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Die Rückkehr des Poeten

Die Rückkehr des Poeten

Titel: Die Rückkehr des Poeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zurückgelassen, um Regen oder Erde zu halten. Es kam alles runter.
    Ich wusste, das Wetter würde mich auf dem Heimweg eine zusätzliche Stunde kosten. Ich sah auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht. Ich hatte vorgehabt, Kiz Rider erst anzurufen, wenn ich zu Hause war, aber mir wurde klar, dass es bis dann zu spät werden könnte. Ich klappte mein Handy auf und wählte ihre Nummer. Sie ging sofort dran.
    »Kiz, hier Harry. Bist du noch auf?«
    »Klar, Harry. Ich kann nicht schlafen, wenn es regnet.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    »Und was ist die gute Nachricht?«
    »Jeder zählt oder niemand zählt.«
    »Will heißen?«
    »Ich bin dabei, wenn du dabei bist.«
    »Ich bitte dich, Harry, tu mir das nicht an.«
    »Ich bin dabei, wenn du dabei bist.«
    »Jetzt hör mal, ich bin bereits dabei.«
    »Du weißt genau, was ich meine. Das ist deine Rettung, Kiz. Wir sind vom Weg abgekommen. Wir beide. Du weißt und ich weiß, was wir tun sollten. Es wird Zeit, dass wir es auch tatsächlich tun.«
    Ich wartete. Sie sagte lange nichts, bis sie endlich ihr Schweigen brach.
    »Das wird den Boss ziemlich ärgern. Er hat mich auf eine Menge Dinge angesetzt.«
    »Wenn er der Mann ist, der er deinen Worten nach ist, wird er es verstehen. Er wird es kapieren. Du wirst ihn dazu bringen, dass er es kapiert.«
    Mehr Schweigen.
    »Okay, Harry, gut. Ich bin dabei.«
    »Na, dann wunderbar. Ich komme morgen vorbei und unterschreibe.«
    »Gut, Harry. Dann bis morgen.«
    »Du wusstest doch, dass ich anrufe, oder?«
    »Sagen wir mal so: Ich habe die Papiere, die du unterschreiben musst, auf meinem Schreibtisch liegen.«
    »Du warst immer schon zu clever für mich.«
    »Ich habe es wirklich gemeint, als ich sagte, wir bräuchten dich. Das wäre das eine. Allerdings konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass du, auf dich allein gestellt, sonderlich lange durchhalten würdest. Ich kenne Kollegen, die den Job an den Nagel gehängt haben und Privatdetektive wurden oder Immobilien, Autos, Haushaltsgeräte, ja sogar Bücher verkaufen. Die meisten davon kommen damit ganz gut zurecht, aber du nicht, Harry. Ich dachte, das wäre auch dir klar geworden.«
    Ich sagte nichts. Ich starrte in das Dunkel jenseits des Zugriffs meiner Lichter. Etwas, was Kiz gerade gesagt hatte, löste die Lawine aus.
    »Harry, bist du noch dran?«
    »Ja, hör zu, Kiz, du hast gerade Bücher gesagt. Du kanntest doch einen Kollegen, der nach seiner Pensionierung Buchhändler wurde. Ist das Ed Thomas?«
    »Ja, ich kam, etwa sechs Monate bevor er kündigte, nach Hollywood. Er quittierte den Dienst und machte unten in Orange eine Buchhandlung auf.«
    »Ich weiß. Warst du mal da?«
    »Ja, einmal hat Dean Koontz eins seiner Bücher dort signiert. Ich habe in der Zeitung davon gelesen. Er ist einer meiner Lieblingsautoren und signiert nicht in allzu vielen Läden seine Bücher. Deshalb fuhr ich runter. Vor dem Laden hatte sich eine lange Schlange gebildet. Sie reichte ein ganzes Stück die Straße runter. Aber sobald Ed mich sah, kam er zu mir und nahm mich an die Spitze der Schlange mit und stellte mich Koontz vor, und ich bekam meinen Thriller signiert. Es war mir, ehrlich gesagt, ziemlich peinlich.«
    »Wie heißt er?«
    »Ähm … ich glaube, es war Strange Highways. «
    Das setzte mir einen Dämpfer auf. Ich dachte, ich stünde kurz davor, einen logischen Sprung zu machen und eine Verbindung herzustellen.
    »Nein, es war das Buch danach«, sagte Kiz. »Es war Sole Survivor – diese Flugzeugabsturzgeschichte.«
    Ich merkte, was sie sagte und wie wir durcheinander gekommen waren.
    »Nein, Kiz, ich wollte wissen, wie Eds Buchladen heißt.«
    »Ach so, Book Carnival. So hieß der Laden, glaube ich, als er ihn kaufte. Sonst hätte er ihn wahrscheinlich anders genannt, irgendwas geheimnisvoll Bedrohliches, denn er verkauft dort hauptsächlich Thriller, Krimis, solche Sachen.«
    Book Car wie in Book Carnival. Unwillkürlich gab ich mehr Gas.
    »Kiz, ich muss jetzt Schluss machen. Wir reden später.«
    Ohne auf ein »Wiederhören« von ihr zu warten, klappte ich das Telefon zu. Zwischen der Straße und dem Display des Handys hin und her blickend, scrollte ich die Liste meiner letzten Anrufe durch und drückte die Verbindungstaste, nachdem ich Rachel Wallings Handynummer markiert hatte. Sie meldete sich, noch bevor ich einen Klingelton hörte.
    »Rachel, hier Harry. Entschuldige, dass ich so spät anrufe, aber es ist wichtig.«
    »Ich kann gerade nicht sprechen«, flüsterte

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