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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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wieder Schläge erleiden.«
    Das Gesicht des Mannes verriet seine ganze Qual. »Ich habe sie gesehen. Ich habe die Teufel selbst gesehen! Das hier ist ein Trick, den sie benutzen. Ich weiß es. Ihr lügt mich an!« Er schwang sein Schwert, doch Christian trat rechtzeitig außer Reichweite der Klinge, er unternahm aber keinen Versuch, den anderen zu entwaffnen oder anzugreifen.
    Außer sich vor Sorge um ihren Ehemann, machte Adara einen Schritt vor.
    Phantom drehte sich um, entdeckte sie und eilte zu ihr. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber da hatte er ihr schon eine Hand darüber gelegt.
    »Kein Wort«, flüsterte er ihr warnend zu und versperrte ihr den Weg zu den anderen. Dann brachte er sie rasch an Deck.
    »Was soll das?«, erkundigte sie sich wütend, nachdem er sie oben losgelassen hatte.
    »Ihr seid dunkelhäutig, dunkelhaarig und dunkeläugig, Adara. Ich will Euch nicht beleidigen, aber Ihr seht wirklich nicht europäisch aus. Hätte Euch der Mann dort unten erblickt, hätte er Euch am Ende etwas angetan. Christian wäre gezwungen gewesen, Euch zu beschützen, gar nicht auszudenken, was alles hätte geschehen können.«
    Sie schluckte, als sie begriff. »Ich wollte nur helfen.«
    »Ich weiß. Aber Ihr müsst verstehen, dass der Verstand einem manchmal einen Streich spielt, wenn man so viel erlitten hat wie wir. Das einfachste Geräusch oder die simpelste Geste reichen aus, dass einem der Angstschweiß ausbricht. Ein falsches Wort, und man wird verrückt, schlägt blindlings um sich.«
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Phantom so gewesen war. Und Christian auch nicht. Sie waren zu beherrscht und hatten ihre Gefühle stets unter Kontrolle.
    »Corryn hat erzählt, es seien andere bei ihm gewesen.«
    Er nickte. »Sphinx hat sie zu der Herberge gebracht, wo er untergekommen ist, damit sie etwas essen können. Unterdessen hat er nach Christian geschickt.«
    »Warum Christian?«
    »Das ist, was er tut, Adara. Deswegen ist er für die Bruderschaft so unentbehrlich.«
    Adara wollte mehr über ihren Ehemann und seine Rolle in der Gemeinschaft erfahren. »Ich möchte es sehen ... bitte, Phantom. Ich werde mucksmäuschenstill sein, das verspreche ich.«
    Phantom sah zuerst skeptisch aus. Aber nach einer kurzen Debatte mit sich selbst nahm er seinen langen Umhang und hüllte sie so darin ein, dass sie praktisch in den Falten verschwand. Dann nahm er sie wieder mit nach unten.
    Als sie zurückkehrten, hatte der Mann das Schwert gesenkt und schluchzte trocken, während Christian ihn hielt.
    »Ich bin frei«, sagte der Mann immer wieder und wieder.
    »Ihr seid frei«, wiederholte Christian. »Hier ist niemand, der Euch zurückholen wird. Wir werden wie der Teufel selbst kämpfen, wenn einer das versucht.«
    Ioan kam vor, um dem Mann das Schwert abzunehmen. Sein Griff festigte sich kurz, ehe er es geschehen ließ.
    »Wir sind Brüder, Agbert«, sagte Ioan zu ihm. »Es gibt keinen einzigen Mann hier, der nicht versteht und aus eigener Erfahrung weiß, wie Ihr fühlt.«
    Agbert ließ Christian los, um sich die Augen zu wischen. »Ich habe seit sechs Jahren keinen französischen Boden mehr betreten.«
    »Bei mir waren es neun Jahre«, sagte Ioan.
    »Sieben bei mir«, warf ein anderer Ritter ein.
    »Zwölf hier, ich habe damals den Sand auf dem Strand geküsst, wo ich an Land gegangen bin, als wäre es eine willige Hure in meinem Bett.«
    Beinahe konnte das Agbert ein Lächeln entringen.
    »Kommt, Agbert. Wir begleiten Euch in die Freiheit und bringen Euch nach Hause.« Christian streckte seine Hand aus, und Agbert ergriff sie dankbar.
    Ioan legte ihm seine Hand auf die Schulter, als sie zusammen zur Leiter gingen, die an Deck führte.
    Phantom und Adara traten zurück, um sie vorbeizulassen, dann folgten sie der kleinen Prozession.
    An Deck angekommen, stolperte Agbert beim Anblick der französischen Stadt. »Wunderschön!«, hauchte er andächtig und mit stockender Stimme.
    »Wartet«, bemerkte Christian. »Wartet, bis Ihr das erste echte normannische Essen probiert.«
    »Ich habe so viele Pfefferminztörtchen gegessen, dass mir schlecht wurde«, erklärte einer der anderen Ritter.
    Ein weiterer lachte. »Und ich habe genug französischen Wein getrunken, um die Themse zu fluten.«
    Die kleine Gruppe stieg die Gangway hinunter zum Dock. Adara beobachtete vom Deck aus, wie die Männer, die selber einmal Gefangene gewesen waren, einer nach dem anderen vortraten und Agbert das Mal auf ihren Händen zeigten. Dann

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