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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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halten uns allerdings zurück, was den Kampf angeht – sollen die Trolle und die Zwerge einander doch umbringen. Was interessiert es uns schon, welche Seite siegt?«
    Tos'un dachte einen Augenblick über diese Bemerkung nach, dann nickte er zustimmend. Er sah sich in der hastig dekorierten Höhle um.
    »Glaubst du, dass du wieder Zuversicht in Lolths Gunst finden wirst?«, fragte er.
    »Wer weiß schon, was Lolth will?«, sagte Kaer'lic, und ihre Niedergeschlagenheit war ihr deutlich anzuhören. »Dieses Geheimnis um den Abtrünnigen beunruhigt mich zutiefst. In dieser Zeit des Chaos bin ich die wichtigste Vertreterin von Lady Lolth im Machtbereich von Gruumsh Einauge. Wenn ich durch meine Schlauheit oder Dummheit meine eigene Stellung aufs Spiel gesetzt habe, würde das auch Lady Lolth die Position, die ihr bei dieser hinreißenden Eroberung zusteht, nehmen.«
    »Vielleicht lässt sich das Problem ja auf einer ganz persönlichen Ebene lösen«, sagte Tos'un mit einem tückischen Grinsen.
    »Ich bin noch nicht bereit, mich mit diesem Gedanken anzufreunden und hinter Drizzt Do'Urden herzujagen«, erwiderte Kaer'lic. »Wenn Lolth wegen meines Misstrauens zornig auf mich ist, dann werde ich Anleitung brauchen, und ich muss unbedingt ihre Gunst zurückgewinnen.«
    Tos'un nickte und sah sich noch einmal um.
    »Ich wünsche dir alles Gute bei deiner Suche«, sagte er. Dann wandte er sich zum Gehen und fügte noch hinzu: »Um unserer beider willen.«
    Kaer'lic freute sich über diese letzte Bemerkung und nachträglich auch darüber, dass sie dem Krieger von ihrer Schwäche erzählt hatte. Normalerweise würden Dunkelelfen einem anderen keinen Vorteil einräumen, weil sie stets einen Dolchstoß in den Rücken befürchteten. Könnte Tos'un vorhaben, Lolths Gunst zu erwerben, indem er Kaer'lic tötete? Die Priesterin schob diesen beunruhigenden Gedanken beiseite und erinnerte sich, dass ihre kleine Bande nicht gerade typisch für Dunkelelfen war. Die vier verließen sich mehr aufeinander, als es unter Drow üblich war, was Verteidigung, Profit und sogar Kameradschaft anging. Wie schrecklich ihr derzeitiger Auftrag ohne Tos'un an ihrer Seite wäre! Und er empfand ebenso, das wusste sie, und das hatte sie schließlich zu der Überzeugung geführt, dass es akzeptabel wäre, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Denn wenn es etwas Persönliches war und Lolth ihr tatsächlich ihre Gunst entzog, weil sie sich bewusst von Drizzt Do'Urden abgewandt hatte, würde sie Tos'uns Hilfe brauchen – und die von Ad'non und Donnia, wenn man den Ruf des Abtrünnigen ernst nahm.
    Ja, Kaer'lic dachte ganz ähnlich wie Tos'un. Sie wünschte, die beiden anderen hätten sich nicht davongemacht.
    »Was ist denn?«, fragte Gerti, als sie die große Höhle neben dem Fluss betrat, die Obould zu seinem derzeitigen Quartier erklärt hatte. Der Ork-König saß auf einem Stein an der Seite, den Kopf in die Hand gestützt, das hässliche Gesicht zu einer besorgten Miene verzogen – Gerti hatte ihn seit dieser merkwürdigen Zeremonie nicht mehr so beunruhigt gesehen.
    »Nachricht aus dem Norden«, erklärte Obould. »Der Rotpeitschen-Stamm ist aus dem Grat der Welt gekommen, um sich uns anzuschließen.«
    Schon seine Wortwahl erinnerte Gerti daran, dass er nicht mehr der Ork-König war, der einmal unter kriecherischen Verbeugungen in ihrer Höhle gekommen war.
    Obould blickte zu ihr auf und sagte: »Sie wurden zurückgetrieben.«
    »Zurückgetrieben?«, fragte Gerti, und ihre Stimme wurde schneidend. »Sind deine Leute schon wieder in ihre selbstzerstörerischen Gewohnheiten zurückgefallen? Bereiten sie einen Gegenangriff vor, bevor sie auch nur gesiegt haben?«
    »Sie wurden von Elfen zurückgetrieben«, erwiderte Obould säuerlich, und dann starrte er die Riesin wütend an – eine offene Drohung.
    »Die Elfen haben den Surbrin überquert?«, fragte die Riesin ohne allzu große Unruhe.
    »Sie wurden von zwei Elfen zurückgeschlagen. Und von einem Drow«, erklärte Obould. »Kommt dir das irgendwie vertraut vor?«
    »Diese Rotpeitschen-Orks – ein kleiner Stamm?«
    »Zählt das denn?«, erwiderte Obould. »Sie werden jetzt in die Höhlen zurückrennen und andere warnen, die ebenfalls daran dachten, sich uns anzuschließen.«
    »Aber Arganth verbreitet überall die Geschichten von Oboulds ruhmreichen Siegen«, sagte Gerti, »und Obould ist Gruumsh, oder?«
    Als Obould die Augen zusammenkniff, wusste Gerti, dass er ihren Sarkasmus durchaus bemerkt hatte, und sie

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