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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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verblüfft den Kopf. Durch meinen Willen ...
    Linden hatte den Urbösen und Wegwahrern ihr Wort gegeben: Findet ihr jemals eine Möglichkeit, mir mitzuteilen, was ihr von mir wünscht oder braucht, bin ich zu allem bereit. Wie sollte sie diese Wesen jemals verstehen lernen?
    »Aber ihr sollt auch begreifen«, fuhr Esmer, ruhiger jetzt, fort, »dass ihr Lehrenwissen die Skurj nicht aufhalten kann. Sie können euch nicht retten.« Ein Gefühl, das Bedauern hätte sein können, trübte kurz seinen Blick. »Sie wollen nur dafür sorgen, dass ich weder euch noch den Gefährten der Weißgold-Trägerin schade – über weitere Dienste sprechen sie vorerst zumindest nicht.«
    Die Eisenhand ließ die Schultern hängen und steckte, als akzeptiere sie eine Niederlage, ihr großes Schwert in die Scheide zurück. »Dann müssen wir sterben, Sohn der Bosheit. Kasteness' Geschöpfe sind zu zahlreich. Ohne wilde Magie können wir sie nicht besiegen – und wir haben gehört, dass deine Anwesenheit den Einsatz von Weißgold verhindert. Ist das deine Absicht? Hast du vor, uns in den Tod zu schicken?«
    »Das ist meine Art.« Hochmut funkelte in Esmers Blick, aber seine Stimme klang kläglich, fast tränenerstickt. »Ich bin, was ich bin. Ich befehlige die Skurj nicht, sondern werde wie sie befehligt.«
    Von Sorge und granitener Wut angefeuert, wollte Linden zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, aber Stave kam ihr zuvor: »Du bist rasch mit Schuldzuweisungen bei der Hand, Esmer Meersohn«, stellte er nüchtern fest. »Du hast behauptet: ›Durch die Schuld der Haruchai wird es endlose Verwüstungen geben!‹ Aber ist es nicht wahr, dass du deinen Vater Cail und seinesgleichen für deine Taten statt für die ihrigen verantwortlich machst? Die ›Verwüstungen‹ werden die deinigen, nicht die unserigen sein. Wenn wir fallen ...« Seine Stimme klang schärfer. »... fallen wir durch deine Hand, Esmer, nicht durch irgendein Tun oder Unterlassen der Haruchai .«
    Esmer fuhr zusammen, gab jedoch keine Antwort. Und er wich nicht zurück.
    In diesem Augenblick meldete Clyme: »Galt nähert sich.« Grob wie ein Faustschlag drang seine Stimme durch das Kläffen und Winseln der Dämondim-Brut. »Die Skurj folgen ihm nach. Sie haben es nicht eilig, aber sie kommen.«
    Vor Lindens innerem Auge erschien ohne ihr Zutun das Bild jener Spur aus Dürre und Verwüstung, das Kasteness' Ungeheuer bei ihrem feurigen Zug durch die Üppigkeit des Salva Gildenbourne hinterlassen haben mussten.
    »Sind es noch immer achtzehn?«, fragte Kaltgischt. »Bleibt es bei Galts Schätzung?«
    »Ja«, sagt Clyme. »Er hat keine weiteren entdeckt.«
    Branls ausdruckslose Miene wirkte fast wie ein Hohnlächeln, als er sich plötzlich von Linden, Esmer und Stave abwandte. Die Urbösen und Wegwahrer machten eine Gasse frei, durch die er gehen konnte; ihr Kläffen flaute allmählich ab, als hätten sie es aufgegeben, eine Übersetzung zu fordern. Einige von ihnen beobachteten, wie Branl sich zu Kaltgischt und Clyme gesellte; andere richteten ihre Aufmerksamkeit auf Anele und Liand.
    »Achtzehn.« Die Eisenhand ließ den Kopf hängen. »Das ist nicht zu schaffen.« Dann jedoch reckte sie das Kinn vor und bleckte die Zähne. »Trotzdem werden wir es versuchen.« Ihre Augen blitzten gefährlich, als sie die Riesinnen zur Verteidigung des Hügels in Stellung brachte.
    Linden hatte es schon einmal versucht, nun versuchte sie es ein weiteres Mal – und wieder fand sie keine wilde Magie in ihrem Inneren. Die Tür war nicht mehr da, nur die alles überlagernde Übelkeit. Sie konnte die durch Esmers Nähe errichtete Barriere nicht durchbrechen – und die Skurj nicht wirksam mit ihrem Stab abwehren. Nicht solange Kevins Schmutz ihre Fähigkeiten beeinträchtigte.
    Trotzdem war sie nicht geschlagen, weigerte sich, ihre Niederlage einzugestehen. Hilfe und Verrat. Esmers Anwesenheit war Verrat. Deshalb war er verwundbar. Seine gespaltene Persönlichkeit würde ihn zwingen, ihr zu helfen, wenn sie die richtigen Fragen stellen, auf den richtigen Antworten bestehen, den richtigen Hebel finden konnte ...
    Du musst die Erste sein, die von dem Erdblut trinkt.
    Esmers Blick blieb auf Linden gerichtet, als existiere nichts anderes für ihn. Er ignorierte die Dämondim-Brut. In Anbetracht der Situation, in der sie sich befanden, war es absurd, dass seine Stimme bittend klang, voller Besorgnis: »Weißgoldträgerin, warum bist du hierher gekommen? Welcher Wahn hat dich dazu getrieben? Bist du

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