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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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werden.«
    Christian weigerte sich, auf ihre Frage zu antworten.
    Ihr Blick wanderte über seinen Körper, und die Kutte des Benediktinermönches, die er trug. Ihr Gesicht wurde leichenblass. »Habt Ihr ein heiliges Gelübde abgelegt? Oh bitte, sagt, dass ich mich nicht gerade eben vor einem Mönch ausgezogen habe! Dafür würde ich auf ewig in der Hölle schmoren.«
    Es lag ihm auf der Zunge, ja zu sagen, aber er konnte nicht lügen. Er hatte zu oft in seinem Leben unter den Lü-gen anderer zu leiden gehabt, um jemals einen anderen anzulügen.
    Selbst eine Verrückte nicht.
    »Nein. Ich bin kein Mönch.«
    Ihr Gesicht und ihr Ton wurden weich, und ein Lächeln spielte um ihren wohlgeformten Mund. »Ihr seid in der Tat ein guter Mann, Christian von Acre, mich nicht anzulügen.«
    Er musterte sie aus schmalen Augen. »Täuscht Euch nicht, Mylady, ich bin nie gut und habe nicht vor, diese Ehe vollzogen zu sehen.«
    Seine Worte schnitten ihr ins Herz. Nein, das lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte geglaubt, ihr Ehemann wäre bereitwilliger.
    Und tief innen, an einer Stelle, die sie sich nicht genauer ansehen wollte, empfand sie Enttäuschung, dass er sie vergessen hatte, während kein Tag in ihrem Leben vergangen war, an dem sie nicht an ihn gedacht und sich gefragt hatte, wo er wohl war und wie es ihm ging, sich um ihn gesorgt hatte.
    Aber das würde sie ihm nie verraten. Innerlich war sie vielleicht weich und sentimental, aber nach außen war sie eine Königin, die eine schwere Last zu tragen hatte. Sie mochte nicht viel besitzen, aber ihre Würde hatte sie noch.
    »Es ist keine richtige Ehe, was ich von Euch will. Ich möchte nur ein paar Wochen Eurer Zeit, um meine Grenzen zu sichern. Danach werdet Ihr frei sein, Euer Leben so zu führen, wie es Euch gefällt.«
    Ungläubig angesichts dieser unerwarteten Äußerung legte er den Kopf schräg. »Was sagt Ihr da?«
    Sie holte tief Luft, ehe sie mit ruhigem, gleichmütigem Ton antwortete, der den Wirbeln aus Zorn, Verlangen und Furcht verbarg, der in ihr tobte. »Ich brauche keinen Gemahl, um mein Land zu regieren. Ich bin mehr als fähig, mich um mein Volk zu kümmern. Was ich dagegen brauche, ist Eure Anwesenheit, damit Euer Volk nicht aufbegehrt und der Mann, der Euren Thron beansprucht, mich nicht länger bedrängen kann.«
    »Der meinen Thron beansprucht?«
    »Ja, Basilli. Erinnert Ihr Euch noch an ihn?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kenne niemanden, der so heißt.«
    »Dann vielleicht seinen Vater Selwyn?«
    Die falkenähnlichen Gesichtszüge dieses Mannes hatte er nicht vergessen. Selwyn war ein kalter, hartherziger Mann. Er war es gewesen, der ihn als Junge von dem Tod seiner Eltern unterrichtet hatte. Selwyn war dabei bar jedes Mitgefühls und regelrecht gemein gewesen, hatte ihm barsch aufgetragen, das Weinen zu lassen und ein Mann zu sein. Das Leben ist ein Trauerspiel, Junge, du kannst es genauso gut akzeptieren und dich schon einmal daran gewöhnen.
    Zu der Zeit konnte Christian allerdings nicht ahnen, wie wahr diese Worte waren.
    »Ja, ich kann mich an ihn erinnern.«
    »Dann wisst Ihr vielleicht auch, dass er eine Schlange ist, die es nicht nur auf Euren Thron abgesehen hat, sondern auch auf meinen. Er und sein Sohn müssen aufgehalten werden, koste es, was es wolle.«
    Christian runzelte die Stirn. »Wenn das wahr ist und sein Sohn Euch heiraten will, warum hat Selwyn mir geschrieben und mich aufgefordert heimzukehren, um unsere Verlobung zu erfüllen?«
    Verächtlich erklärte sie: »Damit er Euch umbringen kann, Mylord. Wie sie mich auch töten würden, wenn ich Närrin genug wäre, Basilli zum Mann zu nehmen.«
    »Ihr lügt.«
    Sie betrachtete ihn hochmütig. »Glaubt Ihr? Sagt, habt Ihr je darüber nachgedacht, wie merkwürdig es ist, dass Eure Eltern beide zusammen in einem Feuer umgekommen sind, während Euch nichts geschehen ist? Dass sie Euch vielleicht versteckt haben, um Euch ihr Schicksal zu ersparen?«
    Christian rang um Atem, als er über ihre Anschuldigung nachdachte. Konnte daran etwas Wahres sein?
    Als Kind war er zu sehr mit seiner Trauer und seinem Schmerz über den Verlust seiner Eltern beschäftigt gewesen, um darüber nachzudenken. Und als erwachsener Mann hatte er sich bemüht, überhaupt nicht über die Vergangenheit nachzudenken.
    »Und habt Ihr Euch nie gewundert, warum das unbedeutende Kloster in Acre von Räubern angegriffen und zerstört wurde, und warum nie jemand aus Eurer Familie kam, Euch zu

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