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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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gewittert. Weil wir vorsichtig sein mussten, hat Langzorn sich uns immer wieder entziehen können. Trotzdem hat er nicht versucht, seine Fährte zu verwischen. Als wir den Lauerer endlich hinter uns gelassen hatten, konnten wir trotz unserer Müdigkeit stetig weiter aufholen. Und zuletzt haben wir ihn eingeholt, denn wir sind schneller als er.« Sie seufzte nochmals. »Am Fuß des Landbruchs haben wir ihn wieder in Fesseln gelegt, und danach hat er ein paar Tage lang keine Fluchtversuche unternommen. Vielleicht weil wir auf dem Weg waren, den seine Verrücktheit ihm gewiesen hatte, oder weil der Aufstieg zum Landbruch durch Waldgebiete ihn an der Flucht gehindert hat, hat er sich nicht gegen seine Gefangenschaft gewehrt. So konnten wir uns einigermaßen erholen.
    Trotzdem ist unsere Angst größer geworden, denn wenn er jetzt ›erschlagen‹ und ›sie‹ und ›närrisch‹ sagte, schwang in seiner Stimme außer Zorn auch Eifer mit. Das hat uns verraten, dass er dem Objekt seines Mordwunsches immer näher gekommen ist.«
    »Ganz recht«, murmelte Onyx Steinmangold. »Ich bin eine Schwertmain und halte mich für tapfer. Aber sein Gerede hat mich so erschreckt, dass ich mich dafür schäme.«
    Sturmend Böenruh neben ihr nickte. »Obwohl er immer nur ›Erschlagt sie!‹ und ›seid ihr närrisch?‹ gesagt hat, hatte ich das Gefühl, seine fanatische, begierige Heftigkeit kündige Vernichtung und Tod an.«
    Kaltgischt, die nun selbst zornig zu sein schien, sagte mit Stahl in der Stimme: »Dann sind wir den ersten Wer-Menhiren begegnet, die ihr Skurj nennt. Es waren zwei, die uns aber nicht bedroht haben. Tatsächlich hatten wir den Eindruck, sie hätten uns gar nicht bemerkt. Wir hätten sie ungefährdet passieren können, wie Langzorn es offenbar wollte. Aber als wir gesehen haben, mit welcher wilden Gier sie diesen herrlichen Wald verschlungen haben, konnten wir uns nicht beherrschen. Wir sind Riesen und Schwertmainnir, und unsere Liebe zur lebenden Welt beschränkt sich nicht auf Steine und die See. Obwohl Langzorn vor Protest laut aufgeheult hat, sind wir gegen die Skurj vorgegangen. Eines Tages werden Sagen von diesem Kampf berichten – so wie von unserer Verfolgung Langzorns –, denn wir kannten diese neuen Gegner nicht, deren Wildheit und monströses Feuer uns erschwert hat, wirkungsvolle Mittel zu ihrer Bekämpfung zu finden. Trotzdem lagen sie zuletzt tot danieder, und Langzorn blieb gefesselt und bewaffnet auch weiterhin in unserer Mitte.
    In unserer Unwissenheit wollten wir sicherstellen, dass die Skurj wirklich verendet waren, indem wir sie in mehrere weniger bedrohliche Teile zerhackt haben.« Sie schnaubte ein bitteres Lachen. »Dass das ein Fehler war, haben wir rasch gemerkt. Zwei Wer-Menhire waren tot – aber sehr bald kamen fünf weitere, die sie fraßen und sich danach teilten, sodass aus ihnen zehn wurden.«
    Linden zitterte trotz der Wärme des Lagerfeuers.
    »Daraufhin sind wir entsetzt geflohen, obschon wir Riesen und Schwertmainnir sind. Wir waren auf einen Feind gestoßen, den wir nicht besiegen konnten. Weiter von Langzorns Blutgier geleitet, haben wir die Flucht ergriffen. Seit jenem Tag haben wir noch einmal gegen die Skurj gekämpft – allerdings nicht aus eigenem Antrieb. Auf irgendeine Weise, die wir nicht verstehen, wissen sie, wo wir uns aufhalten. Nach unserem ersten Kampf haben sie es anscheinend nicht darauf angelegt, uns aufzuspüren. Sind wir zufällig in ihre Nähe gekommen, haben sie uns nicht beachtet. Aber gestern sind wir mit List und Hunger vorsätzlich gejagt worden. Drei Skurj haben es irgendwie verstanden, sich unbemerkt unterirdisch anzunähern, unter unseren Füßen hervorzubrechen und uns unvorbereitet zu überfallen. Und dabei, Linden Avery, haben wir unsere Bagage eingebüßt. Als wir gekämpft haben, hat Langzorn sich wieder einmal aus seinen Fesseln befreit. Nachdem er mich niedergeschlagen hatte ...« Kaltgischt deutete auf die Prellung an ihrer Schläfe. »... ist er geflüchtet. Was an Proviant, Kleidung und Waffen nicht von unseren Feinden verschlungen wurde, mussten wir zurücklassen. Es war nur gut, dass wir das getan haben, denn hätten wir uns damit aufgehalten, die Überreste einzusammeln, hätten wir Langzorn nicht rasch genug verfolgen können, um ihn daran zu hindern, seinen verrückten Vorsatz in die Tat umzusetzen.«
    Die Eisenhand machte erneut eine Pause, um Linden und ihre Gefährten zu betrachten. Dann fuhr Kaltgischt fort: »Damit endet

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