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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gut.«
    Innovindil widersprach nicht. Sie selbst hatte, noch während sie ihren Vorschlag aussprach, in die gleiche Richtung gedacht. Als sie sich nun umdrehte und Drizzt ansah, wurde sie ruhiger, denn sie erkannte, dass der Dunkelelf bereits jeden Zugangsweg abschätzte und jede Bewegung abwog. Innovindil hatte gewaltigen Respekt vor Drizzt. Wenn überhaupt jemand Sonne retten konnte, dann war er es.
    »Sag Mond, er soll sich bereithalten und kommen, wenn du pfeifst«, bat der Drow einen Augenblick später. »Genau wie neulich, als wir … als du Oboulds mörderischen Sohn getötet hast.«
    Innovindil kroch auf dem Bauch rückwärts über den Kamm und den Hang hinunter zu Mond. Als sie einen Augenblick später zurückkehrte, fand sie einen lächelnden Drizzt vor, der ihr bedeutete, ihm zu folgen. Er glitt so mühelos wie eine Schlange über die Steine, dicht gefolgt von Innovindil.
    Das Paar brauchte beinahe eine halbe Stunde, um die überwiegend offene Fläche am Osthang des Berges zu durchqueren. Sie bewegten sich von Schatten zu Schatten, von Nische zu Vorsprung. Drizzts Weg brachte sie nördlich der Stelle, an der Sonne graste, ins Tal, aber es lagen immer noch fünfzig Schritte offenen Felds zwischen ihnen und dem Pegasus. Von dieser Stelle aus bemerkten sie zwei weitere Ork-Wachen, also insgesamt acht.
    Drizzt zeigte auf sich selbst, dann auf Innovindil, dann auf das hohe Gras, und machte eine schlangelnde Bewegung mit der Hand. Als die Elfenfrau nickte und sich duckte, hob der Drow die Hand noch einmal, um sie aufzuhalten. Er setzte dazu an, die Finger in der lautlosen Drow-Sprache zu bewegen, aber dann hielt er frustriert inne. Schließlich verzog er das Gesicht, rümpfte die Nase und versuchte, wie ein Ork auszusehen. Dann zeigte er wieder aufs hohe Gras und zuckte unsicher die Schultern.
    Innovindil zwinkerte zur Antwort, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte, duckte sich abermals, zog einen Dolch aus dem Stiefel und packte ihn mit den Zähnen. Wieder legte sie sich auf den Bauch und kroch dann aus dem Schutz der Bäume zum Rand der Weide. Sie schaute zurück zu Drizzt und zeigte ihm mit der Hand, dass sie nach rechts kriechen würde, um sich Sonne von Westen her zu nähern.
    Der Drow schlich links von ihr durchs Gras, ebenfalls auf dem Bauch, und die beiden bewegten sich weiter. Drizzt rutschte langsam und methodisch in Abschnitten von zehn Ellbogenschritten voran, dann hielt er inne und wagte den Kopf zu heben und nach dem nächsten Ork-Wachposten Ausschau zu halten. Er wäre gerne abgebogen und hätte den Ork tot im Gras zurückgelassen, aber darum ging es bei ihrer Mission nicht. Drizzt kämpfte seinen instinktiven Zorn nieder, kämpfte gegen den Jäger in sich an, der ununterbrochen Rache für den Tod von Bruenor und den anderen forderte. Er beherrschte diese Instinkte und erinnerte sich wieder daran, dass Sonnes Schicksal von ihm abhing und dass der Geist Tarathiels, eines weiteren gefallenen Freundes, von ihm verlangte, den Pegasus zu befreien.
    Also wandte er sich von dem Wachposten ab, machte einen weiten Bogen um ihn, um nicht entdeckt zu werden, und kroch dann in der richtigen Richtung weiter, um sich Sonne aus dem Osten zu nähern. Bald schon befand er sich innerhalb des Kreises von Ork-Wachen. Er konnte hören, wie sie sich in ihrer gutturalen Sprache unterhielten und mit den Füßen im Dreck herumkratzten. Er hörte, wie Sonne am Boden scharrte, und nahm an, dass er immer noch fünfundzwanzig Fuß von dem Tier entfernt war. Für diese Entfernung würde er wahrscheinlich länger brauchen als für die mehr als hundert Fuß von den Bäumen hierher, denn jede Bewegung musste absolut präzise sein, damit das Gras sich nicht bewegte.
    Viele Minuten vergingen, während Drizzt vollkommen reglos dalag, dann wagte er, einen Ellbogen aufzustützen und einen Fuß nach vorn zu ziehen. Er bewegte sich ein wenig weiter nach Westen in der Hoffnung, damit die Entfernung zwischen sich und Innovindil zu verringern.
    Ein Schritt direkt vor ihm ließ ihn erstarren. Einen Augenblick später sah er durch das Gras ein kräftiges Ork-Bein in Leder und Fell.
    Er wagte nicht einmal, Luft zu holen.
    Das Geschöpf rief seinen Freunden etwas zu – in der Ork-Sprache und zu schnell, als dass Drizzt es verstehen konnte. Der Drow entspannte sich ein wenig, als er hörte, wie die anderen Orks mit einem Lachen reagierten.
    Der Wachposten ging weiter nach Westen, weg von Drizzt.
    Der Dunkelelf wartete noch ein wenig, ließ

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