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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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nützen.«
    Raureif Kaltgischt sah Linden an. »Linden Avery?«
    Linden nickte. »Bitte.« Sie war es müde, anderen zur Last zu fallen. »Ich brauche Zeit zum Nachdenken. Und wir müssen wirklich miteinander sprechen. Ich möchte wissen, was ihr hier tut ...« Zu genau diesem Zeitpunkt von Lord Fouls Ränken – und mit einem Geistesgestörten, der ihr nach dem Leben trachtete. »Ihr wisst vielleicht gar nicht, worauf ihr euch eingelassen habt. Und wenn wir eine Zeit lang rasten, können die anderen zu uns aufschließen. Aber«, fügte sie rasch hinzu, »seid vorsichtig mit Anele. Steht er auf Gras, gehen manchmal seltsame Dinge mit ihm vor. Diese Lichtung ist anders als unsere bisherigen Nachtlager.« Die Gräser wilder, mit schmalen, scharfen Halmen. »Ein Lager aus Wolldecken scheint ihn zu schützen, aber Stein wäre besser.«
    »Hier gibt es keine Steine, Ring-Than«, erklärte Bhapa ihr. »Überall nur Lössboden.«
    Kaltgischt betrachtete Anele: seine blind starrenden Augen, das verfilzte Haupt- und Barthaar, seine Aura von Wahnsinn und geheimer Macht. »Reicht denn jede Art von Stein?«
    Bevor Linden antworten konnte, verkündete Anele: »Er hat keinen Freund außer dem Stein. Der Stein des Landes ist unfreundlich. Er erinnert sich. Trotzdem beschützt er ihn.«
    Die Schwertmain lachte humorlos. »Dann will ich dir einen Stein geben, der nicht aus dem Land stammt. Vielleicht beschützt er dich auch – aber ohne Erinnerungen zu enthalten.« Und mit diesen Worten streifte sie die Lederscheide mit ihrem auf dem Rücken getragenen Schwert über den Kopf, löste die verdeckten Schnappverschlüsse, die ihre Rüstung zusammenhielten, und als sie die schweren Granitplatten auf den Boden warf, bildeten sie eine Art Wiege. Wäre der Stein nicht ihrem Körper angepasst gewesen, hätte Anele sich darauf ausstrecken können.
    Die Riesin, die Anele trug, ließ ihn in die abgelegte Rüstung gleiten. Gleichzeitig wurden Linden, Liand und Mahrtiir abgesetzt. Liand, der von Fragen übersprudelte, kam sofort auf Linden zu. Aber der Mähnenhüter wies Bhapa und Pahni an, im Wald dürres Holz zu sammeln. »Ein Feuer hellt das Dunkel unserer Not auf. In dieser Beziehung fürchte ich die Skurj nicht. Ihr Heißhunger ist zu groß, als dass sie ein so kleines Feuer beachten würden.«
    Kaltgischt und Clyme nickten zustimmend, und als die Seilträger sich gehorsam in Bewegung setzten, machte Liand halt, zuckte mit den Schultern, gesellte sich zu ihnen, ergriff Pahnis Hand und ließ sich von ihr in die dunklere Nacht im Salva Gildenbourne führen.
    Die Eisenhand wandte sich erneut an Linden. »Wie ich gesagt habe, behindern Langzorns Fußfesseln ihn. Es wird noch einige Zeit dauern, bis meine Kameradinnen mit ihm eintreffen. Trotzdem bin ich nicht um sie besorgt. Aus Notwendigkeit sind wir geschickt darin, die Ungeheuer zu entdecken, die ihr Skurj nennt. Ich habe ihren Gestank, der sie ankündigt, nicht mehr wahrgenommen. Und die Meister, die über uns wachen, scheinen mir zuzustimmen.«
    »Die Gedemütigten sind sich darüber einig«, betonte Clyme, »dass im Augenblick keine Gefahr besteht.«
    Kaltgischt ignorierte ihn: »Deshalb glaube ich, Linden Avery, dass dies die rechte Zeit für Geschichten ist. Bei Sternenschein und an einem wärmenden Feuer sollten wir einander die seltsamen Zufälle schildern, die zu unserer Begegnung geführt haben.«
    Weil sie jetzt nicht mehr in den Armen einer Riesin geborgen oder in die warme Vitalität des Waldes gehüllt war, merkte Linden, dass die Nacht kühl geworden war. Vom Himmel herab schien ein leichter Wind über die Lichtung zu strömen: schneidend und kalt. Den Stab an ihre Brust gedrückt antwortete sie: »Das finde ich auch. Aber habt ihr denn keinen Proviant? Ich habe nicht gesehen, dass deine Leute irgendetwas tragen.«
    Die Eisenhand lachte, und einmal mehr lag keine Freude darin: »Damit bist du fast am Schluss unserer Geschichte. Als Riesen lieben wir die Reise von der Geburt einer Geschichte bis zu ihrem Ende. Du stellst ganz richtig fest, dass wir weder Proviant noch Ersatzkleidung bei uns haben. Werden unsere Waffen unbrauchbar, haben wir keine anderen. Andererseits sind wir imstande, ein gewisses Maß an Entbehrungen zu ertragen.« Die anderen Riesinnen lachten trocken, aber Kaltgischt achtete nicht darauf. »Und auf dieser Lichtung braucht niemand Hunger zu fürchten. Aus Überlieferungen kennen wir den Wert der Aliantha. Weder unser Vergnügen noch unser Ernst werden unter

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