Die Rueckkehr des Highlanders
sicher, ob damit die Elgederianer gemeint waren oder die Männer, die aus der Gefangenschaft befreit und zu ihren Familien zurückgebracht wurden.
Elf
Während Christian und Dagger Agbert in einem Gasthof unterbrachten, kehrte Adara zur Herberge zurück, um ihre Sachen zu packen, damit die Armee sich so rasch wie möglich in Marsch setzen konnte.
Sie ließ Christians Rüstung auf dem Bett liegen, da sie annahm, er wollte sie wie immer nachher unter seiner Mönchskutte tragen.
Nachdem Phantom und Lutian gekommen waren, die Truhe abzuholen und zum Aufladen zu den Wagen zu bringen, ging sie nach unten, um etwas Milch, Brot und Käse zum Frühstück zu kaufen. Sie lächelte dem Wirt zu, sobald sie ihn erblickte, und bat um genug Essen, um mit Christian teilen zu können, wenn er zurückkehrte.
Der kleine, ältere Mann ging, um das Gewünschte zu besorgen. Während sie wartete, beschlich sie ein merkwürdiges Gefühl. Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf, als beobachtete sie jemand heimlich und als versuchten ihre Sinne, sie zu warnen.
Da sie immer noch fürchtete, dass die Attentäter ihnen folgten, blickte sie sich verstohlen im Raum um, bis sie zwei Unbekannte in der Ecke entdeckte, die in ihre Richtung starrten. Nein, genauer betrachtet, starrten sie sie direkt an.
Der grundlose Hass in ihren Augen war äußerst beunruhigend. Sie drehte sich zu den anderen Männern im Schankraum um, die zu ihrer Gruppe gehörten. Manche lachten, manche machten sich zum Aufbruch fertig, manche saßen einfach auf den Bänken, während wieder andere aßen. Kei-
ner schien die beiden verdächtig aussehenden Fremden zu bemerken.
Sie hatte keinen von ihnen je zuvor gesehen. Vielleicht waren es Leute aus der Stadt oder Reisende, die neu in Calais waren. Aber das alles erklärte nicht, warum sie sie hassen sollten.
Erinnerte sie sie vielleicht an jemanden?
Ein paar Minuten später war sie erleichtert, als der Wirt ihr die Speisen brachte und sie bezahlte. Da sie von den fremden Männern, die sie immer noch anstarrten, so schnell wie möglich fort wollte, ging sie in ihre Kammer zurück und stellte das Essen ab.
Sie hatte sich gerade Milch in einen Becher gegossen, als jemand an ihre Tür klopfte. In der Annahme, es sei einer von Ioans Leuten, öffnete sie sie. Zu spät entdeckte sie, dass die beiden Männer aus dem Schankraum davor standen.
Das Blut erstarrte ihr in den Adern, aber sie weigerte sich, sich ihre Angst anmerken zu lassen. »Kann ich Euch helfen?«
Ohne ein Wort drängten sie sie rückwärts in das Zimmer, dann schlugen sie die Tür zu.
Christian fühlte sich schrecklich, während er die Stufen zu seinem Zimmer emporstieg. Armer Agbert! Seine Zeit im Gefängnis war furchtbar gewesen, aber das war bei ihnen allen so gewesen. Das Schlimmste daran, in der Bruderschaft zu sein, war der Umstand, dass man andere traf, die gerade erst dem Albtraum entronnen waren. Es gab Zeiten, da fragte er sich, wie es wäre, alles hinter sich zu lassen und die Verantwortung abzugeben, ganz frei zu sein.
Leider konnte er das nicht. Dies war sein Los im Leben.
Aber wenigstens hatte er jetzt Adara. Der Gedanke an sie, dass sie in ihrem Zimmer auf ihn wartete, hatte die vergangene Stunde irgendwie erträglicher gemacht.
»Die Männer sind zum Aufbruch bereit«, verkündete Ioan, der hinter ihm die Treppe hochkam.
Christian nickte. »Wie ich Adara kenne, sind unsere Sachen sicher auch schon gepackt. Ich muss nur noch mein Kettenhemd anlegen, dann sind wir fertig.«
Ioan wollte gerade gehen, als etwas in Christians Schlafkammer lärmend zerbrach. Einen Moment später schrie Adara.
Schreck und Entsetzen, kurz darauf verdrängt von Wut, erfassten Christian, während er die Zimmertür aufstieß. Zwei Männer waren bei ihr, die versuchten, sie zu Boden zu drücken.
»Dafür wirst du bezahlen, du Hexe«, knurrte einer der beiden und riss ihr Kleid auf.
Christian stürmte in den Raum, bereit zum Mord. Er packte den einen, der Adara festhielt, und schleuderte ihn gegen die Wand, dann fuhr er herum und sandte den anderen zu Boden.
Doch als der Mann, der sie angefasst hatte, sich aufrappelte und auf ihn stürzen wollte, verlor er den letzten Rest von Kontrolle. Alles, was er sehen konnte, war der Mann, wie er gerade Adaras Kleid zerriss und das Entsetzen auf ihrem Gesicht.
Er versetzte ihm immer neue Hiebe, dann fasste er ihn an den Haaren und schlug seinen Kopf wieder und wieder auf den Boden, bis Ioan ihn von dem mittlerweile
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