Die Rueckkehr des Highlanders
Wehrlosen wegzerrte.
»Christian, hör auf! Du bringst ihn noch um.«
So wütend, dass er Vemunftgründen nicht mehr zugänglich war, schlug er den Kopf des Mannes noch einmal auf den Boden, dann wandte er sich dem anderen zu, der gerade versuchte, auf die Füße zu kommen. Mit blutender Lippe starrte er Christian ungläubig an.
»Geh, sieh nach Adara«, verlangte Ioan knapp und zog ihn weg.
Er musste nachsehen, ob sie in Ordnung war, und so ging Christian zu ihr. Sie saß zusammengekauert auf dem Boden und weinte.
»Sch«, sagte er besänftigend, während er sie vorsichtig in die Arme schloss. Sie schaute unter Tränen zu ihm auf, ihre Lippe zitterte, und zeigte ihm ihr übel zugerichtetes Gesicht.
Es war mehr, als er ertragen konnte. Er stand auf und wollte zu ihren Angreifern zurückgehen, doch Ioan versperrte ihm den Weg.
»Geh zur Seite, Ioan, sonst schlage ich dich auch. Das ist mein Ernst.«
Ioan weigerte sich nachzugeben. »Überlass das dem Stadtvogt.«
»Warum seid Ihr so wütend?«, fragte der Größere der beiden. »Ihr seid einer von uns. Es ist doch nur gerecht, wenn wir die sarazenische Hure ...«
Christian schubste Ioan von sich fort, drängte sich an ihm mit einem ausholenden Schritt vorbei und versetzte dem Sprecher einen heftigen Faustschlag ins Gesicht. »Es ist meine Frau, über die du da redest, du Bastard. Ihr habt meine Gemahlin angegriffen!«
Der Mann wurde totenblass.
Plötzlich war auch Phantom da und zog ihn zurück. Ioan stellte sich wieder zwischen ihn und die Männer.
»Lasst mich los!«, brüllte Christian. »Ich will Gerechtigkeit.«
»Ich kann nicht zulassen, dass du ihnen etwas antust, Christian«, erklärte Ioan in entschuldigendem Ton. »Die beiden sind die Männer, die mit Agbert und Dagger gekommen sind. Sie haben die letzten sieben Jahre in sarazenischer Gefangenschaft verbracht.«
Dennoch wehrte Christian sich weiter gegen Phantoms Griff. »Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht, eine unschuldige Frau anzugreifen, und ganz bestimmt nicht meine.«
»Nein, das stimmt«, pflichtete ihm Ioan bei. »Ich werde dafür sorgen, dass sie dem Vogt übergeben werden.«
Weit davon entfernt, besänftigt zu sein, gelang es Christian schließlich, Phantom von sich zu schieben, und er kehrte zu Adara zurück. Ihre Tränen fielen lautlos, und irgendwie gelang es ihr, selbst im Weinen ihre Würde zu wahren, aber dennoch bohrten sie sich ihm wie spitze Glasscherben ins Herz.
»Es tut mir so leid, Adara«, sagte er, und ihm wurden selbst die Augen feucht, als er sich vorstellte, dass man ihr wehgetan hatte. Wieder zog er sie in seine Arme. »Ich hätte hier sein müssen, um dich zu schützen.«
»Ich bin nur froh, dass du rechtzeitig gekommen bist«, antwortete sie und schniefte ein wenig, schlang die Arme um seinen Hals und legte ihren Kopf an seine Schulter. Christian stand mit ihr auf dem Arm auf und trug sie zum Bett.
Phantom brachte ein feuchtes Tuch. »Ich hätte auf sie aufpassen müssen. Ich wusste, dass Dagger sie vorausgeschickt hatte, ich glaubte allerdings, sie seien in einem anderen Gasthaus. Ich hatte keine Ahnung, dass sie hier eingekehrt waren. Verzeih mir, Christian. Ich wollte sie nicht in Gefahr bringen.«
»Da gibt es nichts zu verzeihen, Phantom. Ich habe ihre Sicherheit vernachlässigt, nicht du.« Christian reichte ihm seine Börse. »Geh bitte und besorg ihr ein neues Kleid.«
Phantom nickte, nahm den Geldbeutel und gab ihm dafür das Tuch. »Ich bin so rasch wie möglich wieder zurück.«
»Danke.«
Als er endlich mit Adara allein war, bettete Christian sie vorsichtig in die Kissen, sodass er sie auf Verletzungen untersuchen konnte. Ihre Wange wurde dick, ihre Lippe war aufgeplatzt. Der Abdruck einer Männerhand war klar und deutlich auf ihrem Hals zu erkennen, wo ihre Angreifer sie zu Boden gedrückt hatten.
Er bekämpfte die neuerlich in ihm aufwallende Wut, die ihn drängte, die dafür Verantwortlichen umzubringen. »Haben sie dich vergewaltigt?«
»Nein«, flüsterte sie. »Du bist rechtzeitig gekommen.«
Erleichterung machte sich in ihm breit. Behutsam wischte er das Blut von ihren Lippen, dann drückte er das Tuch vorsichtig auf ihr rechtes Auge, das allmählich zuschwoll. »Ich hätte sie töten sollen.«
Sie legte ihre Hand auf seine. In ihren dunklen Augen stand Vergebung, die weder er noch ihre Angreifer verdienten. »Nein, ich möchte nicht, dass du für so ein Verbrechen eingesperrt wirst. Sie haben mir ja nicht wirklich etwas
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