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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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er schließlich antwortete, waren seine Worte so gnadenlos wie sein kalter Blick. »Wie soll eine Prinzessin jemals einen Bauernjungen gern gehabt haben?«
    »Ihr wart kein Bauernjunge.«
    Er lachte bitter. »Meine Mutter war ein einfaches Mädchen vom Land.«
    »Euer Vater war aus königlichem Geblüt.«
    »Alles, was ihm das eingebracht hat, war ein früher Tod durch die Hand seines eigenen Bruders.«
    Ihr Herz litt mit ihm. Sie wusste genau, wie viel sein Vater ihm bedeutet hatte, als er noch ein Kind war. Sie hatte seinen Vater Tristoph niemals getroffen, ohne dass Velizarii bei ihm war. In den vergangenen Jahren hatte sie sich oft gefragt, was aus ihrem Spielgefährten geworden war. Aber sie hatte nie etwas von ihm gehört, sodass sie schließlich angenommen hatte, dass er wie der Rest seiner Familie ermordet worden war.
    »Weiß Christian, dass Ihr sein Vetter seid?«, erkundigte sie sich.
    »Nein«, lautete die geknurrte Antwort. »Und das soll er auch nie erfahren.«
    »Warum?«
    »Was würde es ihm nützen, das zu wissen?«
    »Ihr seid die Familie, die ihm geblieben ist.«
    »Nein, Adara, das seid Ihr. Ich bin ein Verbrecher und ein Geist. Wie Christian habe ich kein Verlangen, nach Elgederia heimzukehren, wo mich ein Todesurteil erwartet und ich ständig daran erinnert werde, wie mein Vater gestorben ist, wie er gegen seinen Bruder um sein Leben gekämpft hat. Unser Blut ist verdorben und schlecht.«
    Das weigerte sie sich zu glauben. »Und doch habt Ihr Christian heute Nacht gerettet.«
    »Ich habe einen Mann gerettet, dem ich mein Leben schulde. Das ist alles. Muss ich Euch daran erinnern, wer dort draußen wartet, um Euch beide zu töten? Unsere Familie. Sie werden wieder und wieder zuschlagen, sie werden nicht ruhen, ehe wir alle tot sind.«
    Vielleicht. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass Velizarii Christian heute Nacht zweimal das Leben gerettet hatte.
    »Was ist geschehen, Velizarii?«, wollte sie wissen, um zu verstehen, wie so ein glückliches, fröhliches Kind zu dem verbitterten Mann vor ihr hatte heranwachsen können. »Als wir das letzte Mal miteinander sprachen, war alles, was Ihr wolltet, Euren Vater stolz zu machen. Ihr wolltet den Hauen Gras beitreten und eines Tages ihr Hauptmann werden.«
    Bitterkeit verdunkelte seine Augen, als er das Stück Leder nach unten zog, das seinen Hals bedeckte. Unter seinem Adamsapfel war eine tiefe, bösartig aussehende Narbe, die seine raue, kratzende Stimme erklärte. Es war ein grausames Mal, bei dessen Anblick sie vor Mitleid zusammenzuckte.
    »Was geschehen ist? Mein Vater hat meinen Großvater umgebracht, und mitten in der Nacht drangen Selwyns Schergen in den Schlafsaal ein und erschlugen Mann und Kind, um sicherzustellen, dass niemand an den bestochenen Sesari Vergeltung übte, die die Morde zugelassen hatten.«
    Adara erinnerte sich an die Nacht, in der die Hauen Gras, die königliche Leibgarde aus den edelsten Rittern Elgederias, niedergemetzelt wurden. »Wie habt Ihr überlebt?«
    »Unkraut vergeht nicht!«
    Seine flapsige Bemerkung erzürnte sie nur weiter. »Wie habt Ihr überlebt?«, wiederholte sie.
    Das Stück Leder um seinen Hals loslassend, senkte er seinen gehetzten Blick auf den Boden. In den Tiefen seiner Augen konnte sie sein Entsetzen sehen. Seine Qualen. »Ich bin unter den Leichnamen meiner Freunde hervorgekrochen, während Selwyns Männer die Quartiere niederbrannten. Mehr tot als lebendig habe ich mich durch den Hinterausgang geschleppt, immer die Angst im Nacken, dass sie mich sehen. Ich habe mich im Wald versteckt, bis sie fort waren. Ich lag tagelang halb bewusstlos in meinem
    Versteck, bis ein Bauer mich fand und zu seiner Frau brachte, die mich gesund pflegte.«
    »Und wie seid Ihr dann mit Christian bei den Sarazenen gelandet?«
    »Dame Fortuna hatte ihre Hand im Spiel. Sie spuckt auch die Erfindungsreichsten in die Hölle.«
    Adara seufzte. »Velizarii ...«
    »Nennt mich nicht so. Ich wünsche nicht, an diesen Teil meines Lebens erinnert zu werden, Hoheit. Das Beste, was mir dort passiert ist, war die Kehle durchgeschnitten zu bekommen. Glaubt mir, Ihr wollt in Wahrheit gar nicht wissen, was mir nach dem Tod meines Vaters widerfahren ist.«
    Sie rieb ihm sachte den Arm, wollte ihn trösten, wusste aber, dass nichts das vermochte. »Haben sie Christian und Euch eigens in der Kunst, ausweichende Antworten zu geben, unterrichtet, oder fliegt das euch beiden zu?«
    »Es war eine notwenige Fertigkeit, die wir uns

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