Die Rueckkehr des Highlanders
Hölle kam. Gleichgültig welche Krankheit oder welche Verletzung, er sprach die letzten Worte, um ihre Seelen zu retten. Möge Gott ihm seine Freundlichkeit und seine Ausdauer vergelten.«
Ein Klumpen bildete sich in ihrer Kehle, als sie daran dachte, wie schrecklich es für ihn gewesen sein musste. Sie konnte sich keine größere Verantwortung vorstellen. Noch nicht einmal ein König oder Kaiser trug eine solche Last auf seinen Schultern.
»Ist das der Grund, warum er Abt genannt wurde?«
»Ja, und ich habe danach mein Leben Gott verschrieben, damit ich ihm bestmöglich dienen kann, denn der Herr selbst war es, der uns Christian geschickt hat, um uns die Kraft zu geben, diesen Albtraum lebend zu überstehen.«
»Und es gibt wirklich niemanden, den wir ihm schicken können?«, fragte sie noch einmal.
»Nein, Kind, aber habt keine Angst. Christian ist im Kampf ohnegleichen.«
Christian versenkte sein Schwert in dem Körper seines Angreifers. Er hatte lange dagegengehalten, aber langsam wendete sich das Blatt. Mehrere der Feinde hatten ihn bereits verwundet, und mit jedem Herzschlag schien sein Schwert schwerer zu werden.
Im selben Maße, in dem seine Erschöpfung wuchs, wuchs auch ihre Zahl.
Wie viele von ihnen konnte es überhaupt geben?
Plötzlich schoss ein gleißendes Licht durch die Dunkelheit. Es landete unweit von ihm, dann zerplatzte es in unzählige Funken, die auf die Männer fielen, die ihn bedrängten. Sie schrien, als ihre Kleidung Feuer fing und sie verbrannten.
Mehr Feuer regnete auf sie herab. Christian stolperte rückwärts von den Männern und der Quelle ihrer Vernichtung weg.
Unheimlich dröhnend näherte sich Hufschlag. Christian hatte kaum Zeit, sich zu rühren, als das Pferd und sein Reiter auch schon bei ihm waren.
»Nimm meine Hand, Abt.«
Er blickte in das Gesicht von Phantom.
Christian ergriff seinen ausgestreckten Arm, und Phantom zog ihn hinter sich. Dann gab er seinem Pferd die Sporen und preschte davon, während Christian sich mühte, nicht aus dem Sattel zu fallen.
»Wo ist dein Pferd?«, fragte Phantom.
»Ich weiß nicht. Es war nur ein Bauernpferd, das der Kampf erschreckt hat.«
Phantom lachte bitter. »Hat dich abgeworfen, was?«
»Ja.«
Phantom schüttelte den Kopf, während er seinen Hengst in den am dichtesten bewachsenen Teil des Waldes lenkte, um von möglichen Verfolgern nicht so leicht entdeckt zu werden.
Christian atmete langsam, gleichmäßig, als seine Wunden sich schmerzlich bemerkbar machten. So war es immer. Während des Kampfes war alles in ihm aufs Überleben konzentriert. Für Schmerzen war keine Zeit. Aber sobald er sich in Sicherheit befand ...
Heute Nacht war es besonders schlimm. Seine Qualen wurden langsam unerträglich.
Christian schaute hinter sich, ob sie verfolgt wurden, aber wenn dem so war, dann verdeckte die Dunkelheit diesen Umstand. »Wir müssen nach Withern...«
»Ich weiß. Ich bin deiner Königin vorhin gefolgt, um sicherzugehen, dass sie heil dort ankommt, ehe ich wieder zurückgeritten bin, um dir zu helfen.«
Das erstaunte ihn. »Ich dachte, du wolltest nach Paris.«
»Ich habe gelogen.«
Christian runzelte die Stirn bei Phantoms ausdrucksloser Antwort. »Also bist du uns gefolgt?«
»Ja. Ich hatte das Gefühl, dass der, den ich getötet hatte, nicht allein war.«
»Du hättest es mir auch sagen und mit uns reisen können.«
Phantom verzog das Gesicht. »Nicht meine Art.«
Das verstand Christian. Phantom war schon immer jemand gewesen, der es vorzog, für sich allein zu sein. Mehr noch als Christian. Im Gefängnis war der junge Mann immer zurückhaltend und fast mürrisch gewesen. Nur widerwillig hatte er mit Christian und den anderen Gefangenen Umgang gepflegt, und auch da noch war er argwöhnisch und vorsichtig gewesen.
In vieler Hinsicht erinnerte er Christian an einen Hund, der einmal zu oft getreten worden war, sodass er niemanden mehr dicht genug an sich heranließ, aus Furcht, verletzt zu werden.
Nicht zu erwähnen, dass der Mann eine üble Narbe am Hals hatte, die er nun bedeckt hielt. Im Gefängnis war das nicht möglich gewesen; sie sah so aus, als hätte jemand versucht, ihm die Kehle durchzuschneiden.
Daher hatte sich Christian immer bemüht, Phantom die Isolation zu lassen, nach der er sich zu sehnen schien.
Die beiden schwiegen den Rest des Weges zur Abtei.
Christian ließ sich zuerst aus dem Sattel gleiten, dann stolperte er, als der Schmerz sich in ihm ausbreitete.
»Jesus, Maria und Joseph«,
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