Die Rueckkehr des Highlanders
Ich vertraue Ioan, aber manche seiner Männer ...«
»Werden sterben, wenn sie uns verraten«, verkündete Phantom in warnendem Ton. Er zog sein Messer aus dem Tisch, wo es immer noch stak, und prüfte die Spitze mit dem Daumen. »Ich habe schon viele Männer für weniger schwere Vergehen in ihr Grab geschickt.« Sein unheimlicher Blick wurde bohrend, fast ein wenig verrückt. »Tod und Verderben allen, die unseren Bund verraten.«
»So soll es sein«, stimmte ihm Christian zu. Plötzlich schnitt er eine Grimasse und keuchte auf, als hätte er Schmerzen in der Schulter.
Adara stellte sich sogleich zu ihm. »Ihr gehört ins Bett.«
Er nickte. »Heute Nacht ruhe ich mich aus, aber morgen früh haben wir viel zu tun.«
Sie konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte. »Warum nicht ein paar Tage hier bleiben, damit Ihr Euch ganz erholen könnt?«
Christian rieb sich die Schulter. »Die Attentäter, die man uns hinterhergeschickt hat, werden nicht warten, und ich möchte die Mönche hier nicht in Gefahr bringen. Sie sähen es gewiss auch nicht gerne, wenn auf heiligem Boden eine Armee ausgehoben würde.«
Da hatte er allerdings recht. Die Kirche sah Kriege und das Kämpfen nicht unbedingt gerne.
»Ich glaube dennoch, Ihr braucht mehr Ruhe.«
Er lächelte, als fände er ihre Sorge insgeheim lustig. »Gute Nacht«, sagte er, dann drehte er sich um und ging.
Adara folgte ihm. Erst als sie wieder in seiner Kammer waren und er vor dem Bett stand, sprach sie.
»Es tut mir leid, die Ursache für Eure Verwundung zu sein, Christian.«
»Ihr habt sie nicht verursacht, Adara«, erklärte er, während er sich vorsichtig hinlegte. »Das waren die Sesari mit ihren Schwertern.«
Sie lachte. Es war das erste Mal, dass er in ihrer Gegenwart einen Scherz machte. Sie ging zu ihm und deckte ihn zu.
Christian hielt den Atem an. Sicherlich dachte sie sich weiter nichts dabei, aber für ihn bedeutete es eine Menge.
Es war ein seltener Akt der Fürsorge. Keine andere Frau mit Ausnahme seiner Mutter hatte das jemals für ihn getan.
Sie strich ihm das Haar nach hinten und legte ihm eine zarte Hand auf die Stirn. »Ihr bekommt leichtes Fieber.«
Das stimmte, hatte aber wenig mit seinen Wunden zu tun. Sein Körper stand wegen ihrer Nähe in Flammen.
Sie streckte die Hand aus, um ihm die Tunika auszuziehen.
»Ich ziehe es vor, darin zu schlafen«, erwiderte er in barscherem Ton als beabsichtigt.
Wenn sie ihn zu entkleiden begann ...
Er traute sich nicht, in ihrer Nähe so gut wie nackt zu sein. Nicht, wenn er erregt war. Verletzungen hin oder her, am Ende würde er diese von Beginn an unter einem schlechten Stern stehende Ehe vollziehen, und das wäre für sie beide eine Katastrophe.
»Gut.« Sie entfernte sich vom Bett und setzte sich auf einen hölzernen Hocker, der schrecklich unbequem aussah.
»Was tut Ihr da?«
»Ich wache über Euch. Bruder Bernard hat gesagt, jemand sollte heute Nacht ein Auge auf Euch haben.«
»Mir geht es gut, Adara. Es ist nicht nötig, dass Ihr Euch Umstände macht.«
»Umstände? Mein werter Herr Prinz, Ihr habt mir zweimal das Leben gerettet. Das hier ist das Mindeste, was ich dafür tun kann.«
Er wollte ihr widersprechen, kannte aber seine hartnäckige Königin inzwischen gut genug, um zu wissen, dass es ein aussichtsloses Unterfangen war. Ohne seine Schulter zu belasten, rollte er sich auf die unversehrte Seite.
Er konnte spüren, wie sie ihn beobachtete. Sein Körper verzehrte sich vor Verlangen. Aber es war ein Verlangen,
dem er nie nachgeben könnte. Es wäre keinem von ihnen beiden gegenüber fair. Denn er hatte nicht vor, bei ihr zu bleiben. Er würde nach Elgederia gehen, Selwyn und Basilli absetzen, aber er würde nicht dort bleiben. Und er würde auch sein Kind nicht in Elgederia lassen.
Zwischen ihm und Adara konnte nichts sein. Nachdem er ihren Thron gesichert hatte, würde er die Kirche bitten, die Ehe zu annullieren, und sie freigeben.
Als dieser Gedanke ihm durch den Kopf schoss, regte sich in seinem Herzen Widerstand. Wie wäre es, ein Zuhause und eine Frau an seiner Seite zu haben, die ihm Kinder schenkte?
Ich will mehr als das ...
Es stimmte, selbst wenn er es nicht gerne zugab. Er wollte keine kalte, politische Ehe. Er wollte, was Stryder und Rowena hatten. Wenn sie einander anschauten, versengte die Hitze in ihren Blicken jeden, der sich in der Nähe befand. Sie liebten sich.
Wozu brauchst du Liebe ?
Es war weniger ein Brauchen als ein Sehnen. Seine Eltern waren
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