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Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Titel: Die Rückkehr des Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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werden sich bei Charlington Heath verstecken; Sie werden diese Geschehnisse selber beobachten und nach dem Rat Ihrer Eingebung handeln. Wenn Sie sich dann nach den Bewohnern der Hall erkundigt haben, werden Sie zurückkommen und mir Bericht erstatten. Und nun, Watson, kein weiteres Wort über diese Angelegenheit, bis wir ein paar solide Schrittsteine haben, über die wir zu unserer Lösung zu gelangen hoffen können.«
    Wir hatten von der Lady erfahren, daß sie am Montag mit dem Zug fuhr, der um 9 Uhr 50 von Waterloo abgeht; ich machte mich demnach früh auf den Weg und nahm den Zug um 9 Uhr 13. In Farnham hatte ich keine Schwierigkeiten, mir den Weg nach Charlington Hall zeigen zu lassen. Es war unmöglich, den Schauplatz des Abenteuers der Lady zu verfehlen, denn die Straße verläuft tatsächlich zwischen der offenen Heide auf der einen und einer alten Eibenhecke auf der anderen Seite; letztere umgibt einen Park, in dem prachtvolle Bäume stehen. Es gab da ein großes Einfahrtstor, dessen Gemäuer mit Flechten überwachsen und dessen beide Säulen von zerbröckelnden heraldischen Emblemen gekrönt waren; aber neben dieser Haupteinfahrt fielen mir mehrere Lücken in der Hecke auf, durch die Fußwege führten. Das Haus war von der Straße aus nicht zu sehen, aber seine ganze Umgebung sprach von Schwermut und Verfall.
    Die Heide war mit goldenen Flecken blühenden Ginsters übersät, der im hellen Licht der Frühlingssonne prächtig leuchtete. Ich nahm hinter einem dieser Büsche Aufstellung, von wo aus ich sowohl den Zufahrtsweg zur Hall als auch eine lange Strecke der Straße nach beiden Seiten im Blick hatte. Sie war völlig leer gewesen, als ich sie verlassen hatte, aber jetzt sah ich einen Radfahrer herankommen, und zwar aus der entgegengesetzten Richtung, aus der ich gekommen war. Er trug einen dunklen Anzug, und ich sah, daß er einen schwarzen Bart hatte. Als er das Ende des Charlington-Anwesens erreicht hatte, sprang er von seinem Vehikel ab, schob es durch eine Lücke in der Hecke und entschwand meinem Blick.
    Eine Viertelstunde verging, dann tauchte ein zweiter Radfahrer auf. Diesmal war es die junge Lady, die vom Bahnhof kam. Ich sah, wie sie sich umblickte, als sie sich der Hecke von Charlington näherte. Unmittelbar darauf kam der Mann aus seinem Versteck, sprang auf sein Rad und fuhr ihr nach. In der ganzen weiten Landschaft bewegte sich nichts als diese beiden Gestalten: das Mädchen, das anmutig und sehr aufrecht auf seinem Fahrrad saß, und der Mann hinter ihr, der, tief über seine Lenkstange gebeugt, mit allen seinen Bewegungen einen seltsam verstohlenen Eindruck machte. Sie sah zu ihm zurück und verlangsamte ihr Tempo. Er wurde ebenfalls langsamer. Sie hielt an. Auch er hielt abrupt an und blieb zweihundert Yards hinter ihr stehen. Ihre nächste Bewegung war ebenso unerwartet wie kühn. Plötzlich schwang sie ihr Fahrrad herum und raste auf ihn zu! Er war jedoch genauso schnell wie sie und jagte in verzweifelter Flucht davon. Kurze Zeit später kam sie wieder zurück, den Kopf hochmütig erhoben, sie geruhte nicht, von ihrem stummen Gefolgsmann weitere Notiz zu nehmen. Auch er hatte kehrtgemacht und behielt seinen Abstand bei, bis die Straßenbiegung sie meinen Blicken entzog.
    Ich blieb in meinem Versteck, und das war gut so, denn kurz darauf kam der Mann langsam zurückgeradelt. Er bog in das Tor der Hall ein und stieg von seinem Fahrzeug ab. Einige Minuten lang konnte ich ihn unter den Bäumen stehen sehen. Er hatte seine Hände hochgehoben und schien sich die Halsbinde zu richten. Dann stieg er wieder auf sein Rad und fuhr von mir weg die Einfahrt zur Hall hoch. Ich lief über die Heide und spähte durch die Bäume. Weit hinten sah ich flüchtig die Umrisse des alten grauen Gebäudes mit seinen vielen Tudor-Kaminen, aber die Einfahrt lief durch dichtes Gebüsch, so daß ich nichts mehr von meinem Manne sah.
    Mir schien jedoch, ich hätte für diesen Morgen recht gute Arbeit geleistet, und so ging ich in bester Laune nach Farnham zurück. Der Ortsmakler vermochte mir über Charlington Hall nichts zu sagen und verwies mich an eine bekannte Firma am Pall Mall. Auf dem Heimweg machte ich dort Zwischenstation und wurde von dem Vertreter höflich empfangen. Nein, ich könne Charlington Hall nicht für den Sommer mieten. Ich käme ein wenig zu spät. Es sei vor einem Monat vermietet worden, an einen Mann namens Williamson. Der sei ein respektabler älterer Gentleman. Der höfliche Makler

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