Die Rueckkehr des Highlanders
aber da spürte sie, wie sich Christians Griff um ihre Hand festigte.
Sie erstarrte. »Christian?«
Sein Griff wurde noch fester, als wollte er sie wissen lassen, dass er sie gehört hatte. Tränen rannen ihr über die Wangen, so übergroß war ihre Freude.
»Phantom, hol den Arzt!«
Er lief unverzüglich los.
Adara sah, dass sich Christians Brust zum ersten tiefen Atemzug hob, seit er gefunden und hergebracht worden war. Sie schluchzte haltlos, während sie ihn an sich drückte.
Sein Atem wurde rauer, zweifellos von den Schmerzen, die er nun spürte. Aus Angst, ihm unnötig wehzutun, löste sie sich von ihm.
Er schlug die Augen auf und schaute sie an, da sah sie den Beweis für seine körperlichen Qualen.
»Ich weiß, Liebster«, flüsterte sie ihm zu, wollte ihn ablenken. »Lieg ganz still und atme möglichst flach.« Adara ging, einen Becher Wein holen, damit sie ihm etwas Flüssigkeit in den Mund tropfen konnte. Er musste schrecklich durstig sein.
Der Arzt kam ins Zelt und blieb stehen, als er Christians offene Augen erblickte. »Es ist unglaublich«, erklärte er und bekreuzigte sich rasch.
Als der Arzt zu ihm trat, bemerkte sie, wie Christian die Hand zu seinem Hals führte, wo er das Amulett immer getragen hatte. Der unendliche Schmerz in seinen Augen durchfuhr sie wie scharfe Klingen.
»Alles wird gut«, flüsterte sie und hauchte einen Kuss auf seine Stirn, dann versuchte sie zur Seite zu gehen, damit der Arzt Christian untersuchen konnte. Aber Christian weigerte sich, sie loszulassen, und eine einzelne Träne rann ihm über die Schläfe. Ihre Hand hielt er in seiner.
Adara küsste die Träne fort, wünschte sich, sie könnte auch seine Trauer über den Verlust der kostbaren Erinnerungsstücke einfach wegküssen. Die Attentäter hatten ihm nicht nur schwerste körperliche Verletzungen zugefügt, sie hatten auch seinen Geist gebrochen. Seine letzte Verbindung zu seinen Eltern war ihm genommen. Sie hoffte nur, dass die Gegenstände gefunden wurden ...
Und deren Räuber.
Der Arzt blieb nicht lang, er prüfte nur die Verbände und verkündete, dies sei die wundersamste Genesung, die er je erlebt hatte.
»Ich sage es den anderen«, erklärte Phantom.
Adara nickte und kehrte an Christians Bett zurück, sie setzte sich auf die Kante. Er hatte noch nicht gesprochen, aber sein liebevoller Blick verriet ihr eine Menge.
»Willkommen in der Welt der Lebenden, Christian.«
Er schluckte, musste husten.
»Ganz ruhig«, warnte sie ihn, sie hatte Angst, dass die Wunden wieder aufbrachen.
»Ich ... es tut mir unendlich leid, Adara«, krächzte er mit heiserer Stimme.
Seine Worte erstaunten sie. »Was denn?«
»Dass ich dich enttäuscht habe.«
Erneut flossen ihr die Augen über. »Du bist nie eine Enttäuschung für mich gewesen, Christian. Nie ... außer wenn du stirbst. Das würde mich sehr enttäuschen, und dann müsste ich dich dafür töten, was bei einem Leichnam schwierig zu bewerkstelligen wäre und von der Kirche sicherlich nicht gebilligt würde.«
Seine Mundwinkel hoben sich kaum merklich.
Dann waren sie nicht länger allein. Emsige Geschäftigkeit erfüllte das Zelt, als Ioan und die anderen kamen, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass Christian noch am Leben und aufgewacht war.
Aber Adara erlaubte ihnen nicht, lange zu bleiben, weil sie fürchtete, es würde ihn am Ende zu sehr anstrengen. So scheuchte sie einen nach dem anderen aus dem Zelt, bis nur noch sie und Ioan da waren. Phantom war eine Schüssel Brühe für Christian holen gegangen.
»Du hast uns alle zu Tode erschreckt, Abt«, erklärte Ioan streng. »Es würde wenig Sinn machen, einen Thron für eine Leiche zurückzuerobern.«
Christian ging es wieder gut genug, abfällig zu schnauben. »Ja, aber es verschafft uns auch einen Vorteil, nicht wahr?«
Ioan nickte. »Sie denken, dass wir kehrtmachen, wenn du uns nicht mehr anführst.«
Adara wollte die beiden allein lassen und ging zum Zeltausgang.
»Nein!«, rief Christian barsch. »Sie könnten immer noch irgendwo dort draußen sein und nach dir Ausschau halten.« Er blickte zu Ioan. »Sorg dafür, dass sie nie alleine ist. Keine Sekunde.«
»Schon geschehen.« Ioan blieb kurz stehen, ehe er aus dem Zelt trat. »Ich habe ein Ersatzschwert, das du haben kannst. Ich weiß, es ist nicht das deines Vaters, aber es ist eine feine Waffe.«
Ein Muskel arbeitete in Christians Wange, aber er sagte nichts, als sie gingen.
Christian lag schweigend da, während er im
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