Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
offener Himmel.
» En tu il be-inway «, hörte er eine sanfte, melodische Stimme, die er sofort als die eines Elfen erkannte.
Nikwillig hielt die Augen geschlossen, während er die Worte wieder und wieder in seinem wirren Kopf durchspielte. Als Kaufmann aus Felbarr hatte er häufig mit anderen Völkern zu tun gehabt, auch mit Elfen.
» Be-inway? «, flüsterte er dann. Wach. En tu il beinway … er ist wach.
Der Elf hatte über ihn gesprochen, das wusste er nun, und langsam öffnete er erneut die Augen und versuchte, sich so gut wie möglich an das Licht zu gewöhnen. Er streckte sich ein bisschen und ächzte, als er versuchte, sich in die Richtung zu drehen, aus der die Stimme gekommen war.
Wieder schloss er die Augen und lehnte sich zurück. Er holte tief Luft, um den Schmerz herausfließen zu lassen, dann öffnete er die Augen abermals und war überrascht, sich vollkommen von Elfen umgeben zu finden, Elfen mit heller Haut und strengen Mienen.
»Bist du wach?«, fragte einer in der allgemeinen Handelssprache.
»Wenn ich es bin, dann ist das ziemlich überraschend«, antwortete der Zwerg, und seine Stimme drang nur unwillig aus der trockenen Kehle. »Die Kobolde haben den armen alten Nikwillig bös erwischt.«
»Die Kobolde sind alle tot«, erklärte der Elf rechts von ihm. Dieser Elf, anscheinend der Anführer, bedeutete allen bis auf einen wegzugehen, dann beugte er sich vor, damit Nikwillig ihn besser sehen konnte. Er hatte glattes dunkles Haar und dunkelblaue Augen, die nach Ansicht des Zwergs sehr eng beieinander standen.
»Und wir haben uns um deine Wunden gekümmert«, fuhr der Elf mit einer Stimme fort, die seltsam beruhigend und tröstlich klang, vor allem, wenn man dieses strenge Gesicht bedachte. »Du wirst dich erholen, guter Zwerg.«
»Ihr habt mich da rausgeholt?«, fragte Nikwillig. »Die Kobolde hatten mich am Fluss erwischt, und –«
»Wir haben sie alle erschossen«, versicherte ihm der Elf.
»Wer bist du?«, fragte Nikwillig. »Und wer ist ›wir‹?«
»Ich bin Hralien aus dem Mondwald, und das hier ist Althelennia. Wir haben den Fluss überquert, weil wir zwei unserer Leute suchen. Vielleicht habt ihr sie in Mithril-Halle gesehen.«
»Ich stamme nicht aus Mithril-Halle, sondern aus der Zitadelle Felbarr«, informierte Nikwillig die Elfen, ergriff die Hand, die Hralien ihm anbot, und gestattete dem Elfen, ihn vorsichtig in eine sitzende Position zu ziehen. »Aber wir sind von diesem Obould angegriffen worden, und Bruenor Heldenhammer hat mich und meinen Freund Tred gerettet. Von euren Freunden habe ich leider nichts gesehen.«
Die beiden Elfen wechselten einen Blick.
»Sie reiten große fliegende Pferde«, fügte Althelennia hinzu. »Vielleicht hast du sie von weitem gesehen, hoch am Himmel.«
»Ach, diese beiden«, sagte Nikwillig, und beide Elfen beugten sich eifrig vor. »Nein, ich habe sie nicht gesehen, aber die Felsenschulter-Brüder haben mir von ihnen erzählt. Ivan und Pikel sind auf dem Weg nach Mithril-Halle durch euren Wald gekommen.«
Enttäuscht lehnten die Elfen sich wieder zurück.
»Und die Halle befindet sich immer noch in Bruenors Händen?«, wollte Hralien wissen, während Althelennia gleichzeitig nach einem großen Feuer fragte, »das wir am westlichen Himmel gesehen haben«.
»Ja«, erwiderte der Zwerg. »Gnomenfeuer, und eins, das einen Drachen stolz machen würde.«
»Du hast uns viel zu erzählen«, sagte Hralien.
»Sieht aus, als wäre das das wenigste, was ich für eure Hilfe tun kann«, stimmte Nikwillig zu.
Er streckte sich ein bisschen mehr, knackte ein paar Mal mit den Knöcheln, mit dem Hals und den Schultern, und dann lehnte er sich bequem mit dem Rücken an einen Baum. Er erzählte ihnen seine Geschichte, berichtete von der Karawane, die Felbarr vor so vielen Zehntagen verlassen hatte und die in einen katastrophalen Hinterhalt geraten war, und von seinem ziellosen, hungrigen Umherirren mit Tred. Er erzählte von der Großzügigkeit der Menschen und der Freundlichkeit von Bruenor Heldenhammer, der die beiden Zwerge gefunden hatte, als er auf dem Rückweg nach Mithril-Halle gewesen war, um sich dort wieder zum König krönen zu lassen.
Er erzählte ihnen von Senkendorf, der waghalsigen Rettung und der unerwarteten Hilfe durch die Zwerge aus Mirabar, die sich der Heldenhammer-Sippe angeschlossen hatten. Er berichtete von den Kämpfen oberhalb des Tals der Hüter und von aufgehäuften Ork-Leichen.
Während der ganzen Zeit lauschten die
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