Die Rueckkehr des Highlanders
gesagt hätte.
Er trat vor sie und starrte sie an. »Sie ist dunkel wie der Teufel. Hat man sie schon auf das Mal untersucht?«
Der Priester zu seiner Rechten schüttelte den Kopf. »Nein, Hochwürden, noch nicht.«
»Das werde ich auch nicht zulassen«, erklärte Adara und straffte die Schultern. Es war völlig ausgeschlossen, dass sie sich auszog und diesen Männern erlaubte, jede Stelle und Falte ihres Körpers nach einem Mal abzusuchen, von dem sie wusste, dass es nicht da war.
Wieder strafte der Bischof sie mit Nichtbeachtung. »Bringt sie in den Befragungsraum«, sagte er zu den Wachen, die vor der Zelle warteten.
Sogleich traten die Männer ein und packten sie an den Armen.
Adara reckte sich zu ihrer bescheidenen Größe und musterte sie hochmütig. »In meinem Land werden Bauern mit dem Tode bestraft, wenn sie Mitglieder der Königsfamilie berühren. Wenn Ihr auch nur mit Eurem Atem meine Haut streift, werde ich Euch für diese Beleidigung die Nasen abschneiden lassen.«
»Wer behauptet Ihr zu sein?«, erkundigte sich der Bischof.
»Ich bin Königin Adara von Taagaria.«
»Taagaria?« An seiner Stimme konnte sie erkennen, dass er keine Ahnung hatte, wo sich ihr Land befand oder ob es überhaupt existierte.
»Ein Königreich im Osten, Hochwürden«, klärte ihn der Priester auf seiner linken Seite auf. »Es liegt in der Nähe von Antiochia.«
Die Augen des Bischofs blitzten boshaft, und sein Gesicht wurde zornig rot. »Prozymitin! Ihr seid schlimmer als eine Hexe.«
Adaras Augen weiteten sich bei diesem Schimpfwort für Ketzer, das zeitweise für orthodoxe Gläubige benutzt wurde. Für die römische Kirche waren sie alle verdammt und besaßen keine Hoffnung auf Rettung, es sei denn, sie nahmen den Glauben ihrer »Vaterkirche« an.
»Ich bin keine Ketzerin!«
»Ergreift sie!«
Adara wehrte sich gegen die Wachen, aber am Ende musste sie sich ihrer überlegenen Stärke beugen, wollte sie nicht das Kind in ihrem Leib gefährden. Sie fassten sie grob an den Armen und führten sie hinter dem Bischof und seinen Priestern ab. Der Weg über den Gang war entsetzlich.
Die Schreie der Gefolterten wurden lauter.
Sobald die Priester die Tür zu ihrer neuen Zelle geöffnet hatten, erstarrte der Bischof.
Adara wusste nicht weswegen, bis sie die Ritter sah, die sie blitzschnell umzingelten.
»Lasst sie gehen.«
Ihre Knie wurden weich, als sie Christians Stimme erkannte.
Sie schaute an dem Bischof vorbei und entdeckte ihn, Phantom und Ioan im Raum vor ihnen. Nie hatte sie sich mehr gefreut, ihn zu sehen.
Der Bischof starrte ihn finster an. »Ihr solltet Euch besser Eurer Stellung erinnern, Bruder, und wem Ihr dient.«
»Lasst Euch warnen, Hochwürden«, schaltete sich Lutian mit seiner Narrenstimme ein. »Lord Christian hat ein mächtiges Schwert unter seiner Kutte.«
Der Bischof runzelte die Stirn. »Mönchen ist es untersagt, Waffen zu tragen. Das müsst Ihr doch wissen.«
»Ich bin kein Mönch«, erwiderte Christian und trat einen Schritt vor. »Und Ihr werdet meine Gemahlin nicht wegen eines Verbrechens befragen, das sie nicht begangen hat.«
Der Mann setzte eine angewiderte Miene auf, als sei die Vorstellung, dass irgendjemand ihm sagte, was er tun sollte, das Widersinnigste, was er sich denken konnte. »Ich habe die Kirche hinter mir bei dem, was ich tue.« »Und hinter mir steht eine Armee, die jeden Mann hier niedermetzeln wird, wenn es sein muss und Ihr meine Warnung nicht beachtet.«
Der Bischof war ehrlich entsetzt. »Ihr wagt es, mir zu drohen?«
Christian zögerte keine Sekunde mit seiner Antwort. »Für ihr Leben? Ja.«
»Ihr würdet Eure Seele für sie aufs Spiel setzen? Sie ist eine Ketzerin und Hexe!«
»Sie ist eine Frau. Meine Frau.«
Seine Worte führten nur dazu, den Zorn des Bischofs weiter zu schüren. »Ich werde Euch dafür exkommunizieren lassen.«
Christian zog sich die Mönchskutte über den Kopf und rollte sie zusammen. »Dann exkommuniziert mich. Wenn ich einen Frevel begehe, indem ich eine unschuldige Frau beschütze, dann soll der Herrgott selbst über mich richten.«
Er reichte dem Bischof die Kutte, dann schob er sich an ihm vorbei zu Adara. »Es tut mir leid, dass ich nicht früher kommen konnte.«
»Das sollt Ihr mir büßen!«, schrie der Bischof. »Ich werde einen Preis auf Euren Kopf aussetzen!«
Christian schaute ihn verärgert an. »Dann sehen wir uns in der Hölle.«
Danach verließen er, Adara und die anderen die Zelle und sperrten den Bischof, die
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