Die Rueckkehr des Highlanders
Priester und die Wachen darin ein.
Christian und die Männer führten sie aus dem Verlies ins Erdgeschoss des riesigen Gebäudes hinauf, wo sie endlich wieder Tageslicht sehen konnte.
Halb rechnete sie damit, dass jemand ihnen den Weg verstellen würde, aber die Schritte der Männer waren so selbstsicher, als fürchteten sie nichts und niemanden. Als wüssten sie, niemand in Venedig würde es wagen, sie aufzuhalten.
»Ich hoffe, Ihr seid in der Lage zu reiten, Mylady«, bemerkte Christian besorgt. »Ich fürchte, hier sind wir nicht länger willkommen.«
Das stimmte sicher. Sie hatten viel riskiert, um sie zu retten, und dafür würde sie ihnen stets dankbar sein. »Was ist mit den anderen? Ihr werdet alle hierfür exkommuniziert.«
Phantom lachte nur. »Zu spät. Ich bin schon lange von beiden Kirchen der Verdammnis anheimgestellt worden.«
»Und was den Rest angeht«, erklärte Ioan, »so müsste der Bischof erst einmal unsere Namen wissen und wo wir herkommen, um seine Drohung wahr zu machen. Wir passen einfach auf, dass wir bei der Rückreise einen Bogen um Venedig machen.«
Sie lachte nervös über seine Unbekümmertheit. Es gab nur wenige Männer, die so viel wagen würden, um einem anderen Menschen zu helfen.
»Ich kann kaum glauben, dass Ihr das für mich getan habt.«
Ioan blieb stehen und schaute sie an. »Ihr seid nun eine von uns, Adara. Königin, Ketzerin und wunderschöne Edelfrau. Wir sind als Brüder füreinander bereits durch die Feuer der Hölle gegangen. Was ist dagegen schon ein bisschen päpstliche Verdammung?«
Christian stieß die Tür auf, die auf die Straße draußen führte, wo die gesamte Armee auf sie wartete. Sie war frei.
Es war ein atemberaubender Anblick. Dass sie zu ihrer Rettung gekommen waren, verdankte sie dem Mann an ihrer Seite.
Sie schaute sich nach ihrem Pferd um, konnte es aber nicht entdecken. Ehe sie danach fragen konnte, hob Chris-tian sie in den Sattel seines weißen Hengstes, dann saß er hinter ihr auf.
»Was tust du da, Mylord?«
Er legte seine Arme um sie, als er die Zügel nahm. »Ich habe gerade eben meine unsterbliche Seele für dich der Verdammnis überlassen, Mylady. Daher denke ich, es wäre nicht verkehrt, wenn ich dich in meiner Nähe behalte, ehe etwas Schlimmeres geschieht.«
»Ich bezweifle, dass es etwas Schlimmeres gibt, als deine Seele verdammt zu haben, Christian.«
»Oh doch, das gibt es.«
Sie konnte sich nicht vorstellen, was das sein sollte. »Und was wäre das?«
»Dich zu verlieren.«
Seine Worte spülten über sie hinweg wie eine seidenweiche Liebkosung, die sie bis in die Seele hinein berührte. Dieser Mann, der so edelmütig handelte, hatte alles aufs Spiel gesetzt, um sie vor Unheil zu bewahren. Sicher hatte niemand je ein größeres Opfer gebracht.
Ohne sich darum zu kümmern, wer sie sehen konnte, legte sie ihren Kopf auf seine Brust und hielt ihn fest. »Ich liebe dich, Christian, mehr als alles auf der Welt.«
Mit diesen Worten setzte sie Christian in Flammen. Er wollte ihr sagen, dass er sie auch liebte, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Irgendwie konnte er sie nicht aussprechen, denn er fürchtete zu sehr, dass sie ihm irgendwann genommen würde.
Das war beinahe geschehen, sodass seine Angst weiter wuchs. Es schien nicht Gottes Wille zu sein, dass er ein Zuhause hatte. Eigentlich wagte er es noch nicht einmal, darauf zu hoffen.
Aber mit ihr... ein kleiner Teil von ihm wollte glauben, dass es Hoffnung für sie beide gab.
Unfähig, ihr zu sagen, was er empfand, hielt er sie im Arm und küsste sie.
Ioan räusperte sich. »Weißt du, Christian, dieser Bischof wird vermutlich um Hilfe rufen, während wir hier stehen und warten. Ich schlage vor, wir reiten los, und zwar so schnell wie möglich, ehe wir uns noch einmal in der Hölle wiederfinden.«
Zögernd löste er sich von Adara und küsste sie kurz auf den Mund. »Ja, du hast recht. Verlassen wir diesen verdammten Ort.«
Ioan gab das Zeichen zum Aufbruch, und alle setzten sich in Bewegung.
Während sie bald schon in schnellen Galopp verfielen, verspürte Christian eine unbekannte Unsicherheit. Alles an ihm, in ihm hatte sich geändert, und er ritt einem ungewissen Schicksal entgegen, wollte König von einem Land werden, das er nie gesehen hatte. Einem Land, dessen Soldaten wiederholt versucht hatten, ihn umzubringen.
Er wusste nicht, was die Zukunft für ihn bereithielt, aber solange er sich ihr mit seiner Frau an der Seite stellte, wusste er, dass er
Weitere Kostenlose Bücher