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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hatte.
    Überall erklangen Hämmer, und Rauch hing in der unangenehm warmen Luft, denn alle Schmiedeöfen brannten und an jedem Amboss wurde gearbeitet. An den Seiten drehten sich unaufhörlich große Wetzsteine, Waffe um Waffe wurde neu geschliffen, damit sie wieder zu den Kriegern gebracht werden konnten, die die Orks bekämpften.
    »Sie sind ziemlich unauffällig«, erwiderte der Gnom und bezog sich damit auf die beiden Zwerge, die bisher jede seiner Bewegungen in den Gängen beschattet hatten. Nanfoodle wischte sich den Schweiß ab, dann zog er sein rotes Obergewand aus und wollte es zusammenfalten. Als er bemerkte, wie viel Ruß sich bereits auf dem schönen Kleidungsstück niedergelassen hatte, rümpfte der Gnom die lange Nase, wischte das Gewand ab und drehte es dann mit dem braunen Futter nach außen. »Konnten wir denn etwas anderes erwarten?«
    »Selbstverständlich nicht«, stimmte Shoudra zu. »Und ich will mich ja auch gar nicht darüber beschweren, wie man uns behandelt hat. Verwalter Regis ist ein guter Gastgeber. Aber wenn wir unsere Aufträge ausführen wollen, brauchen wir ein wenig täuschende Magie. Und das ließe sich recht einfach bewerkstelligen.«
    Die Sceptrana kniff missbilligend die Augen zusammen, als sie Nanfoodles säuerliche Miene bemerkte.
    Mit einem Achselzucken machte sich der Gnom wieder auf den Weg. Shoudra ging neben ihm her.
    »Warum bist du hierher gekommen?«, fragte sie. »Hätten wir nicht eine bessere Gelegenheit in den unteren Verladeräumen, wo das Erz auf die Auslieferung wartet?«
    Immer noch trug der Gnom diese säuerliche Miene zur Schau, und er ging nun merklich schneller.
    »Oder hast du vielleicht vergessen, wieso der Markgraf uns nach Mithril-Halle geschickt hat?«, fragte Shoudra ganz offen.
    »Ich habe gar nichts vergessen«, fauchte Nanfoodle.
    »Hast du es dir anders überlegt?«
    »Ist dir aufgefallen, wie man Torgar und die anderen hier behandelt?«
    »Regis braucht Krieger«, erwiderte Shoudra. »Torgar kam ihm sehr gelegen.«
    Nanfoodle hielt inne und starrte sie an.
    Die Sceptrana lächelte hilflos zurück. Selbstverständlich hatte der Gnom Recht. Torgar und die anderen Zwerge aus Mirabar waren eine große Hilfe für Regis und Mithril-Halle, aber gerade dass sie eine so wichtige Rolle spielten, bewies Nanfoodles These. Bruenors Sippe hatte die Zwerge aus Mirabar ehrenhaft aufgenommen, ohne eine einzige Frage. Besonders in solch gefährlichen Zeiten war das keine Kleinigkeit.
    »Ich habe gehört, du hast dich mit einem anderen Besucher in Mithril-Halle angefreundet«, sagte sie, als Nanfoodle sich wieder auf den Weg machte.
    »Nikwillig aus der Zitadelle Felbarr – ein Ort, der ebenso mit Mithril-Halle rivalisiert wie Mirabar«, erklärte der Gnom. »Hast du seine Geschichte gehört?«
    »Ja. Bruenor wurde verwundet, als er die Zwerge aus Felbarr rächen wollte«, sagte Shoudra, denn sie kannte die Geschichte tatsächlich.
    Sie hatten inzwischen einen großen Tisch aus Holz und Stein erreicht, an dessen Vorderseite sich eine Reihe von Ablagen befand, in denen jeweils eine Pergamentrolle steckte. Nanfoodle beugte sich vor, las die Beschriftungen und holte dann eine der Landkarten heraus, um sie auf der schrägen Tischplatte zu entrollen. Ein rascher Blick darauf führte zu einem frustrierten Seufzer, und der Gnom bückte sich abermals und suchte weiter.
    »Niemand ist fähiger als diese Zwerge, wenn es darum geht, eine Axtklinge zu schärfen, aber man sollte eigentlich annehmen, dass sie auch im Stande wären, eine schlichte Karte zu beschriften!«, beschwerte er sich.
    Shoudra legte ihm warnend die Hand auf die Schulter.
    »Man beobachtet uns«, sagte sie.
    »Selbstverständlich.«
    »Und was willst du hier?«
    Nanfoodle holte die zweite Karte heraus und richtete sich wieder auf, um sie über die erste Karte zu breiten.
    »Ich versuche herauszufinden, wie ich der Heldenhammer-Sippe helfen kann«, erklärte der Gnom vollkommen sachlich.
    Shoudra legte entschlossen die Hand in die Mitte der Karte.
    »Bruenor hat für die Zwerge aus Felbarr gekämpft«, erwiderte der Gnom. »Bruenor selbst! Kämpft für einen Rivalen! Würde Markgraf Elastul auch nur im Traum an so etwas denken?«
    »Steht es uns zu, ihn dafür zu verurteilen?«
    »Steht es uns etwa nicht zu?«
    Shoudra warf einen zornigen Blick auf ihren kleinen Begleiter – oder sie versuchte es zumindest, denn tatsächlich fiel es ihr schwer, ihren Auftrag zu verteidigen. Der Markgraf hatte sie

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