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Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Titel: Die Rückkehr des Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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um an diesem Spiel teilzunehmen; denn er konnte sich dem nicht ohne irgendwelche Erklärungen entziehen, die sein Geheimnis ans Licht gebracht hätten. Ich versuchte ihn durch ein Telegramm aufzumuntern, worauf er mir antwortete und mich anflehte, alles zu tun, was in meinen Kräften stünde. Dies war das Telegramm, das Ihnen auf irgendeine unerklärliche Weise bekanntgeworden zu sein scheint. Ich habe ihm nicht gesagt, wie dringend die Gefahr war, da ich wußte, daß er hier nicht helfen konnte, doch dem Vater des Mädchens habe ich die Wahrheit geschrieben, und er hat höchst unbesonnen Godfrey davon Mitteilung gemacht. Mit dem Ergebnis, daß er in einem Zustand, der an Raserei grenzte, unverzüglich hierherkam; und in diesem Zustand verharrte er, am Fußende ihres Bettes knieend, bis heute morgen der Tod ihrem Leiden ein Ende machte. Das ist alles, Mr. Holmes, und ich bin sicher, daß ich auf Ihre Diskretion und die Ihres Freundes zählen kann.«
    Holmes schüttelte dem Doktor die Hand.
    »Kommen Sie, Watson«, sagte er, und wir traten aus diesem Haus der Trauer hinaus ins bleiche Sonnenlicht des Winters.
Abbey Grange
    Es war an einem bitterkalten, frostigen Morgen im Winter des Jahres 1897, als ich von einem Zerren an meiner Schulter geweckt wurde. Es war Holmes. Die Kerze in seiner Hand beleuchtete sein ungeduldiges herabgebeugtes Gesicht, und ich sah mit einem Blick, daß irgend etwas nicht in Ordnung war.
    »Los Watson, los!« rief er. »Das Wild ist auf 35 . Kein Wort! Ziehen Sie sich an und kommen Sie!«
    Zehn Minuten später saßen wir beide in einer Kutsche und ratterten durch die stillen Straßen zur Charing Cross Station. Zaghaft begann die Winterdämmerung heraufzukommen, und ab und zu konnten wir, ganz verschwommen und undeutlich im schillernden Dunst Londons, die Gestalt eines früh aufgestandenen Arbeiters vag an uns vorbeigehen sehen. Holmes hatte sich schweigend in seinen schweren Mantel gehüllt, und ich tat es ihm mit Vergnügen gleich, denn die Luft war schneidend kalt, und keiner von uns hatte gefrühstückt. Erst nachdem wir am Bahnhof einen heißen Tee getrunken und im Zug nach Kent unsere Plätze eingenommen hatten, waren wir soweit aufgetaut, daß er sprechen und ich zuhören konnte. Holmes zog einen Brief aus seiner Tasche und las ihn laut vor:
     
    Abbey Grange, Marsham, Kent, 3.30 Uhr Mein lieber Mr. Holmes – es würde mich sehr freuen, wenn Sie mir unverzüglich bei einem Fall zu Hilfe kämen, der höchst bemerkenswert zu werden verspricht. Die Sache liegt ganz auf Ihrer Linie. Bis auf die Befreiung der Lady werde ich dafür sorgen, daß alles genau so bleibt, wie ich es vorgefunden habe, doch bitte ich Sie, keine Sekunde zu verlieren, da Sir Eustace nicht lange dort wird liegenbleiben können.

Hochachtungsvoll Ihr

STANLEY HOPKINS
     
    »Siebenmal hat Hopkins mich schon zu sich gerufen, und jedesmal war seine Aufforderung durchaus berechtigt«, sagte Holmes. »Ich nehme an, daß jeder einzelne seiner Fälle in Ihre Sammlung Eingang gefunden hat, und ich muß zugeben, Watson, daß Ihre Begabung, Dinge auszuwählen, für einiges entschädigt, was ich an Ihren Berichten bedauere. Ihr fataler Hang, jeden Fall nur als Erzählung und nicht als wissenschaftliches Exerzitium zu betrachten, hat eine möglicherweise lehrreiche, ja gar klassische Reihe von Demonstrationen zugrunde gerichtet. Sie gehen über ein Schaffen von äußerster Finesse und Eleganz hinweg, um bei sensationellen Einzelheiten zu verweilen, die den Leser zwar aufregen mögen, ihn aber kaum belehren können.«
    »Warum schreiben Sie dann nicht selbst?« fragte ich ihn ein wenig verbittert.
    »Das werde ich noch, mein lieber Watson, das werde ich. Zur Zeit bin ich, wie Sie wissen, ziemlich beschäftigt, aber ich habe die Absicht, meinen Lebensabend dem Abfassen eines Lehrbuchs zu widmen, in dem die gesamte Kunst des Detektivs in einem Bande konzentriert sein soll. Bei unserem gegenwärtigen Fall scheint es sich um Mord zu handeln.«
    »Sie glauben also, dieser Sir Eustace ist tot?«
    »Das möchte ich meinen. Hopkins’ Schrift zeugt von beträchtlicher Erschütterung, und so leicht regt ihn nichts auf. Ja, ich vermute, es geht um ein Gewaltverbrechen, und die Leiche liegt noch da, damit wir sie inspizieren können. Ein bloßer Selbstmord hätte ihn nicht veranlaßt, mich herbeizurufen. Was die Befreiung dieser Lady betrifft, so scheint mir, daß sie während der Tragödie in ihrem Zimmer eingeschlossen war. Wir bewegen uns

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