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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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machen jetzt einen Spaziergang. Nicht weit, nur ein Stück hinter die Felsen. Es ist nicht gut, wenn eine Frau in Ihrem Zustand allein unterwegs ist, wissen Sie. Aber Sie sind eine eigensinnige Frau, Kathryn. Das wird jeder hier bestätigen. Sie wollten einfach nicht vernünftig sein, wird man sagen. Sie gingen allein spazieren und … nun ja, Unfälle passieren eben.“
    Er schob sie zur Tür. Kathryn verlor das Gleichgewicht.
    Sie versuchte, sich zu drehen, um den Sturz mit der Schulter abzufangen, aber ihr Bauch bekam die stärkste Wucht des Aufpralls ab. Sie keuchte und krümmte sich auf dem Boden. Ein krampfartiger Schmerz zog über ihren Bauch. Oh Jesus … nicht mein Baby, nicht mein Baby.
    „Bitte“, keuchte sie mit dem Gesicht nach unten. „Sagen Sie MacGregor, er kann das Land haben. Und auch das Wasser. Alles. Ich werde es ihm nicht streitig machen.“
    Er kniete neben ihr nieder und legte die Hände um ihren Hals. Anfangs tat er ihr noch nicht weh. Er tippte mit dem Daumen auf ihr Kinn und zwang Kathryn, ihn anzuschauen. „Dafür ist es jetzt ein bisschen zu spät, Madam. Wenn Sie vorher vielleicht ein wenig netter gewesen wären …“ Sein Griff um ihre Luftröhre wurde fester, seine Daumen drückten zu und schnitten ihr die Luft ab. Dann zog er sie, ohne die Hände von ihrem Hals zu nehmen, hoch und drückte sie an die Wand.
    Keuchend versuchte Kathryn, sich zu wehren, aber sie hatte gegen ihn keine Chance. Er hatte viel mehr Kraft als sie. Sie sah, wie er vor Vergnügen strahlte, und dann verblasste sein Gesicht …
    Kurz bevor sie das Bewusstsein verlor, ließ er sie los, und sie sackte auf dem Boden zusammen. Ihre Lunge brannte, als sie mühsam Luft holte. Sie hustete, hielt sich mit den Händen den Hals und schluckte keuchend. Sie dachte an Sadie, wie sie in jener Nacht mit regungslosem Körper und schwachem Puls im Bett gelegen hatte und die Spuren von Fingerabdrücken an ihrem schlanken Hals zu erkennen gewesen waren.
    „Zeit zu gehen, Mrs Jennings.“
    Kathryn hörte, wie die Schlafzimmertür aufging, dann fühlte sie einen Griff wie einen Schraubstock um ihre Arme. Er zog sie ins nächste Zimmer. Sie blieb mit dem Fuß am Tisch hängen und fiel wieder zu Boden. Etwas krachte neben ihrem Kopf, und der Geruch nach Lampenöl erfüllte die Luft. Sie fühlte die Feuchtigkeit in ihren Haaren.
    Sie rollte sich auf der Seite zusammen, da die Krämpfe in ihrem Bauch stärker wurden. Schmerzen durchbohrten ihren Körper, und ihr Atem kam in einem schweren Keuchen. Plötzlich wurde es zwischen ihren Beinen warm. Kathryn hörte ein leises Stöhnen und begriff erst einige Sekunden später, dass es aus ihrem Mund kam.
    Er stand über ihr, und sie schirmte instinktiv ihren Bauch mit den Armen ab. Er suchte in seinen Hosentaschen, dann fluchte er und marschierte in die Küche.
    Genauso schnell wie die Schmerzen gekommen waren, legten sie sich.
    Kathryn versuchte, sich in die Höhe zu schieben, und stand beim zweiten Versuch erfolgreich auf. Sie würde es nie zur Haustür schaffen und konnte ihm in ihrem Zustand bestimmt nicht davonlaufen. Sie kroch zur Küche und schaute zu, wie er eine Schublade aufzog, wieder fluchte und sie auf den Boden warf. Besteck wurde über dem Holzboden zerstreut, als er die nächste Schublade aufriss.
    Dann hielt er inne und hatte etwas in der Hand.
    Kathryn sah sich um und packte den ersten Gegenstand, den sie sah: einen Messingkerzenständer. Das harte Metall lag kühl in ihrer Hand, und sein Gewicht machte ihr Mut. Sie schlich sich hinter ihn und holte in dem Moment, in dem er sich umdrehte, aus. Mit einem dumpfen, unangenehmen Geräusch traf der Kerzenständer seine Schläfe.
    Seine Augen wurden schwarz vor Zorn. Er machte einen Satz auf sie zu und sackte dann regungslos zu Boden. Kathryn ließ den Kerzenständer fallen und rannte los.
    „Jacob!“ Sie lief, so schnell sie konnte, vom Haus weg zum Stall. Die Koppeln waren leer, die Türen waren geschlossen. Obwohl der Stall nicht weit von ihrem Haus entfernt war, wurde sie schnell müde und langsamer. Sie schaute sich alle paar Schritte um, um zu sehen, ob sie verfolgt wurde.
    Durch die kühle Herbstluft und die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen wurde ihr schnell kalt. Die Kälte schien tief in ihre Knochen hineinzuziehen, und sie begann, am ganzen Körper zu zittern. Kathryn wollte die Stalltür öffnen, als der nächste Krampfanfall kam. Sie ging in die Knie.
    Sie konnte kaum atmen und sah sich verzweifelt um. Doch sie

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