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Die Rückkehr des friedvollen Kriegers

Die Rückkehr des friedvollen Kriegers

Titel: Die Rückkehr des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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Unser bewußter Verstand kann nicht immer voraussehen, was unserem höchsten Wohl am dienlichsten ist. Glauben bedeutet, ein Grundvertrauen ins Universum zu haben  – darauf zu vertrauen, daß alles unserem höchsten Wohl dient. Das finde ich jedenfalls.«
    »Glaubst du, daß es wirklich so ist?«
    »Ich weiß es nicht sicher, aber ich habe mich entschlossen , daran zu glauben, denn wenn ich das tue und danach handle, ist mein Leben viel besser im Fluß. Ich habe nie das Gefühl, ein Opfer der Umstände zu sein. Ich fühle mich immer stark und habe eine positive Lebenseinstellung. Schwierigkeiten sind für mich eine Art ›spirituelles Gewichtheben‹ – eine Herausforderung, die unseren Geist stärkt.
    Meine körperlichen Schwierigkeiten – so schmerzhaft sie auch waren – haben mir jedesmal etwas geschenkt, auch wenn ich das früher nicht immer erkannt habe«, erklärte sie. »Sie haben mich gelehrt, mehr Mitgefühl mit meinen Mitmenschen zu haben. Ein anderer Mensch hätte vielleicht etwas anderes gewonnen – eine größere
Sensibilität für den eigenen Körper, einen stärkeren Anreiz, sich mehr zu bewegen, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen, statt sie zu verstecken … Oder vielleicht ganz einfach den Drang, sich gesünder zu ernähren, sich öfter zu entspannen oder mehr zu spielen. Schmerzen und Beschwerden dienen oft dazu, uns aufzurütteln, unsere Aufmerksamkeit zu wecken.«
    »Bei mir funktioniert das auf jeden Fall«, stimmte ich zu und blickte gedankenverloren ins Feuer.
    »Ja, aber ich empfehle es nicht als Methode«, fügte Mama Chia mit trockenem Lächeln hinzu. »Der Schmerz bringt uns zwar dazu, uns selbst genauer unter die Lupe zu nehmen; doch im allgemeinen ist er der letzte Ausweg des Basis-Selbst. Unser Basis-Selbst sendet uns erst dann schmerzhafte Botschaften, wenn wir alle seine liebevolleren Hinweise – nämlich unsere Intuitionen und Träume – ignoriert haben.
    Unser Basis-Selbst«, fuhr sie fort, »ist wie ein Kind. Es kann eine Menge schlechter Behandlung vertragen. Es ist von Natur aus treu; deshalb ist es gar nicht so leicht, es sich mit ihm zu verscherzen. Aber wenn es einmal genug hat, dann hat es auch wirklich genug .«
    Das erinnerte mich an eine andere Frage, die mich schon oft bewegt hatte. »Wenn das Basis-Selbst die Sorge für unseren Körper hat, dann kann es doch auch alle Krankheiten heilen, oder nicht?«
    »Unter den richtigen Umständen – wenn ihm das im Rahmen des jeweiligen Schicksals gestattet ist – ja.«
    »Dann sind Medikamente also eigentlich vollkommen überflüssig.«
    »Nichts ist überflüssig. Medikamente sind eine Möglichkeit, das Basis-Selbst bei seinem Heilungsprozeß zu unterstützen – sie sind ein Geschenk der Natur«, widersprach Mama Chia, streckte die Hand aus und pflückte eine Samenkapsel von einem Busch ab, der in der Nähe wuchs. Sie öffnete die Kapsel, zeigte mir die kleinen Samen und erklärte: »Das Basis-Selbst hat eine enge Verbindung zur Natur, das hast du ja auch schon erfahren. Jede Pflanze trägt bestimmte Botschaften und Energien in sich, die das Basis-Selbst versteht.
Genauso ist es mit allen Farben, Düften und Klängen. Und natürlich auch mit dem Tanz.
    Heilung ist ein großes Geheimnis, selbst für die modernen Ärzte. Wir sind immer noch dabei, die Gesetze des Gleichgewichts der Natur zu entdecken. Aber je enger wir mit unserem Basis-Selbst und den subtilen Kräften in Verbindung treten, die dort wirken, um so mehr ›Wunde‹ werden wir entdecken.«
    »Aber die meisten Ärzte neigen doch dazu, sich mehr auf ihr Bewußtes Selbst, auf ihren Verstand zu verlassen als auf ihr Gefühl, nicht wahr?« fragte ich.
    »Es ist nicht so, daß man entweder dem Basis-Selbst oder dem Bewußten Selbst vertrauen sollte«, erwiderte sie. »Die Araber haben ein kluges Sprichwort: ›Vertraue auf Gott, aber binde trotzdem dein Kamel fest.‹ Wenn man zum Beispiel eine Schnittwunde hat, die heilen soll, ist es wichtig, auf sein Basis-Selbst zu vertrauen; aber das Bewußte Selbst erinnert uns daran, ein Heftpflaster auf die Wunde zu kleben.
    Wenn du zu viele Süßigkeiten und andere wertlose Nahrungsmittel zu dir nimmst, rauchst, übermäßig viel Alkohol trinkst oder andere Rauschmittel nimmst und wenn du dich zu sehr verausgabst oder deine Gefühle unterdrückst, dann erschwerst du deinem Basis-Selbst seine Arbeit, dir ein starkes Abwehrsystem zu erhalten. Es kann dich nicht immer ohne Mithilfe des Bewußten Selbst heilen;

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