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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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versucht, Bereks König zu helfen, indem er Dunkelheit aus dem Ridjeck Thome aussandte: Bösartigkeit, die so massiv war, dass sie die Sonne verfinsterte. Sie hat Bereks Leuten fast das Herz gebrochen – und ihm selbst empfindlich geschadet. Hätte ihn fast das Leben gekostet. Er ist ein gewaltiger Krieger, aber in seinem Kampf gegen den König war er sehr geschwächt. Nur deshalb konnte der König ihn einmal besiegen. Na ja, und dieser Winter ist gewissermaßen ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der die Sonne monatelang verfinstert war.«
    Jeremiah beobachtete Linden aus dem Augenwinkel heraus, als studiere er sie, obwohl er immer wegsah, wenn sie sich ihm zuwandte. »Aber die Luft wird wärmer«, sagte er. »Merkst du das auch?« Seine Stimme hatte einen fast flehenden Unterton angenommen. »Das Tal führt in die Mittlandebenen hinunter. Trotzdem wird es hier nach Sonnenuntergang sehr kalt werden. Aber Covenant kann dir helfen. Du brauchst ihn nur darum zu bitten.« Er schien Wert darauf zu legen, dass sie ihre Abhängigkeit von Covenant akzeptierte.
    Linden hätte gern gehört, womit ihr Sohn seine Loyalität gegenüber Covenant rechtfertigte. Er hatte Covenant als den Besten bezeichnet. Wie hatte Covenant es geschafft, Jeremiahs Herz zu gewinnen? Aber sie wollte keine Entfremdung zwischen ihnen riskieren. Statt seine indirekte Aufforderung rundweg abzulehnen, sagte sie: »Ich halte durch, Jeremiah, Schatz. Ich werde es irgendwie schaffen. Aber es hilft wirklich, wenn du mit mir redest. Darf ich dich etwas fragen?«
    Der Junge starrte Covenants dunkle Gestalt vor ihnen unsicher an. »Ich denke schon, Mama. Wenn es dir irgendwie hilft. Hängt davon ab, um was es geht.«
    Sie waren tief im Schatten, weit von einem der letzten schwindenden Sonnenstreifen entfernt. Ohne Licht konnte Linden nicht auf einer Antwort auf die Frage bestehen, die ihr am wichtigsten war, deshalb konzentrierte sie sich vorläufig auf ein anderes wichtiges Thema: »Mir ist klar, dass es Dinge gibt, die du mir nicht erzählen darfst«, begann sie in möglichst neutralem Tonfall. »Sonst stören sie die ... ich weiß nicht, ob das der richtige Ausdruck ist ... Kontinuität dessen, was wir tun.« Unter diesen Umständen lässt ihr Denken sich nicht von dem Bogen der Zeit trennen. »Aber ich bin trotzdem neugierig. Woher kennst du den Theomach? Du hast gesagt, du seiest ihm noch nie begegnet, aber du hast ihn offensichtlich erkannt.«
    »Oh, das.« Jeremiahs Erleichterung war unüberhörbar, offenbar beunruhigte ihre Frage ihn nicht. »Ich hatte von ihm gehört, das ist alles. Er ist einer der Insequenten. Wie ich dir schon erzählt habe, war ich oft hier. In dem Land, meine ich. Und auf der ganzen Erde. Irgendwie körperlos – wie ein Geist. Die meiste Zeit habe ich mir nicht ausgesucht, wo ich sein wollte. Wählen zu müssen ist schwierig. Und ich habe nie gewusst, wann ich war. Aber gelegentlich bin ich einem der Insequenten begegnet. Sie haben von ihm erzählt, von dem Theomach. Er ist einer ihrer größten Helden, glaube ich. Oder er soll es eines Tages werden. Das ist mir nicht ganz klar. Ich weiß nicht, wann ich mit ihnen geredet habe, aber ich vermute, dass es nach der jetzigen Zeit war. Ich kann ihn nicht so großartig finden, aber vielleicht kommt das Heldenhafte später.
    Jedenfalls bin ich einem von ihnen mehrmals begegnet. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall war. Ich vermute, dass er Ausschau nach mir gehalten hat. Er hat sich als der Vizard vorgestellt. Er wollte angeblich, dass wir Freunde werden, aber ich habe gemerkt, dass ich nur etwas für ihn tun sollte. Bei unseren Begegnungen hat er fast jedes Mal von dem Theomach gesprochen. Ich hatte den Eindruck, er sei neidisch oder irgendwas in dieser Richtung.«
    Weit vor ihnen trat Covenant wieder ins Sonnenlicht: Der plötzliche Wechsel ließ ihn aufflammen, als trete er aus einer Dimension der Finsternis hervor. Linden, die auf ihre Gelegenheit wartete – auf die jähe Helligkeit, die ihre letzte Chance sein konnte –, erkundigte sich vorsichtig: »Was solltest du für ihn tun?«
    Jeremiah zuckte mit den Schultern. »Etwas bauen, denke ich. Ähnlich wie die Tür, durch die ich hierher gelangt bin. Bloß wollte er in Wirklichkeit eine Falle: eine Tür in ein Gefängnis.«
    Nur um ihren Sohn bei sich zu behalten, fragte sie weiter: »Wozu?«
    »Oh«, sagte er, als sei dieses Thema eher unwichtig, »die war für die Elohim. Für sie alle. Sie können einander nicht ausstehen,

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