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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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fürsorgliche Berührung. Es war Jahre her, seit jemand ihn so berührt hatte.
    Sie trug immer noch die Kleider einer Bettlerin, trotzdem würde nur ein Narr ihre angeborene Vornehmheit übersehen. Sie war anmutig und gütig.
    »Wo ist Phantom?«, fragte er.
    »Ich glaube, er ist etwas essen gegangen.«
    »Habt Ihr schon gegessen?«
    Sie nickte. »Möchtet Ihr, dass ich Euch etwas hole?«
    »Nein, danke.«
    »Ihr solltet aber etwas essen. Wir hatten keine Zeit, die Pasteten zu probieren, die ich gekauft habe.«
    Sie stand so dicht bei ihm, dass er ihr in die Augen schauen musste. Sie waren nicht einfach braun, sondern goldgefleckt. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr über eine Schulter, strich über seine Hand. Die seidigen Spitzen kitzelten ihn. Ehe er es sich anders überlegen konnte, wickelte er sich eine zobelfarbene Strähne um den Zeigefinger.
    Irgendwie hatte der Moment etwas Unwirkliches, Friedliches. Ruhig und angenehm. Es weckte etwas in ihm, das er nicht kannte, etwas, das sich verzweifelt danach sehnte, jemanden zu haben, dem er nicht gleichgültig war, der sich um ihn sorgte.
    Seit er aus dem Gefängnis entkommen war, hatte er nie an ein Zuhause oder eine Familie gedacht. Seine Gedanken hatten sich in dieser Hinsicht einzig darum gedreht, sich von Bindungen fernzuhalten.
    Doch was sie ihm heute Nacht anbot ...
    Er hob seine Hand an die Lippen, sodass er den süßen, weiblichen Duft ihres Haares einatmen konnte. Ihre weiche, zarte Haut spüren.
    Adara hielt den Atem an und schaute ihm zu, wie er mit ihrem Haar spielte. Es war, als hätte er nie etwas so Kostbares in den Händen gehalten. Sie blieb nicht ungerührt.
    Er hob seine andere Hand und legte sie zart auf ihre Wange. Sein Daumen streifte ihre Lippen in einer sinnlichen Liebkosung, die sie erschaudern ließ.
    »Bist du je geküsst worden, Adara?«
    »Nein, Christian. Ich habe unsere Schwüre hochgehalten. Kein Mann hat mich je auf irgendeine Art und Weise angefasst.«
    Er starrte sie voller Verwunderung an. Dann sah sie Schuldgefühle seine Augen verdunkeln, und er ließ seine Hand sinken. »Ich wusste nicht, dass wir verheiratet waren.«
    Sie nahm seine Hand. »Ich weiß, und ich mache dir keine Vorwürfe.«
    »Unkenntnis ist keine Entschuldigung. Auf Ehebruch steht die Todesstrafe.«
    »Ich will nicht, dass du stirbst, Christian.«
    »Nein, du willst, dass ich mit dir heimkehre.«
    Sie nickte.
    »Hättest du dein ganzes Leben auf mich gewartet?«
    Sie seufzte. »Möchtest du eine ehrliche Antwort? Ich muss zugeben, dass ich schon lange ungeduldig geworden bin - ich wünsche mir einen Ehemann an meiner Seite und Kinder. Wären die Beziehungen zwischen unseren Ländern nicht so gespannt, hätte ich mich vermutlich schon vor Jahren um eine Annullierung bemüht und einen anderen geheiratet.«
    Christian war sich nicht sicher, ob ihm gefiel, dass sie die Ehe aufrechterhalten hatte. Aber wenn er hier so lag und ihr in die Augen sah, einen Frieden empfand, den er nie zuvor gekannt hatte, fragte er sich, was er sonst davon denken sollte.
    Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste die zarte Haut über ihren zierlichen Knöcheln. Sie musterte ihn leicht misstrauisch. Seine Haut prickelte am ganzen Körper von ihrer Nähe. Jede Faser in ihm sehnte sich nach dieser tapferen, herrlichen Frau, die gekommen war, ihn zu holen. Sie lockte ihn mit einer Falle, die beinahe unwiderstehlich war.
    Und doch konnte er nicht angekettet wie ein gefangenes Tier leben. Er konnte es einfach nicht. Nicht noch einmal. Seine Zeit im Gefängnis hatte ihn den Wahnsinn gelehrt, der mit Gefangenschaft einherging. Den Preis, der dafür zu zahlen war. Gleichgültig, wie golden der Käfig war, es war dennoch ein Käfig.
    Adara sah das Licht in seinen Augen erlöschen, dann ließ er sie los.
    »Ich muss mich ausruhen, Mylady.« Damit drehte er sich von ihr weg auf die Seite.
    Adara biss vor Enttäuschung die Zähne zusammen, während sie auf seinen breiten, muskulösen Rücken starrte. Bis sie die Narben sah, die die einst glatte Haut zerfurchten.
    Ihr Herz klopfte wild, sie streckte die Hand aus und strich mit dem Finger über das aufgeworfene Fleisch. »Was hat dies hier verursacht?«
    »Das Leben, Adara«, antwortete er, ohne sie anzuschauen. »Es hinterlässt bei uns allen seine Narben.«
    Nein. Nicht solche. So etwas hatte sie nie zuvor gesehen. Ihr fielen Thomas’ Worte ein. Sie ließ ihre Hand über dem Verband von der Wunde von heute Nacht schweben. Kein Wunder, dass er

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