Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
lächeln.
»Und das Beste für Mithril-Halle wäre zweifellos, dass Verwalter Regis tausend weitere Zwerge rausschickt, um den Westrand des Tals der Hüter zu verteidigen«, fügte Catti-brie hinzu. »Und zweihundert weitere, die sich darum kümmern, dass Versorgungsmaterial ins Tal und zu Kommandant Banak und den Streitkräften auf der Klippe geschafft wird.«
»Wir können nicht so viele nach draußen schicken«, widersprach Regis. »Wir haben schon zwei Gruppen draußen, wenn man die mitzählt, die die Verteidigungslinie am Surbrin halten sollen.«
»Dann hol diese zweite Gruppe rein und lass das Osttor schließen«, schlug Catti-brie vor. »Wir wissen, dass es oben auf der Klippe zu einem Kampf kommen wird, und wenn die Orks uns umgehen und ins Tal gelangen, wird Banak seine gesamte Streitmacht verlieren.«
»Wenn die Orks mit Booten den Surbrin entlangkommen …«, begann Regis.
»Dann wird schon ein einziger an der richtigen Stelle postierter Späher sie sehen«, erwiderte Catti-brie. »Und sie werden außerdem einigen unserer Verbündeten gefährlich nahe kommen.«
Regis dachte eine Weile darüber nach, dann nickte er.
»Ich werde den größten Teil von ihnen reinholen«, sagte er, »und sie ins Tal schicken. Brauchen wir im Westen wirklich so viele?«
»Es sollten mindestens fünfhundert sein, meint Banak«, erklärte Catti-brie. »Aber wenn die Orks ihnen noch lange genug Ruhe lassen, damit sie sich ordentlich verschanzen können, genügen vielleicht auch weniger.«
Regis nickte erneut.
»Aber ich werde die Verteidiger der Minen und Gänge nicht einsetzen«, sagte er. »Wenn die Orks über der Erde zuschlagen, können wir unten ebenfalls mit Ärger rechnen. Bruenor hat den Leuten in der Region gegenüber eine gewisse Verantwortung, das stimmt schon, aber seine erste Pflicht besteht darin, Mithril-Halle selbst zu verteidigen.«
Catti-brie warf einen Blick an Regis vorbei zu der reglosen Gestalt ihres geliebten Adoptivvaters.
Sie lächelte wehmütig und flüsterte: »Stimmt.«
Er setzte den Fuß ganz sachte auf. Als Erstes berührten die Zehen den Boden, dann verlagerte er sehr langsam das Gewicht, um weiterhin vollkommen im Gleichgewicht zu bleiben und kein Geräusch zu verursachen. Eine Bewegung brachte den anderen Fuß nach vorn, und er machte einen weiteren beinahe lautlosen Schritt.
Er schlich durch das größte der zwölf Lager rings um die Ruinen von Senkendorf, glitt mit einer Geschicklichkeit durch die dunkle Nacht, die nur ein Drow-Krieger erreichen konnte. Er kam dicht an einer Gruppe ahnungsloser Orks vorbei, die sich über etwas stritten, das ihn kein bisschen interessierte.
Er schlich sich zum Eingang eines Zelts, ging dann lautlos hinein und direkt zwischen zwei schnarchenden Orks hindurch. Auf der anderen Seite zerschnitt er das Zelttuch mit dem Krummsäbel und verließ das Zelt wieder, so lautlos wie eine leichte Brise.
Normalerweise hätte er innegehalten, um die beiden Schlafenden zu töten, aber Drizzt Do'Urden hatte etwas anderes im Sinn, etwas, das er nicht wegen geringerer Trophäen gefährden wollte.
Denn in der Mitte des Lagers befand sich ein größeres, aufwendig geschmücktes Zelt, dessen hirschlederne Eingangsklappen mit Zeichen und Malereien verziert waren, die alle etwas mit dem Ork-Gott zu tun hatten. Drei schwer bewaffnete Wachen gingen vor dem Eingang auf und ab. Dort, so nahm Drizzt an, schlief der Anführer des Stamms, und dieser Stamm war der größte der hier versammelten.
Der Jäger bewegte sich mit leichtem, raschem Schritt weiter, stets im Gleichgewicht, stets bereit; er hatte die Krummsäbel gezogen und bewegte sie ebenfalls im Gleichklang mit seinem Körper, während er vorwärts ging oder sich drehte, zurückwich oder plötzlich einen Sprung nach vorn machte. Er wusste, es genügte nicht, die Waffen einfach an den Seiten zu halten, denn er trug die verzauberten Bänder um die Fußgelenke, die seine Schritte schneller machten, und wenn er so rasch an Nischen und unübersichtlichen Ecken vorbeikam, musste er bereit sein, jeden Augenblick präzise zuzuschlagen. Also vollführten die gebogenen Klingen einen Tanz um ihn herum, während seine Beine ihn durch das Lager trugen, unvermeidlich auf dieses große, geschmückte Zelt zu.
Im Schutz eines Unterstands direkt gegenüber dem Eingang des großen Zelts steckte Drizzt die Säbel wieder ein. Er musste den geeigneten Moment sorgfältig auswählen.
Er sah sich um und wartete darauf, dass sich eine andere
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