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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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und wirkten ernst. Es war unheimlich, dass es trotz der vielen Männer so still war.
    »Sie sind keine Heiden!«, schrie der Kapitän gerade Dragon entgegen, als sie näher kam. »Meine Mannschaft besteht aus guten und anständigen Seeleuten.«
    »Das verstehen wir ja«, erwiderte Dragon durch zusammengebissene Zähne. »Aber Ihr müsst mit dem Mann unter Deck Mitleid haben. Er sieht nur Moslems und Mohren.«
    Die Augen des Kapitäns blitzten zornig. »Und er versucht ein Loch in die Seite meines Schiffes zu schlagen. Wenn er irgendwelchen Schaden anrichtet ...«
    »Wir zahlen dafür«, entgegnete Dragon ungeduldig. »Gebt uns nur Zeit, ihn herauszuholen, ehe Ihr ihn einsperren lasst.«
    Adara verfolgte das Gespräch mit gerunzelter Stirn. Sie sah Corryn, die vom Schiff zum Wirtshaus zurückschlenderten.
    Als sie sie erreichte, hielt sie sie auf. »Was ist los?«, fragte sie. Corryn seufzte tief und schaute zu dem erzürnten Kapitän, der immer noch mit Dragon stritt. »Dagger bringt drei Männer aus dem Heiligen Land nach Hause. Nachdem sie hier vor Anker gegangen waren, sah einer der Männer zwei Mannschaftsmitglieder, die aus Ägypten stammen, und hat den Verstand verloren. Er ist unten im Schiffsbauch und droht, jeden umzubringen, der ihm nahe kommt, Dagger eingeschlossen.«
    »Dagger?«
    »Ein weiteres Mitglied der Bruderschaft. Wie Christian ist er einer der wenigen, der die Kreuzfahrer und Pilger begleitet und beschützt, nachdem er sie befreit hat. Sie bringen sie nach Hause und stellen sicher, dass ihnen auf der Heimreise nichts zustößt.«
    Das also war Christians Rolle in der Bruderschaft. Eine Reihe von Sachen ergab mit einem Mal Sinn.
    »Warum gehst du?«, erkundigte sie sich.
    Corryn biss die Zähne zusammen und starrte blicklos in die Ferne. »Du hast keine Ahnung, wie sie aussehen, wenn sie aus der Gefangenschaft kommen. Ich habe meinen Bruder bei seiner Heimkehr gesehen, und ich habe mit ihm zusammengelebt, ehe er sich wieder völlig an seine Freiheit gewöhnt hatte. Er war ein furchtsamer Schatten, eine leere zerbrochene Hülle. Obwohl er es nicht sagt, ist das ein Grund, weshalb er diese riesige Armee hält. Unsere Zahl ist groß genug, dass niemand ihn je wieder gefangen nehmen kann. Ich glaube nicht, dass diese Männer jemals verwinden können, was ihnen dort unten zugestoßen ist. Sie sind zu stark und zu stolz, es auszusprechen, aber ich kann es an ihrem Verhalten ablesen.«
    Corryn seufzte hörbar. »Ich ertrage es nicht, noch einen Mann in einem solchen Zustand zu sehen.« Damit entfernte sie sich.
    Von der Sorge getrieben, dass Corryn recht haben könnte, wollte Adara nachsehen, ob es etwas gab, das sie tun konnte, um Christian und den anderen zu helfen. Um die zusammenstehenden Männer herumgehend, betrat sie das Schiff.
    Sie hatte erst wenige Schritte an Deck getan, als ein lauter Schrei erklang. Sie blieb stehen.
    »Ihr müsst gehen«, fuhr einer der Matrosen sie an, stieg aus der Takelage und kam auf sie zu.
    Sie warf ihm einen hochmütigen Blick zu, von dem sie hoffte, er würde ihm klarmachen, dass sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen ließe. »Ich bin hier, um unten zu helfen.«
    Sie konnte sehen, wie er eine Weile mit sich rang, ehe er ihr erlaubte weiterzugehen. Schließlich führte er sie sogar unter Deck, wo Phantom, Ioan und einige andere warteten.
    Der Seemann ging wieder nach oben.
    Adara hielt inne, als sie sah, wie eng es hier unten im Schiffsrumpf war. Alle Männer mussten die Köpfe einziehen, um aufrecht zu stehen. Sie standen dicht gedrängt, und der Gestank von Salzwasser und Verwesung hing drückend schwer in der Luft.
    Die Männer waren vollkommen still und bildeten einen Kreis. Ganz vorne befand sich Christian, direkt vor einem Mann, der ein Schwert hielt, dessen Spitze genau auf den Magen ihres Gemahls zielte.
    Es war offensichtlich, dass der Mann mit dem Schwert einmal ein wahrer Hüne gewesen war. Er musste mindestens sechs Fuß groß sein, aber er wirkte im Augenblick zerbrechlich, war bis auf die Knochen abgemagert. Sein Gesicht war hager, ein gehetzter Ausdruck stand in seinen eingesunkenen Augen.
    »Ihr seid nicht der Abt«, erklärte der Mann voller Hass. »Ich habe gehört, er wurde von den Sarazenen erschlagen.«
    »Ich bin nicht tot«, entgegnete Christian mit ruhiger Stimme und hielt die Hände in die Höhe, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. »Und ich schwöre, niemand wird Euch etwas antun. Ihr werdet nicht verkauft, und Ihr werdet auch nie

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