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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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ihm so früh genommen worden, und seit dem Tag hatte er das Gefühl nicht mehr gekannt, angenommen zu werden, glücklich zu sein. Die Wärme in seiner Brust, die mit dem Wissen kam, dass jemandem an ihm lag. Sicher, den Mitgliedern der Bruderschaft lag an ihm, aber das war Freundschaft, was etwas vollkommen anderes war.
    Wie wäre es, den verzweifelten Schmerz von Amors Pfeil zu spüren?
    Nur ein einziges Mal. Dieses bezwingende Gefühl, das einen Mann dazu bringen konnte, bereitwillig für die Frau zu sterben, der sein Herz gehörte. In Liedern und Gedichten verglichen die Dichter es mit der größten Macht unter dem Himmel.
    Die Attentäter müssen dir das Hirn durcheinandergebracht haben. Noch mehr davon, und du wirst so nützlich sein wie Lutian.
    Stimmt. Er wollte keine Liebe. Niemals. Früher oder später würde etwas kommen und sie zerstören. Dann wäre er wieder allein.
    Sie konnte ihre Liebe behalten. Christian von Acre brauchte sie nicht.
    Die Zähne zusammenbeißend schloss Christian die Augen. Er war ein Mann mit einem eisernen Willen. Er konnte sie ignorieren. Er konnte es.
    Und er würde es.
    Adara saß mehr als eine Stunde still auf dem Hocker, ehe sie die Spannung aus Christian weichen sah. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht, er würde nie einschlafen.
    Sie stand auf und prüfte, ob sein Fieber gestiegen war. Es war etwas schlimmer geworden, aber nicht so hoch, sie zu beunruhigen. Christian war wirklich ein starker Mann. Vielleicht zu stark. Doch während sie ihn schlafen sah, wirkte er nicht wie ein starker Herrscher, sondern einfach wie ein gut aussehender Mann, friedlich und ruhig. Ganz anders, als wenn er wach war. Wach war er furchteinflößend.
    Gedankenverloren schaute sie auf das Brandmal auf seinem Handrücken, das von seiner Gefangenschaft kündete. Sie fuhr die Linien mit einer Fingerspitze nach. Es musste schrecklich wehgetan haben. Wie sehr mochte die Entwürdigung schmerzen?
    Schweren Herzens legte sie sich hinter ihn auf die schmale Liege und schmiegte sich an seinen warmen Körper.
    Sie sollte das hier nicht tun. Christian würde zweifellos widersprechen, wenn er wüsste, was sie vorhatte. Dennoch konnte sie sich nicht davon abhalten. Sie wollte ihn halten, wollte seine Kraft mit ihrem Körper spüren.
    Sie fühlte sich verloren und einsam. Sie wusste nicht, was die Zukunft für sie bereithielt.
    Das machte ihr ehrlich Angst. Unsicherheit überkam sie in der Dunkelheit und trieb ihr das Wasser in die Augen. »Was soll nur werden?«, wisperte sie, als die Tränen zu fallen begannen. »Ich brauche deine Führung, Herr. Weisheit. Mein Volk braucht eine Königin, die weiß, was sie tut, keine, die verunsichert und ratlos ist.«
    Plötzlich fühlte sie Christians warme Hand auf ihrer. Sie schluckte besorgt, als er ihre Hand an seine Lippen hob und küsste.
    Sie wich ein Stück zurück, als Christian sich auf den Rücken drehte.
    »Weine nicht, Adara«, flüsterte er und wischte ihr die Tränen von den Wangen. »Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas tun oder dir dein Königreich wegnehmen. Ich weiß, wie es ist, kein Zuhause zu haben, und ich schwöre bei meiner unsterblichen Seele, dass ich alles tun werde, damit du dieses Gefühl niemals kennenlernst.«
    Seine Worte führten bloß dazu, dass noch mehr Tränen flossen.
    Christian hatte keine Ahnung, wie er mit ihren Tränen umgehen sollte. Er hatte nie genug Zeit in der Nähe von Frauen verbracht, um sie weinen zu sehen. Die einzige Frau, mit der er mehr Zeit verbracht hatte, war Mary, die mit ihnen im Heiligen Land gefangen gehalten worden war. Aber Mary hatte kein einziges Mal geweint.
    Sein Magen verkrampfte sich in Hoffnungslosigkeit.
    »Sch«, hauchte er und wischte die heißen Tropfen mit seiner Hand fort.
    »Es tut mir leid«, schluchzte sie. »Ich weine nicht oft. Wirklich nicht. Ich - ich weiß bloß nicht, wie es weitergehen soll.« »Ich weiß so oft nicht, wie es weitergehen soll, dass mir das inzwischen wie der Normalzustand vorkommt.« Er konnte nicht glauben, dass er ihr das anvertraut hatte. Selbst wenn er sich überhaupt nicht mehr auskannte, war es gewöhnlich das Letzte, was er wollte, dass jemand davon wusste.
    »Ihr wollt nur, dass ich mich besser fühle.«
    »Nein, Mylady. Ehrlich. Das Leben überrascht mich immer wieder. Befremdet mich, besser gesagt.«
    Einer ihrer Mundwinkel hob sich. »Das glaube ich nicht.«
    Er sah ihre tränenfeuchten Augen. Ehe er begriff, was er vorhatte, fuhr er mit dem Daumen ihre

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