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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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der Flamme, die über ihr schaukelte – hin und her, hin und her – und sie konnte fast fühlen, wie das Feuer an ihrer Haut leckte. Bei der Erinnerung an Jacobs Angst vor Flammen kam ihr Atem noch schwerer.
    „Bitte tun Sie das nicht, bitte …“ In einem abgehackten Schluchzen bettelte sie um ihr Leben, um das Leben ihres Babys.
    „Es wird nicht lang wehtun. Habe ich wenigstens gehört …“ Er sprach, als höre er sie gar nicht.
    Sie zappelte mit den Armen und Beinen und versuchte, wegzurutschen, aber ihre Augen wichen keine Sekunde von der Flamme. „Ich gebe Ihnen, was Sie wollen. Sagen Sie mir, was Sie wollen.“
    Er kniete nieder und brachte die Lampe neben ihr Gesicht. Sie wandte sich ab und drückte die Augen zu. „Mir fällt gerade ein, dass es etwas … Wie sagt man doch gleich …?“ Er überlegte. „Oh ja, etwas Poetisches an sich hat. Finden Sie nicht? Sie sterben genauso wie Ihr Mann.“
    Er gab einen Ton von sich, als würde etwas explodieren, und Kathryn wurde innerlich völlig still.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, sah sie, wie er die Lampe gegen die Boxenwand hinter ihr schleuderte.

Kapitel 27
    K athryn hörte das Glas krachen, dann roch sie den beißenden Geruch von brennendem Heu und Holz. Als sie hinter sich schaute, war der Mann fort, und die Flammen fraßen sich an der Wand hinauf zum Dachboden. Das Feuer verzehrte das alte, trockene Holz und warf Funken auf das trockene Heu um sie herum.
    „Sie sterben genauso wie Ihr Mann.“
    Sie versuchte, wegzurutschen, aber der kleine Abstand, den sie mühsam herstellte, kostete sie ihre ganze Energie. Ihre Arme schmerzten, weil sie auf ihrem Rücken gefesselt waren. Das Seil schnitt sich in ihre Handgelenke, aber sie bewegte ihre Arme auf und ab und betete, dass der Knoten nachgeben würde. Rauch erfüllte die Luft und raubte ihr den Sauerstoff.
    „Sie sterben genauso wie Ihr Mann.“
    Was hatte er damit gemeint? Larson war durch eine Schusswunde in die Brust gestorben. Aber der Mann, der behauptete, ihren Mann getötet zu haben, sagte, sie würde genauso sterben wie er. Kathryn weinte und rang hustend nach Luft. Sie fühlte, wie ihr Brustkorb schwer und eng wurde. Von der Decke über ihr prasselten die Funken, die sich wie etwas Lebendes bewegten und tanzten.
    Sie versuchte, ein Gebet in ihrem Herzen zu formulieren, aber es gelang ihr nicht. Nur ein Name kam ihr in den Sinn, und als der Rauch dicker wurde und sie und ihr Kind mit einer erstickenden, grauen Decke einhüllte, flüsterte sie den Namen immer und immer wieder.
    Jesus … Jesus … Jesus …

    Larson spannte das frische Paar Pferde vor den Wagen und konnte immer noch nicht begreifen, was er heute gehört hatte. Kathryn trug sein Kind unter dem Herzen. Ein Kind, das sie gemeinsam gezeugt hatten. Als er sich an den Blick in ihren Augen erinnerte, mit dem sie Childers von ihrem Kind erzählt hatte, konnte Larson ihn nur mit dem Wort unschuldig beschreiben.
    Die Stuten tänzelten nervös in ihrem Geschirr, während Larson die Tore schloss. Er sprach leise mit ihnen, um sie zu beruhigen, verstand aber nicht, warum sie so nervös waren.
    Es war schwer zu glauben, dass William Cummings nicht mehr lebte, und dass er am Ende sogar mittellos starb, nachdem er sein Leben lang hinter dem Geld hergejagt war. Als er auf den Wagen stieg, fiel Larsons Blick auf seine vernarbten Hände, und er wusste, dass er eine Lektion lernen musste. Es war eine Lektion, die er sich bereits zu Herzen genommen hatte. Gott, Kathryn verdient etwas Besseres als mich, das weiß ich. Aber wenn du mir noch eine Chance schenkst, werde ich ihr meine Liebe ganz neu zeigen, weil du mir die Kraft dafür gibst.
    Larson löste die Bremse und die Pferde zogen den Wagen vorwärts, ohne dass er ihnen den Befehl dazu geben musste. Er zog an den Zügeln, um die Kontrolle zu behalten, aber die Pferde wieherten nur noch heftiger und wehrten sich gegen die Zügel.
    Der Wind drehte sich und ein leichter Rauchgeruch stieg Larson in die Nase.
    Er ließ seinen Blick über die Ebene schweifen, die sich im Westen bis zu den Bergen hinzog. Keine einzige Wolke stand am Himmel, am Horizont war kein Dunst zu sehen. Die Rancharbeiter, die er vor ein paar Minuten getroffen hatte, waren bereits über der leichten Anhöhe im Westen verschwunden, um nach dem Vieh zu schauen. Die unteren Ställe versperrten ihm den Blick auf das große Haus und die oberen Gebäude, deshalb trieb er die Stuten eilig weiter. Als der Wagen um die Ecke bog,

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