Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
zurück, während die mächtige Guenhwyvar weitersprang, um ihr nächstes Opfer zu finden.
Drizzt wusste jedoch, dass selbst der Panther nicht genügen würde, als viele weitere Orks in Sicht kamen und das Feld aus jeder Richtung überschwemmten. »Sie kommen von überall«, sagte er zu Innovindil. »Kein Fluchtweg mehr offen.«
»Bis auf einen«, verbesserte ihn Innovindil und stieß einen schrillen Pfiff aus.
Drizzt nickte sofort, und Innovindil griff nach dem dünnen Seil, das sie am Gürtel trug, während der Drow seine Säbel noch schneller schwang und die Orks zwang zurückzuweichen. Er rief nach dem Panther, damit Guenhwyvar mit ihm zusammenarbeitete und der Elfenfrau eine Flanke freihielt, während er sich um die andere kümmerte.
Einen Augenblick später begann Innovindil, das Lasso zu schwingen, und wurde immer schneller. Mond erschien über dem felsigen Kamm, von dem aus Innovindil und Drizzt die gefangene Sonne als Erstes gesehen hatten. Der Pegasus schoss abwärts – ein großer, von einem Riesen geworfener Stein zischte durch die Luft und verfehlte das Tier nur knapp – und flog dann fünfzehn Fuß über dem Gras, viel zu schnell, als dass die ungeschickt geworfenen Speere der überraschten Orks ihm schaden konnten.
Das gut ausgebildete Tier senkte den Kopf, als es über Innovindil hinwegflog, die ihr Lasso präzise warf und sich dann festhielt und den Fuß in eine Schlinge am Ende des zwanzig Fuß langen Seils stellte. Der Pegasus gewann sofort an Höhe und zog die Elfenfrau mit sich.
Innovindil wurde getroffen, als sie an den nächsten Orks vorbeischwang, denn einer hatte den Speer gerade im richtigen Winkel erhoben, um ihr einen Schnitt an der Hüfte beizubringen. Zum Glück war dies jedoch die einzige Waffe, die die Elfenfrau traf, bevor sie gegen die Orks prallte. Dann war sie auch schon über ihnen und drehte sich in der Luft, während Mond heftig mit den mächtigen Flügeln schlug, um an Tempo und Höhe zu gewinnen.
Halb betäubt und mit blutender Hüfte war Innovindil immer noch geistesgegenwärtig genug, um sich festzuhalten und am Seil hinaufzuklettern.
Drizzt war zu sehr in den Kampf verwickelt, um ihre Bewegungen genau zu verfolgen, aber er verzog mehr als einmal das Gesicht, als weitere Steine nach dem Pegasus und der Elfenfrau geschleudert wurden. Getrieben von glühendem Zorn griff der Drow an, brach durch die Ork-Reihen und gelangte endlich zu Sonne.
Die Vorderbeine des Pegasus waren fest angebunden. Es würde nicht einfach sein, ihn zu befreien, und es schien auch keine Möglichkeit zu geben, dass er fliegend floh, denn die Orks hatten dem Tier die Flügel an den Körper gebunden. Von irgendwo hinter den Ork-Reihen hörte der Drow Guenhwyvar schmerzerfüllt schreien, ein so kläglicher Laut, dass er den Panther rasch wegschickte. Er rannte durch den Bereich direkt vor Sonne und griff die Orks abermals an, dann drehte er sich um und kehrte zu dem Pegasus zurück. Die gesamte Situation kam ihm nur zu vertraut vor, und die Ähnlichkeit wurde noch deutlicher, als die Orks begannen, »Obould! Obould! Obould!« zu brüllen.
Der Drow erinnerte sich an Tarathiels letzten Kampf, erinnerte sich an den brutalen Krieger, der seinen Elfenfreund getötet hatte. Er hatte geschworen, den Tod des Mondelfen zu rächen, aber er wusste jenseits allen Zweifels, dass dies weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort war. Er sah, wie die Ork-Reihen sich an einer Stelle teilten, und erhaschte einen Blick auf den knochenweißen Helm seines Widersachers.
Drizzts Knöchel wurden weiß, so angespannt umklammerte er seine Krummsäbel. Wie sehr er sich danach sehnte, diese schönen Klingen gegen den Schädel von König Obould Todespfeil einzusetzen!
Aber er bemerkte, dass auch Ork-Schamanen anwesend waren. Selbst wenn er einen Vorteil über Obould errang – konnte er wirklich hoffen, ihm eine tödliche Wunde zuzufügen, die die Schamanen nicht schnell wieder heilen würden? Wenn er den OrkKönig weit genug zurücktrieb, würde dann nicht die ganze Horde über ihn herfallen? Er wollte nicht aufblicken und verraten, auf was er hoffte, aber dennoch richtete er die lavendelfarbenen Augen mehr als einmal zum Himmel. Er bemerkte Innovindil, die wie ein Drachenschwanz hinter dem Pegasus hing, als sie und Mond hinter ein paar Bäumen verschwanden, und er wusste, wenn er sie das nächste Mal sah, würde sie auf dem Rücken des Pegasus sitzen.
Der knochenweiße Helm war nun hinter den ersten Reihen zu
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