Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
Pikel machten sich die Felsenschulters auf den Weg.
Tred nickte Banak zu und folgte ihnen.
Dann kamen zwei weitere Krieger zu dem Zwergenanführer, die Gesichter grimmig, die Kleidung fleckig von Ork-Blut.
»Was ist hier eigentlich los?«, fragte Catti-brie und schaute in Richtung Hang. »Sie haben gewaltige Opfer gebracht, damit dieser andere Ork-Trupp die Gänge erobern konnte, aber was sollen sie ihnen nützen? Keiner dieser Gänge führt auch nur in die Nähe von Mithril-Halle.«
»Aber das wissen sie nicht«, sagte Banak.
Catti-brie glaubte nicht, dass das der Grund war. Hier war etwas anderes im Gange, und als sie Wulfgar ansah, wusste sie, dass er ebenso dachte.
»Gehen wir«, sagte der Barbar.
»Ich habe schon die Felsenschulters und Tred zu Torgar geschickt«, erklärte Banak.
Wulfgar schüttelte den Kopf. »Ich will nicht zu Torgar«, sagte er. »In diesen Gängen gibt es nichts, was unseren Feinden so viel wert sein könnte«, fügte er hinzu und deutete mit einer ausgreifenden Geste auf die Spuren des Gemetzels am Abhang.
Banak nickte zustimmend, aber er behielt seine wahre Angst für sich. Ebenso wie den anderen dämmerte nun auch ihm, wieso die Orks so versessen darauf gewesen waren, die Gänge unter dem Gebirgskamm zu erobern.
Riesen!
Wulfgar und Catti-brie rannten davon und überholten dabei die Zwerge, die zu Torgar unterwegs waren.
»Wir gehen nach oben!«, erklärte Catti-brie ihnen.
»Dann nehmt meinen Bruder mit!«, rief Ivan. »Er kann draußen mehr helfen als drinnen.«
»Budder!«, rief Pikel und rannte auf die beiden zu.
Catti-brie und Wulfgar hatten nichts dagegen, dass der Zwergendruide sie begleitete, denn sie wussten inzwischen, dass Pikel nicht zu unterschätzen war. Sie erreichten den Südrand des Kamms und begannen zu klettern, direkt neben dem Höhleneingang, aus dem die Verwundeten strömten.
»Wir haben standgehalten!«, rief ein schwer verwundeter Zwerg, der aber immer noch laufen konnte, stolz.
»Wir haben nichts anderes erwartet!«, rief Catti-brie, wieder einmal mit ausgeprägtem Zwergenakzent. Der Zwerg stieß die Faust in die Luft. Die Bewegung hätte ihn beinahe vor Schmerz zusammenzucken lassen, aber er versuchte angestrengt, das zu verbergen.
Wulfgar kletterte als Erster den felsigen Hang hinauf, und dank seiner großen Kraft und der langen Beine konnte er das zerklüftete Gelände leicht bewältigen. Wenn es schwierig wurde, hielt er inne, griff nach unten und zog Catti-brie neben sich. Dann kam eine Stelle, die dem kleinwüchsigen Pikel Probleme machte, aber selbst als Wulfgar sich flach auf den Stein legte, konnte er nicht tief genug nach unten greifen, um den Zwerg hochzuziehen.
Pikel lächelte nur und winkte ab, dann begann er mit einer Reihe von Bewegungen und Rezitationen, hielt inne, starrte noch einmal die Felswand an und kicherte. Er streckte die Hand aus, und sie drang direkt in den Stein. Mit zufriedenem Lächeln formte er das Gestein zu einer kleinen Treppe und marschierte einfach nach oben, stapfte grinsend an den beiden Menschen vorbei und winkte ihnen zu, ihm zu folgen.
Auch der eigentliche Kamm war zerklüftet und uneben, aber die drei konnten sich hier besser bewegen, obschon der Wind sie heftig beutelte. Tatsächlich trug dieser Wind dazu bei, dass sie den Feind bereits rochen, bevor sie ihn sahen.
Sie duckten sich hinter einen Vorsprung und sahen zu, wie der erste Eisriese den Kamm erkletterte.
Catti-brie hob Taulmaril und zielte, aber Pikel griff nach dem Pfeil, schüttelte den haarigen Kopf und fuchtelte mit dem Finger der freien Hand vor ihrem Gesicht herum, dann zeigte er nach Norden.
Wo sich weitere Riesen näherten.
»Ein einziger Schuss«, flüsterte Wulfgar. Er packte Aegis-fang fester. »Danach verschwindest du.«
»In Ordnung«, versicherte ihm Catti-brie, und sie bedeutete Pikel, ihren Pfeil loszulassen, dann winkte sie ihn weiter.
Schrill quiekend rannte Pikel hinter dem Vorsprung hervor direkt nach Süden. Der Riese, der ihm am nächsten war, heulte auf, zeigte auf ihn und begann ihn zu verfolgen.
Aber dann traf ihn ein silberner Pfeil in die Brust, ließ ihn rückwärts taumeln, und ein wirbelnder Kriegshammer folgte dem Pfeil und traf beinahe die gleiche Stelle. Der Riese stolperte noch ein paar Schritte nach hinten und fiel dann vom Westrand des Kamms.
Wulfgar und Catti-brie hörten sein Brüllen, sahen den Sturz aber nicht, denn sie rannten bereits. Sie holten Pikel kurz vor dem Südhang ein, und ohne ein Wort
Weitere Kostenlose Bücher