Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
Worten einen leichten Tadel herauszuhören. Vielleicht versuchte er, ihre relative Unhöflichkeit wettzumachen.
»Wir fühlen uns unsererseits durch das Geschenk deines Namens geehrt«, antwortete die Riesin. »Da ihr Riesen gekannt habt, wisst ihr bestimmt, dass wir viel Vergnügen an Höflichkeiten finden. Auch weisen wir Lob und Dank selbst im Übermaß nie zurück.« Die Gefährtinnen der Eisenhand lachten erneut, aber sie fuhr düster fort: »Im Augenblick haben jedoch andere Dinge Vorrang. Eure Gefolgsleute kommen, und die Umstände verlangen Eile.«
Während Kaltgischt sprach, hörte auch Linden die Herannahenden: Seilträger und Gedemütigte durchquerten das dichte Unterholz geräuschlos, aber Liand stolperte manchmal, und Anele schlurfte, als müsse er sich seinen Weg ertasten. Ihm widerstrebte es spürbar, sich dem verendeten Skurj zu nähern. Als die Gruppe unter den Bäumen am Bachufer hervorkam, nahm Linden Liands Überraschung, Aneles konfuse Ängste und seine Erleichterung wahr. Die Seilträger staunten unverhohlen, als sie die Riesen der Sage leibhaftig vor sich sahen. Aber Mahrtiir gab ihnen keine Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Erklärungen zu erbitten.
»Seilträger, führt uns«, befahl er ihnen. »Wir brauchen einen Weg, der für Riesen geeignet ist. Wir wollen nach Andelain, aber wichtiger ist, erst den herannahenden Skurj zu entkommen.« Seine Stimme klang etwas strenger, als er hinzufügte: »Bestimmt werden die Haruchai unseren Weg sichern. Ihre Wachsamkeit soll uns genügen.«
Bhapa schluckte ohne zu zögern sein Staunen hinunter und verschwand wieder im Wald, um vom Bach ausgehend nach Südwesten aufzuklären. Pahni war jünger, und sie brauchte ein paar Augenblicke länger, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Doch schließlich machte auch sie kehrt, um Bhapa zu folgen.
Zu Raureif Kaltgischt sagte Mahrtiir schroff: »Die Ramen verstehen sich auf solche Dinge. Unter ihrer Führung kommen wir rascher voran. Und die Meister sind so wachsam und tapfer, wie sie arrogant sind. Sie werden alles tun, damit wir sicher sind.«
Galt, Branl und Clyme schienen sich wortlos zu beraten und verschwanden dann auf beiden Seiten von Bhapas Route in der Nacht. Falls ihnen die Einstellung der Eisenhand oder die Tatsache, dass Mahrtiir den Befehl an sich gerissen hatte, missfiel, ließen sie sich nichts davon anmerken.
Auf einen Wink von Kaltgischt hin stellten die Schwertmainnir, die Langzorn bewachten, ihn auf die Füße. Andere suchten die Bündel und das Bettzeug Lindens und ihrer Gefährten zusammen. »Nur noch zwei Punkte«, sagte die Eisenhand kurz angebunden zu Linden und Mahrtiir. »Gefesselt kann Langzorn sich nicht beeilen. Trotzdem traue ich mich nicht, ihm die Fußfesseln abzunehmen, solange das Ziel seiner tobsüchtigen Wut in der Nähe ist. Fünf von uns werden ihn in seinem langsamen Tempo begleiten, um ihn zu beschützen – und damit auch dich, Linden Avery. Die anderen folgen den Seilträgern des Mähnenhüters so rasch wie nur möglich. Allerdings ...« Sie betrachtete Linden und Mahrtiir, Liand und Anele. »Riesen sind nicht dafür gebaut, sich leise zu bewegen. Aber viele Hindernisse, die euch aufhalten würden, durchbrechen wir mit Leichtigkeit oder übersteigen sie. Und der Lärm unserer Bewegungen lockt die Wer-Menhire, die Skurj nicht an. Sie scheinen gewöhnliche Geräusche nicht hören zu können. Linden Avery, Mähnenhüter Mahrtiir, gestattet ihr uns daher, euch und eure Gefährten zu tragen?«
»Linden?«, fragte Liand mit gepresster Stimme.
Linden hatte sich im Kampf gegen den Skurj ziemlich verausgabt. Zu Fuß hätte sie nicht mit Liand und Anele und Stave Schritt halten können. Die Riesen hätten sie weit hinter sich zurückgelassen.
Sie sah zu Stave hinüber. Als er nickte, sagte sie zu der Eisenhand: »Wenn ihr nichts dagegen habt. Das ist vermutlich eine gute Idee.«
Als Raureif Kaltgischt eine knappe Handbewegung machte, traten vier Riesinnen vor, bückten sich gemeinsam und nahmen Linden, Mahrtiir, Liand und Anele mühelos auf die Arme. Dort saßen sie auf den Unterarmen der Frauen und konnten an ihre Brust gelehnt nach vorn sehen, um zu wissen, wohin sie unterwegs waren. Anele begriff vielleicht nicht ganz, was sich hier ereignete. Aber er schien sich auf seinem neuen Platz wohlzufühlen. Vielleicht beruhigte ihn die gutmütige Kraft der Riesinnen.
Kaltgischt umging das von dem Skurj verseuchte Gelände und führte ihre Schwertmainnir aus dem
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