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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Weißgoldträgerin geworden.
    »Aber was ist diese von der Halbhand ausgehende Gefahr? Die Gedemütigten kannst du nicht meinen. Sie besitzen keine Macht – und sie wollen das Land eben nicht bedrohen. Und meinen Sohn kannst du auch nicht meinen. Der arme Junge war seit seiner Ankunft hier Lord Fouls Gefangener. Er besitzt keinen Ring, keinen Stab, kein Wissen.« Sein einziger Besitz war der kleine Rennwagen: mitleiderregend und nutzlos. »Er besitzt jetzt Macht, aber die muss er von jemand anders erhalten haben.« Sie schüttelte energisch den Kopf. »Du sprichst von Thomas Covenant. Aber wie soll er gefährlich sein? Mein Gott, Esmer, er hat dem Land schon zweimal gedient. Und hat den Bogen der Zeit vermutlich zusammengehalten, seit Joan angefangen hat, ihre Zäsuren zu erschaffen. Weshalb glauben die Elohim, dass irgendjemand Grund hat, sich vor der Halbhand in Acht zu nehmen? «
    »Weißgoldträgerin, dauernd bestehst du auf Fragen, die keine Antwort erfordern, keinen Zweck erfüllen oder zu meiner Vernichtung führen würden. Du vergeudest meine Hilfsbereitschaft, wenn jeder Versuch, zu helfen oder anzuleiten, für mich grausam ist. Willst du alles Erdwissen erlernen, während um dich herum das Land – und die Zeit mit ihm – in Trümmern versinkt?«
    Doch Linden drang weiter in ihn: »So einfach ist die Sache nicht. Obwohl ich den Stab besitze, bin ich so gut wie blind. Du hast wenigstens Augen. Du siehst Dinge, ohne die ich nicht leben kann. Du stehst in meiner Schuld. Das hast du selbst gesagt. Vielleicht sind diese Urbösen und Wegwahrer deshalb hier. Vielleicht auch nicht. Aber wer ist schuld daran, wenn ich die falschen Fragen stelle? Ich habe nur Fragen, nichts als Fragen. Woher soll ich wissen, welche die richtigen sind? Wie kann ich es vermeiden, dich zu quälen, wenn du mir nicht sagen willst, was ich wissen muss?«
    Esmers Augen verdunkelten sich einmal mehr in jähem Schmerz, die Wesen um sie her schienen synchron die Luft einzusaugen; ein Klang so scharf wie ein Reißzahn. Linden schnappte röchelnd nach Luft, und wie eine Welle schlug Übelkeit über ihr zusammen.
    Als würden Esmer durch das vereinigte Drängen der Urbösen und Wegwahrer Worte abgerungen, zischte er: »Du musst die Erste sein, die von dem Erdblut trinkt.«
    Noch einen kurzen Augenblick lang sah sie ihn vor sich stehen, sein Kummer herzzerreißend wie ein Klageschrei. Dann schien er wie eine abfließende Welle zurückzusinken, bis er verschwunden war, als sei er nie da gewesen. Sie blieb verwirrt zurück, mit dem Schicksal des Landes auf ihren Schultern und zu wenig Kraft, um es allein zu tragen. Das abrupte Verschwinden ihrer Übelkeit brachte ihr nicht die geringste Erleichterung.

3

Liebe und Fremde
     
     
    Linden merkte kaum, wie Urböse und Wegwahrer sich ohne bestimmte Ordnung über die Hügel hinweg zurückzogen, als hätten sie mit Esmers Verschwinden keinen Grund zu bleiben. Sie hielten Abstand vom See Glimmermere, und keiner von ihnen machte sich in Richtung Schwelgenstein auf. Kleinere Gruppen von Wegwahrern folgten größeren Abteilungen von Urbösen, manche suchten sich selbst ihren Weg. Dann waren sie alle verschwunden, und Linden war mit ihren Sorgen allein.
    Du musst die Erste sein, die von dem Erdblut trinkt.
    Die Sturmfront hinter den majestätischen Gipfeln im Westen wurde immer bedrohlicher. Weil Linden Regen und Sturm und Feindseligkeit fürchtete, betrachtete sie aufmerksam die drohend hoch aufgetürmten Gewitterwolken, die an den zerklüfteten Gipfeln vorbeitreibenden Wolkenfetzen, entdeckte jedoch nichts Unnatürliches. Die Boshaftigkeit, die sie bei ihrer Rückkehr zur Grenze des Wanderns geplagt hatte – Böswilligkeit, die sie jetzt auf Kasteness' Frustration und Macht zurückführen zu können glaubte –, fehlte hier gänzlich. Dieses Gewitter würde dem Hochplateau nur sintflutartigen Regen bringen, die mit Gras bewachsenen Hügel, die Mimosen mit ihren gefiederten Blättern und die hohen Zedern und Tannen feucht glänzend und erquickt zurücklassen.
    In ihrem Schmerz wünschte Linden sich, sie könnte in solchen Dingen Trost finden. Aber ihre Angst, Thomas Covenant und Jeremiah seien zu ihr hergetrieben worden, blieb unwiderlegt.
    Covenant hatte die Verantwortung für diese Angst übernommen – aber woher konnte sie wissen, ob seine Behauptungen überhaupt möglich waren? Wie ermöglichte sein Platz im Bogen der Zeit ihm, sich über die fundamentalen Beschränkungen der Zeit hinwegzusetzen? War

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