Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
Mahrtiirs Vertrauen zu rechtfertigen. Hatte auch er diesen Hügel gefunden? Dann verstand Linden seine Wahl nicht: Die Skurj verschlangen Granit und Linden hatte erwartet, die Seilträger würden ein freies Steinfeld suchen, auf dem die Riesinnen zuschlagen und ausweichen und flüchten konnten. Hier aber, auf diesem Hügel, saßen sie fest.
Die Eisenhand schien Lindens Besorgnis nicht zu teilen. »Nicht schlecht?«, wiederholte sie, als habe Mahrtiir einen Scherz gemacht. »Dieser Hügel ist ideal! Er konzentriert unsere Feinde dort, wo wir den Vorteil von Überhöhung und Stein haben. Wird Linden Riesenfreundin nicht wanken, dürfen wir vielleicht noch hoffen, mit dem Leben davonzukommen.«
Wenn Linden nicht wankte ...
»Galt kommt zurück«, verkündete Stave. »Die Skurj sind unter ihm hindurchgegangen. Er hat es nicht geschafft, sie von ihrem Kurs abzubringen. Deshalb versucht er jetzt, schneller zu sein als sie. Er hat achtzehn dieser Ungeheuer gezählt. Sollten weitere folgen, kann er sie noch nicht erkennen.«
»Und die Entfernung?«, fragte Kaltgischt.
»Weniger als eine Meile.«
Die Riesin nickte energisch. »Dann müssen wir hinauf. Während wir unsere Stellungen beziehen, kann Linden Avery sich bereitmachen.«
Sofort begannen Graubrand und Steinmangold den Aufstieg, und die letzte unbeladene Riesin nahm Bhapa auf den Arm, um ihnen zu folgen. Zeit und Gewicht hatten den Hügel stabiler gemacht, als er zunächst aussah, und schließlich erreichten sie das Plateau auf dem Hügel. Zerklüfteter Granit und glatter Basalt ragten überall auf und glichen einer Einladung zu verstauchten Knöcheln, aufgeschlagenen Schienbeinen und gebrochenen Knochen. Hier würde der Kampf schwierig sein; die Riesinnen würden gut aufpassen müssen. Immerhin war das Plateau mit etwa dreißig Schritt Durchmesser größer, als Linden vermutet hatte, sodass ihnen reichlich Platz zum Kämpfen blieb.
Graubrand setzte sie vorsichtig ab. Linden, die Mühe hatte, auf dem unebenen Untergrund einen festen Stand zu finden, beobachtete Pahni, um die Verfassung der jungen Seilträgerin abzuschätzen. Wie Bhapa war Pahni am Ende ihrer Kräfte, sichtbar dehydriert, besaß nicht Bhapas durch jahrelange Ausbildung erworbenes Durchhaltevermögen. Obwohl es dem Stolz der Ramen widersprach, lehnte sie entkräftet an Rahnocks Brust.
Sobald Steinmangold ihn absetzte, rannte Liand zu Pahni hinüber. Auf den unebenen Boden schien er nicht zu achten. Sekunden später erreichte er Pahni und schloss sie in die Arme, dann keuchte er: »Wasser! Sie ist zäh. Aber sie braucht Wasser.«
»Nicht anders als Seilträger Bhapa«, murmelte Kaltgischt. Ihr Blick suchte den Salva Gildenbourne nach Osten hin ab, als versuche sie, durch die Bäume hindurchzusehen. »Aber wir haben keines. Und ich darf nicht riskieren, eine Kameradin fortzuschicken, um sie einen Bach suchen zu lassen.« Dann lächelte sie Liand beruhigend zu. »Aber wir wären in der Tat erbärmlich, unserer Überlieferung nicht wert, wenn wir nicht einen kleinen Vorrat Diamondraught gerettet hätten.«
Liand starrte sie angstvoll und verständnislos an, aber Lindens Sorge um die Seilträger nahm sofort ab. Sie erinnerte sich gut an das starke Riesengetränk. Diamondraught hatte viel mit der Heilwirkung von Aliantha gemein und würde Bhapa und Pahni wenigstens für gewisse Zeit wieder auf die Beine bringen.
Graubrand und Steinmangold griffen lachend unter ihre Rüstungen und zogen Steinflakons heraus, die in ihren Pranken winzig aussahen. Durch irgendeine Anwendung von Lehrenwissen der Riesen waren die Fläschchen flach und leicht gekrümmt, sodass sie bequem unter die Granitpanzer passten. Graubrand gab ihren Flakon Liand, damit er Pahni trinken lassen konnte, während Steinmangold sich um Bhapa kümmerte, und Linden wandte sich erleichtert ab, um die Verfassung ihrer anderen Gefährten zu begutachten.
Die Riesinnen waren sichtlich müde; selbst ihre gewaltige Vitalität begann gleich überbelasteten Ankertauen auszufransen. Aber sie besaßen noch Kraftreserven, und ein paar Schlucke Diamondraught schienen ihnen neuen Auftrieb zu geben. Notfalls würden sie mit Sturmgewalt kämpfen.
Sowie Böenruh ihn absetzte, bewegte Anele sich blind, aber flink und sicher in die Mitte des Plateaus, wo er sich in einem ausreichend breiten Spalt zwischen zwei Felsblöcken niederließ, den Kopf senkte und summend den Stein zu streicheln begann, als wolle er ihn beruhigen.
Mahrtiir, der sich weniger sicher
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