch noch der Mondwald zufallen. Wir brauchen auf jeden Fall Holz, und das nicht zu dem Zweck, in der Nacht um die Bäume herumzutanzen, wie es diese Verrückten tun.«
    Wieder sah es aus, als spähte er über den Horizont hinaus, und er lachte leise.
    »Aber das liegt alles noch in weiter Ferne«, sagte er dann. »Lass uns sichern, was wir bereits haben. Riegeln wir den Surbrin gegen alle ab, die Mithril-Halle helfen wollen. Soll Proffit in den Gängen im Süden Schaden anrichten. Soll Urlgen die Zwerge ganz und gar in ihre Löcher treiben und das Westtor schließen. Danach können wir entscheiden, wohin wir als Nächstes marschieren.«
    Gerti lehnte sich wieder gegen die Wand und starrte den Ork-König und den selbstzufriedenen Schamanen neben ihm an. Sie widerstand dem Bedürfnis, die Hände auszustrecken und Arganth zu erwürgen, obwohl sie es sehr gern getan hätte, und sei es nur, weil er ein so hässlicher kleiner Mistkerl war.
    Und sie fragte sich, ob es ihr gelingen würde, auch Obould zu töten. Dieses Geschöpf, das dort vor ihr saß, verblüffte sie immer wieder, brachte sie immer wieder aus dem Gleichgewicht. Das war nicht mehr der greinende Ork, der ihr einmal Zwergenköpfe als Geschenk gebracht hatte. Das war nicht mehr der sich überschätzende und zum Untergang verurteilte Anführer, dem sie zu ihrer Erheiterung das Gefühl vermittelt hatte, er sei ein Verbündeter. Obould ließ sich im Westen Zeit mit seinem Kampf gegen die Zwerge und opferte kurzfristige, schnelle Siege für langfristigen Nutzen. Welcher Ork hätte je auf diese Weise gedacht?
    Es kam Gerti so vor, als hätte Obould tatsächlich alles gut geplant, und was noch verblüffender war, es sah aus, als hätte er durchaus eine Chance auf Erfolg. Und das wiederum warf die Frage auf, was der Ork-König für die Eisriesen plante.
    »Sie stinken wie Rothe-Dung in fauligem Wasser«, beschwerte sich Tos'un.
    Trotz ihrer allgemein schlechten Laune widersprach Kaer'lic Suun Wett ihm nicht – ihre Nase ließ das nicht zu.
    »Und Proffit ist der Stinkigste des ganzen Haufens«, fuhr Tos'un fort.
    Kaer'lic warf ihm einen Blick zu, der ihn daran erinnern sollte, dass sie zwei Drow inmitten einer Armee von Trollen waren und es daher möglicherweise nicht empfehlenswert war, den Anführer dieser Geschöpfe so offen zu beleidigen.
    »Vielleicht haben sie ihn ja deshalb zum Anführer gemacht«, sagte Tos'un. Die Priesterin konnte auch das nicht erheitern, denn sie fand die derzeitige Situation alles andere als amüsant. Besonders ärgerte sie sich über ihre eigene Unentschlossenheit.
    Tos'un murrte weiter und begann, hin und her zu tigern. Dann blieb er plötzlich stehen und sah sich näher in der kleinen Höhle um, die Kaer'lic als ihre derzeitige Unterkunft gewählt hatte. Hier und da waren Zeichen in den Stein geritzt, und die Priesterin hatte ihr Ritualgewand bereitgelegt.
    Als Tos'un sich ihr zuwandte, um sie fragend anzusehen, verbarg sie die Tatsache nicht, dass sie gerade begonnen hatte, diese Gewänder anzulegen, als er hereingestürzt war.
    »Heute ist doch kein Ritualtag, oder?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete die Priesterin schlicht.
    »Versuchst du vielleicht, unsere Gefährten zu finden?«
    »Nein.«
    »Suchst du nach Beschwörungen, um uns bei den Trollen zu helfen?«
    »Nein.«
    »Soll ich weiterraten? Oder ist es etwas, das du mir ohnehin nicht verraten würdest?«
    »Nein.«
    Tos'un hielt inne und sah sie an, offensichtlich nicht sicher, wie er die letzte Antwort interpretieren sollte.
    »Ich bitte um Verzeihung, Hohe Priesterin«, sagte er sarkastisch und verbeugte sich auf eine Art, die seine Frustration deutlich zeigte. »Ich vergesse, dass ich nur ein Mann bin.«
    »Ach, halt den Mund«, erwiderte Kaer'lic, ging zu ihren Gewändern und

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