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Die Rückkehr des friedvollen Kriegers

Die Rückkehr des friedvollen Kriegers

Titel: Die Rückkehr des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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selbstbewußte Menschen, die sich gegen die Erschließung ihrer Insel und den Tourismus wehren, die hart arbeiten und ein naturverbundenes Leben führen – und ihre Kinder einfache Wertvorstellungen und die Liebe zur Natur lehren.
    Molokai ist die Insel der Naturgeister und Legenden, geheime Grabstätte der kahuna kupuas, der Schamanen, Magier und Heiler, der spirituellen Krieger, die sich auf die Energien der Erde eingestimmt haben.
    Molokai schickte sich an, eine neue Seele auf der Erde willkommen zu heißen.

     
    Mitsu Fujimoto, eine kleine Frau Anfang Vierzig, halb Japanerin, halb Amerikanerin, warf den Kopf von einer Seite auf die andere. Schweißgebadet betete und stöhnte sie und weinte aus Angst um ihr Kind. Und immer wieder rief sie mit schwacher Stimme: »Mama Chia!« Bei jeder Wehe pressend und keuchend, kämpfte sie um das Leben ihres Babys.
     
    Ich weiß nicht mehr, wie lange ich das Bewußtsein verloren hatte. Nach Fieberphantasien, zwischen denen ich immer wieder ohnmächtig geworden war, erwachte ich, von verzweifeltem Durst geplagt. Wenn ich Durst hatte, dann war ich also zumindest am Leben! Die Logik dieser Erkenntnis brachte mich schlagartig zur Besinnung. Ein paar klare Augenblicke lang tastete ich meinen Körper ab und machte eine Bestandsaufnahme – innerlich und äußerlich. In meinem Kopf hämmerte es, und meine Haut brannte. Und ich konnte nichts sehen. Ich war blind! Ich bewegte den Arm, der jetzt unglaublich schwach war, und befühlte meine Augen. Ungeheuer erleichtert stellte ich fest, daß sie nur mit Gaze bedeckt waren.
    Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. In einem Krankenhaus? In einem Zimmer in Ohio oder vielleicht wieder in Kalifornien? Vielleicht war ich krank gewesen oder hatte einen Unfall gehabt. Oder vielleicht war das alles auch nur ein Traum.
     
    Mitsus langes schwarzes Haar lag zerzaust und verfilzt über ihrem Gesicht und dem Kopfkissen. Als vor fast zehn Jahren ihr erstes Kind gestorben war, hatte sie sich geschworen, nie wieder eins in die Welt zu setzen; noch einmal einen solchen schmerzlichen Verlust würde sie nicht verkraften.
    Doch als sie über Vierzig war, wußte sie, daß das ihre letzte Chance war – jetzt oder nie. Also beschlossen Mitsu Fujimoto und ihr Mann Sei, es noch einmal zu versuchen.
    Nach vielen Monaten begann Mitsus Gesicht zu strahlen, und in ihrem Körper reifte eine Frucht heran. Die Fujimotos sollten also doch noch einmal mit einem Kind gesegnet werden.

    Sei war ins Tal gelaufen, um Hilfe zu holen. Mitsu lag jetzt vor Schmerzen gekrümmt auf ihrer Matratze und ruhte sich zwischen den Wehen immer wieder keuchend aus – erschöpft, allein, voller Angst, daß irgend etwas entsetzlich schiefging – daß es eine Steißgeburt werden würde. Bei jeder Wehe wurde ihre Gebärmutterwand hart wie Stein, und Mitsu schrie wieder nach Mama Chia.
     
    Als ich wieder zu mir kam, war die Welt immer noch dunkel. Meine Augen waren nach wie vor mit Gaze bedeckt. Meine Haut brannte. Ich konnte nichts anderes tun, als es stöhnend zu ertragen.
    Da hörte ich ein Geräusch – was war es? Es klang, als wringe jemand ein nasses Tuch über einer Wasserschüssel aus. Wie zur Antwort legte sich ein kühlendes Stück Stoff über meine Stirn; dann stieg mir ein wohltuender Duft in die Nase.
    Ich konnte meine Gefühle kaum im Zaum halten. Ich spürte, wie mir eine Träne die Wange hinunterlief. »Danke«, murmelte ich. Meine krächzende Stimme war kaum zu hören.
    Langsam streckte ich den Arm aus und ergriff die kleine Hand, die das Tuch hielt und mir jetzt Brust und Schultern damit kühlte.
    Zu meiner Überraschung antwortete mir die Stimme eines Mädchens  – eines kleinen Mädchens, vielleicht neun oder zehn Jahre alt. »Ruhen Sie sich jetzt aus«, war alles, was sie sagte.
    »Danke«, wiederholte ich und murmelte dann: »Wasser … bitte …«
    Das Mädchen schob mir die Hand in den Nacken und hob sanft meinen Kopf an, damit ich trinken konnte. Ich nahm ihr die Tasse aus der Hand und trank immer hastiger, bis das Wasser mir über Lippen und Brust lief. Da zog sie die Tasse wieder weg. »Tut mir leid; ich darf Ihnen immer nur einen kleinen Schluck geben«, entschuldigte sie sich und bettete meinen Kopf wieder auf das Kissen. Dann muß ich eingeschlafen sein.
     
    Mitsu hatte immer noch Schmerzen; aber sie war inzwischen zu erschöpft, um noch zu pressen, und zu schwach, um zu schreien. Plötzlich ging die Haustür auf, und ihr Mann kam

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