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Die Rueckkehr des Henry Smart

Die Rueckkehr des Henry Smart

Titel: Die Rueckkehr des Henry Smart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roddy Doyle
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Entschuldigung – das war Ihr neues Hotel. Das
Elsinore
.
    – Neues Hotel, sagte ich. – Neu?
    Es war nicht das erste Mal. Ich war mehr als einmal verschollen gewesen, und dieser Typ hatte mich gefunden, das war normal; neu war, dass ich nachfragte. Es ging mir auf den Keks, dass ich die Zeitabfolge nicht auf die Reihe kriegte und mich dadurch zum Trottel machte.
    – Genau, sagte er. – Neu. In diesem Haus hatte ich Sie noch nie gesucht.
    Ich sah seine Augen. Er wirkte weder überrascht noch erschrocken.
    – Ich hab wie gesagt eine Weile gebraucht, um Sie zu finden. Um rauszukriegen, was passiert war.
    – Was denn?
    – Ja, also ... Die wollten Sie nicht wieder in Ihr Hotel lassen. Erinnern Sie sich?
    – Nein.
    – Soweit ich das verstanden habe, wollten Sie nur mal ’ne Runde spazieren gehen.
    – Hm.
    – Erinnern Sie sich?
    – Hm. Wann war das?
    – Vor zwei, drei Tagen, genau wussten sie es nicht. Erinnern Sie sich, dass Sie zurückgekommen sind?
    – Nein.
    – Schätze mal, dass Sie einen in der Krone hatten.
    – Nein.
    Ich sah ihn nicken.
    – Die wollten Sie nicht wieder reinlassen, sagte er. – Die im Hotel.
    – Warum nicht?
    – Weil die fanden, dass Sie nicht wie ein Gast aussahen.
    – Aber ich war doch schon da gewesen.
    – Stimmt.
    – Arschlöcher.
    – Da könnten Sie recht haben, sagte Bill.
    – Haben die mich nicht weggehen sehen?
    – Tja, sagte Bill, – das ist eben Los Angeles.
    Ich konnte immer noch seine Augen sehen. Er lächelte nicht.
    – Zwischen Reinkommen und Rausgehen liegen Welten, sagte er. – Rausgehen kann man selber. Aber wieder reinkommen ...
    – Ganz meine Meinung, sagte ich. – Überall dasselbe.
    Ich wusste Bescheid. Brauchte ja nur an mein eigenes Leben zu denken.
    Das Zimmer war dunkel. Die Zigarre leuchtete auf und verglimmte. Ich hörte, wie er das Ende von einem Mundwinkel in den anderen schob, aber er sagte nichts.
    Ich war schon mal da gewesen, das begriff ich, als Bill, der Fahrer, mit dem Kombi die Einfahrt hochfuhr. Und in diesem dunklen Zimmer war ich auch schon mal gewesen. Diesmal erinnerte mich der Geruch an etwas ... eine Gefängniszelle. Der abgestandene Atem, die Ausdünstungen eines Menschen, der lange eingesperrt gewesen war.
    Die Zigarre wurde wieder rot, wieder blass.
    Ich regte mich nicht. Er war blind, aber er beobachtete mich, ganz klar. Er würde mich nicht überlisten.
    Die Zigarre war wieder rot. Er brabbelte Unverständliches.
    Ich hörte, wie jemand die Beine übereinanderschlug, aber nicht vor, sondern neben mir. Nicht Fords Beine.
    In Meta Sternes Brille fing sich etwas von dem Licht, das durch die Ränder der Jalousie drängte.
    – Guten Tag, sagte sie. – Pappy freut sich, dass Sie da sind.
    Pappy konnte mich mal kreuzweise.
    – Na toll, sagte ich.
    – Neben Ihnen steht ein Stuhl, sagte sie.
    – Bestens.
    Ich war außer Übung. Sie war die ganze Zeit da gewesen. Ich war gar nicht auf die Idee gekommen, außer mir und Ford könnte noch jemand da sein. Vor dreißig Jahren wäre das mein Tod gewesen. Oder ihrer.
    Ein Klicken – sie hatte die Lampe neben sich angeknipst.
    Ich blinzelte nicht. Ich saß vor Ford. Sein Kopf hing herunter. Um die Lippen herum waren weiße Krusten. Er trug einen Bademantel. Einen dreckigen Bademantel, und die nackten Beine waren gelb und glänzten.
    Er brabbelte. Seine Zunge ging rein und raus.
    Die Sterne hatte ihren Stift gezückt.
    So hatte ich Ford beim letzten Mal erlebt, als ich da gewesen war und auf dem gleichen Stuhl gesessen hatte, die Frau links von mir. Ich hatte das schon öfter mitgekriegt, er war wochenlang betrunken gewesen. Und trotzdem hatte ich mich heute gewundert, dass sie da war.
    Ich starrte auf die schwarzen Brillengläser und die Augen dahinter. Ich sah, wie er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, immer wieder. Ich erinnerte mich an das, was ich ihm beim letzten Mal erzählt hatte. Das von meiner Hochzeit und dem Foto und den wenigen behüteten Stunden mitten im Krieg. Das fand er toll, er hatte darüber ganz vergessen, dass er betrunken war.
    Ich wartete.
    Meta Sterne beugte sich vor. Sie sprach leise.
    – Pappy sagt danke.
    Keine Spur von Betroffenheit in ihrem Gesicht. Oder Boshaftigkeit. Sie gab einfach die Botschaft weiter.
    Ich stand auf und ging.
    Auf dem Tisch an der Haustür lag ein Hut. Einer dieser Schlapphüte, wie Ford sie gern trug. Der würde es tun, bis ich was Besseres gefunden hatte.
    Ich ging an dem Kombi vorbei.
    – Mister Smart?
    Bill, der

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