Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
nicht einfach unbeantwortet lassen!«, fuhr sie fort und legte ihre ganze Begeisterung und Energie in ihre Worte, um den Zwergenkönig zu einer Reaktion zu veranlassen.
Sie drückte Bruenors Hand, und einen Augenblick lang glaubte sie zu spüren, wie er den Druck erwiderte.
Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein.
Sie seufzte tief und schaute zu ihrem Bogen, der an der Wand des von Kerzen beleuchteten Raums lehnte. Sie würde bald wieder nach draußen gehen müssen, das wusste sie, denn der Kampf auf der Klippe würde sicher in Kürze von neuem beginnen.
»Ich denke, er hört dich«, erklang eine Stimme hinter Catti-brie, und sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie sich zu ihrem Freund Regis umdrehte.
Der Halbling sah aus wie ein Veteran, denn er trug einen Arm in der Schlinge und fest gegen die Brust gebunden. Mit diesem Arm hatte er das zuschnappende Maul eines großen Worg aufgehalten.
Catti-brie stand von der Bettkante auf und umarmte den Halbling.
»Die Priester haben dich noch nicht geheilt?«, fragte sie mit einem Blick auf seinen Arm.
»Sie haben schon ziemlich viel erreicht«, antwortete Regis vergnügt, und um seinen Optimismus zu demonstrieren, bemühte er sich, mit den Fingern zu wackeln. »Sie wären schon damit fertig, aber es gibt so viele andere, die Heilzauber und Salben viel dringender brauchen als ich. Mir geht es nicht schlecht.«
»Du hast uns alle gerettet, Knurrbauch.« Catti-brie benutzte den Spitznamen, den Bruenor dem rundlichen Halbling gegeben hatte. »Du hast Hilfe geholt, und wir wären längst tot, wenn du Pwent und die Jungs nicht zu uns gebracht hättest.«
Regis zuckte die Achseln und errötete leicht.
»Wie sieht es draußen aus?«, fragte er.
»Nicht schlecht«, antwortete Catti-brie. »Die Orks haben uns bis zum Rand gescheucht, aber wir haben einige in einer Falle erwischt, und als sie mit voller Wucht angegriffen haben, haben wir sie in die Flucht geschlagen. Du solltest sehen, was Banak Starkamboss, Ivan Felsenschulter und Torgar Hammerschlag aus Mirabar geleistet haben. Sie haben die Zwerge in Karrees und Keilen aufgestellt und die Formationen dann immer wieder verändert, und die Orks standen da und kratzten sich verwirrt am Kopf, bis sie einfach überrannt wurden.«
Regis gelang ein breites Grinsen und sogar ein leises Lachen, aber das verging ihm schnell wieder, als er an Catti-brie vorbei zu Bruenor schaute.
»Wie geht es ihm heute?«
Catti-brie sah ihren Vater an und konnte nur die Achseln zucken.
»Die Priester glauben nicht, dass er aufwachen wird«, sagte Regis, und Catti-brie nickte, denn sie hatte selbstverständlich das Gleiche von ihnen gehört. »Aber ich denke, er wird wieder wach werden«, fuhr Regis fort. »Obwohl es auch dann noch lange dauern wird, bis er wieder gesund ist.«
»Er wird zu uns zurückkommen«, versicherte Catti-brie ihrem kleinen Freund.
»Wir brauchen ihn«, sagte Regis leise. »Mithril-Halle braucht König Bruenor.«
»Pah, so solltet ihr in solch schweren Zeiten nicht reden«, erklang eine Stimme aus dem Flur, und die beiden drehten sich zu dem alten Zwerg um, der das Zimmer betrat.
Es war General Dagna, einer der verlässlichsten Kommandanten von Bruenor und der Vater von Dagnabbit, der in Senkendorf gefallen war. Die beiden Freunde sahen einander an. Ihre Mienen verdüsterten sich, und sie bedachten den Zwerg, der seinen tapferen Sohn verloren hatte, mit mitleidigen Blicken.
»Er ist gut gestorben«, erklärte Dagna, der verstanden hatte, um was es ihnen ging. »Kein Zwerg kann mehr erwarten.«
»Er ist wunderbar gestorben«, stimmte Catti-brie zu. »Er hat den Orks und Riesen gerade mit der Faust gedroht, als der Turm einstürzte. Viele Feinde haben seinen Zorn gespürt, bevor er fiel.«
Dagna nickte düster.
»Banak führt die Armee draußen an der Klippe?«, fragte er einen Augenblick später.
»Er hat die Situation gut in der Hand«, antwortete Catti-brie. »Und die Zwerge aus Mirabar und die Felsenschulter-Brüder, die aus der Erhebenden Bibliothek im Schneeflockengebirge gekommen sind, helfen ihm dabei.«
Dagna nickte und murmelte »Gut, gut.«
»Wir werden dort oben standhalten«, versprach Catti-brie.
»Das wäre auch besser so«, erwiderte Dagna, »Ich habe mit den Gängen und Stollen mehr als genug zu tun. Wir werden die Feinde nicht durchs Unterreich hereinlassen, während sie uns über der Erde ablenken.«
Catti-brie trat einen Schritt zurück und warf Regis einen Hilfe suchenden Blick
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