Die Rueckkehr des Highlanders
Euch«, befahl Christian dicht an ihrem Ohr, während er sie mit seinem Körper zu schützen suchte.
Adara widersprach nicht. »Beug dich nach vorne, Lutian«, rief sie ihrem Freund zu, den sie nicht länger sehen konnte. »Und fall nicht zurück.«
Sie klammerte sich an der Mähne ihres Pferdes fest und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Christians schwerer Atem streifte ihr Ohr. Sie betete, dass sie es schafften. Das Blut strömte pochend durch ihre Adern. Wie hatte das nur geschehen können?
Eigentlich hätte sie damit rechnen müssen. Welche Gelegenheit war günstiger als diese, um die Herrschaft über ihr Reich an sich zu reißen, indem sie und Christian zusammen umgebracht wurden?
Es wäre niemand mehr da, der Basilli den Thron streitig machen konnte. Vielleicht sollte sie mit Lutian den Platz tauschen und ihn ihr Reich regieren lassen. Sicherlich wäre er weder so blind noch so einfältig.
Sie ritten weiter, bis ihr ganzer Körper von der verkrampften Haltung schmerzte. Ihr Bündel drückte sich in ihren Magen, aber sie rührte sich nicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie immer noch verfolgt wurden. Egal, sie traute sich nicht, einen Blick zu riskieren. Lieber blieb sie bis in alle Ewigkeit so gebückt sitzen, als zu sterben.
Christian schaute hinter sich, aber kein Verfolger war zu sehen. Er ließ das Pferd langsamer werden, versuchte über die Hufschläge und seinen Herzschlag hinweg etwas zu hören.
»Ich denke, wir haben sie abgeschüttelt«, verkündete er schließlich, das Tempo weiter zurücknehmend.
Lutian blieb neben ihm, während er ebenfalls hinter sich blickte.
Mit einem leisen Stöhnen richtete Adara sich auf. »Sicher wisst Ihr inzwischen, dass der erste Mann, der durch die Tür kam, der Spurensucher war, der mich zu Euch geführt hat.«
»Zweifellos bezahlt, um uns zusammenzuführen, damit wir gemeinsam ermordet werden können«, erwiderte Christian grimmig.
»Ja«, bestätigte Lutian. »Ich habe mir gerade eine schöne Lammkeule im Wirtshaus besorgt, als ich die elgederianischen Soldaten in den Stall gehen sah. Noch ehe ich den Stall betreten und unsere Männer gefunden hatte, wusste ich, dass sie nichts Gutes im Schilde führten.«
»Was hat Euch auf diese Idee gebracht?«, erkundigte sich Christian sarkastisch. »Die Schwerter in ihren Händen?«
Adara ignorierte ihn. Sie war dankbar, dass wenigstens Lutian am Leben war. »Du hast dich versteckt?«
»Nein, nicht sofort. Ich bin in das Wirtshaus zurückgegangen, um Euch zu sagen, was passiert war, aber sie waren schon auf dem Weg zu Euch. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Euer Prinz Prinz genug wäre, Euch zu beschützen. Anderenfalls hätte ich ihnen im Stall aufgelauert, um aus ihnen Kleinholz zu machen, wenn sie gekommen wären, um ihre Pferde zu holen - die ich auf der Rückseite freigelassen hatte.«
»Das hätte ihr kaum genützt, wenn sie sie auf dem Zimmer umgebracht hätten«, brummte Christian.
Adara schnitt eine Grimasse. »Christian, bitte seid nett zu ihm. Lutian ist nicht ganz richtig.«
»Inwiefern?«
Lutian klopfte sich mit der Faust auf den Schädel. »Nicht ganz richtig in der Birne. Als Kind hatte ich einen üblen Sturz, bei dem mein Verstand gelitten hat.«
Christian runzelte die Stirn.
»Richtig genug, um zu wissen, wie viele Männer hinter uns her sind?«
»Ja«, antwortete Lutian. »Ich kann so gut wie die Besten zählen. Es waren zehn Männer, die zum Stall kamen, aber ich habe sie belauscht und erfahren, dass es eine ganze Garnison von ihnen gibt, die uns seit Taagaria folgt. Der Spurensucher hat ihnen offenbar Hinweise hinterlassen, damit sie wissen, welche Richtung wir eingeschlagen haben, bis ihr beide zusammen wart.«
Adara rieb sich die Stirn, um die Kopfschmerzen zu vertreiben, die sich allmählich bemerkbar machten. »Ich kann nicht glauben, dass ich so dumm war, diesem Mann zu vertrauen. Warum habe ich nicht einmal innegehalten und darüber nachgedacht, wie unwahrscheinlich es ist, dass er Euch so rasch findet? Meine armen Wachen. Wie konnte ich nur so dumm sein?«
»Ihr hattet anderes im Kopf.« Christians verständnisvolle Antwort erstaunte sie, besonders da er mehr als jeder andere reichlich Gründe hatte, ihr beizupflichten, dass sie sich in dieser Angelegenheit wie ein hirnloses Dummchen verhalten hatte.
»Vielleicht«, sagte sie und zupfte ihren Umhang zurecht, damit nichts von ihrer Haut zu sehen war. »Aber ich hätte es besser wissen
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