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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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um ihr ein Geständnis zu entlocken. »Ihr sagt dem Bischof, dass er ihr nicht nahezukommen hat, bis ich mit ihm gesprochen habe.«
    Einer der Ritter lachte ihn aus. »Der Bischof spricht nicht mit Heiden wie Euch, die mit Hexen gemeinsame Sache machen.«
    Ehe Christian es verhindern konnte, hatten sie Adara schon aus dem Zelt gezerrt.
    Schwach setzte er sich auf die Bettkante, er war zu hilflos, etwas zu unternehmen.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Ioan.
    Christian schaute zu Phantom. Es würde zu lange dauern, den Papst einzuschalten. Inzwischen würde Adara vermutlich für schuldig befunden und verurteilt, hingerichtet ... natürlich vorausgesetzt, sie überlebte die Befragung. »Folgt ihnen und seht, wohin sie sie bringen.«
    Phantom verschwand augenblicklich. Christian schleppte sich zu seiner Truhe und holte die Mönchskutte heraus.
    Ioan streckte eine Hand aus, um ihn aufzuhalten. »Du kannst doch kaum stehen, Christian.«
    Doch er schüttelte die Hand des Freundes ab. »Du weißt so gut wie ich, was sie ihr antun werden. Ich kann es nicht erlauben.«
    »Wenn du sie verteidigst, werden sie dich auch der Hexerei bezichtigen.«
    »Dann sterbe ich eben.«
    Ioan schüttelte den Kopf. »Gut. Dann sterben wir gemeinsam.«
    Adara stolperte, als sie in die schmale Zelle gestoßen wurde und die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Ihr Herz klopfte heftig vor Entsetzen. Um sich herum hörte sie Schreie, Flehen und Gebete.
    Die Geräusche von Schlägen. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass man sie durch die Straßen der Stadt hergeschleppt hatte.
    »Ich bin eine Königin!«, rief sie, als die Tür abgeschlossen wurde.
    Der Ritter lachte. »Wo ist denn Euer königlicher Prunk, Hoheit?«, fragte er spöttisch. »Wisst Ihr nicht, dass man mit dem Tode bestraft wird, wenn man sich als jemand ausgibt, der man nicht ist?«
    »Ich gebe nicht vor, jemand zu sein. Ich bin Königin Adara von Taagaria.«
    »Und ich bin König David.« Lachend entfernten sie sich und ließen sie allein zurück.
    Adaras Mut schwand, als sie Mäuse in den dunklen Ecken ihres Verlieses huschen hörte. »Das kann nicht wirklich geschehen«, flüsterte sie und schlang die Arme um sich, als wolle sie sich so vor dem Schrecklichen schützen.
    Die Mauern waren feucht und kalt, die Luft in der Zelle war abgestanden und stank. Nicht genau erkennbare Schatten flackerten unheimlich im Licht der Fackeln in den eisernen Haltern über die Wände. Dies hier musste wahrlich die Hölle auf Erden sein.
    Und Christian hatte, kaum älter als ein Kind, Jahre an einem solchen Ort gelebt.
    Zum ersten Mal konnte sie ihn wirklich verstehen. Kein Wunder, dass er es hasste, sich in kleinen Räumen aufzuhalten. Das hier war das Furchtbarste, was sie sich vorstellen konnte.
    Sie hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. Und auch Christian nicht.
    »Was soll ich nur tun?«
    Was, wenn man ihr nicht glaubte? Sie hatte viele Geschichten über die weströmische Kirche gehört und den Wahnsinn, der ihre Vertreter manchmal erfasste. Sie waren dafür bekannt, Hexen und Ketzer zu verbrennen. Sie zu foltern, bis sie jedes Verbrechen gestanden, nur damit die Qual ein Ende fand.
    Ich bin unschuldig.
    Aber würde sie das, wenn alles gesagt und getan war, überhaupt interessieren?
    »Guter Gott, hilf mir«, wisperte sie und hoffte auf ein Wunder.



Vierzehn
    Ihr Wunder ließ etwas auf sich warten. Adara wusste nicht genau, wie lange sie schon im Kerker war. Es gab kein Fenster, um anhand des Tageslichts zu sehen, wie viel Zeit vergangen war, und die Schreie der Gefolterten nahmen kein Ende. Die Tür zu ihrer Zelle rasselte. Sie stand auf, wartete mit angehaltenem Atem, betete, es wäre Christian, der sie holen kam.
    Er war es nicht.
    Ein fetter Bischof in schwarzer Robe und mit Knopfaugen kam herein. Begleitet wurde er von zwei Priestern, die in Weiß gekleidet waren. Sie alle wirkten abweisend, ihre Mienen verrieten keinerlei Gefühlsregung.
    Der Bischof verzog verächtlich die Lippen, während er sie von Kopf bis Fuß musterte. »Ihr also seid die Hexe.«
    »Nein, Hochwürden ...«
    »Schweigt!«
    Die Königin in ihr rebellierte bei seinem herrischen Ton. Er war vielleicht Bischof, aber sie, nicht er, regierte ihr Land. Eigentlich war Taagaria orthodox, und ihr Volk glaubte nicht an den Vormachtsanspruch der römischen Kirche.
    Aber den Mann zu reizen würde ihr nichts nützen, daher stand sie schweigend da, obwohl sie ihm am liebsten in deutlichen Worten ihre königliche Meinung

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