Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson

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hatte sich von neugieriger Heiterkeit zur Besorgnis gewandelt, seine Stirn war gerunzelt. Burton vermutete, dass er eine Show abzog.
    Amelia schob die Planchette zum »I«.
    »I?«, fragte Donald. »Bist du sicher?«
    Amelia, deren Augen geschlossen waren, nickte sanft. Ein Anhänger auf ihrer Brust spiegelte den schwachen goldenen Glanz des Lampenscheins.
    Waynes Gesicht war fast weiß, ein Grad der Blässe, den man Burtons Meinung nach nicht vorspielen konnte.
    Die Planchette bewegte sich wieder und rutschte über den glatten Karton.
    »E«, sagte Wayne rundheraus.
    Als ob sie seinem Befehl Folge leisten würde, kam die Planchette auf dem Buchstaben zur Ruhe. Amelia nahm ihre Hände von dem Gerät und öffnete ihre Augen.
    »Noonie?«, sagte Donald.
    »Wayne?«, fragte Burton. Sein Chef sah aus, als ob er eine lebendige Schlange verschluckt hatte.
    »Ist das alles?«, fragte der Glatzkopf. »Was bedeutet ›Noonie‹?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Amelia. »Ich habe einen Engel gesehen.«
    Einige der Zuschauer nickten, als ob das eine absolut naheliegende Erklärung war.
    »Lasst uns weitermachen«, sagte Donald. »Vielleicht können wie es aufscheuchen. Es könnte ein Poltergeist sein.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie sich mit einem Poltergeist anlegen wollen?«, fragte der Glatzkopf.
    »Deshalb sind wir doch hier«, sagte Burton und überprüfte seinen EMF-Detektor. Der Grundmesswert hatte sich nicht verändert, woraus sich schließen ließ, dass kein Geist den Raum besucht hatte und niemand mit seinem Handy dem Detektor zu nahe gekommen war.
    Wayne wandte sich ab, und Burton sah sein Gesicht im Spiegel. Wayne war bleich, so als ob er sich gleich übergeben würde, und er schwankte zur Tür. Die Gruppe von Geisterbeschwörern bemerkte es nicht, weil sich alle auf Amelias Handhabung der Planchette konzentrierten. Burton schaltete seinen EMF-Detektor aus und verließ den Raum.
    Wayne saß zusammengesackt an der Wand und starrte geradeaus.
    »Hast du etwas gespürt, Digger?«, fragte Burton, verärgert, weil sein FLIR Wärmeabbildungsgerät jede Temperaturänderung im Raum hätte aufzeichnen können, wenn Wayne etwas gesagt hätte, solange die Spur noch heiß war. Oder, in diesem Fall, kalt.
    »Noonie«, flüsterte er.
    »Yeah, lassen wir sie rätseln, oder?«
    »Kein Rätsel. Sie ist es.«
    Burton versuchte, das unsinnige Wort mit historisch bekanntem Spuk in Verbindung zu bringen, kam aber zu keinem Ergebnis. »Welche ›sie‹? Margaret?«
    »Meine Frau.«
    Burton atmete tief ein. Es lief immer auf das Gleiche hinaus. Die meisten Menschen fingen an, sich für das Übersinnliche zu interessieren, um mit einem persönlichen Verlust fertig zu werden. Vielleicht war Digger trotz allem doch ein Mensch.
    »Sie ist tot, Wayne.«
    »Sie hat es versprochen.«
    »Was hat–«
    »Sie hat versprochen, dass sie mich hier treffen wird.«



    Kapitel 11

    Janey Mays ging durch die Küche, vorbei an Töpfen und Pfannen, die von Haken hingen, einem Holzregal mit überteuertem Wein, Tischen aus Edelstahl, die mit Kohlköpfen und gelben Kürbissen belegt waren, einem Wägelchen mit schmutzigem Kochgeschirr und einem großen Spülbecken, in dem Kartoffeln gewässert wurden. Die Musik aus der Bar war auch in der Küche zu hören und gerade dröhnte ein Hard-Rock-Song laut genug, um die Utensilien am Grill zum Klappern zu bringen.
    Eine der Legenden, die Janey ausgeheckt hatte, besagte, dass ein Koch in der Küche an einem Herzinfarkt gestorben war und dass seit diesem verhängnisvollen Tag das Besteck zu scheppern begann, wann immer sein Geist zurückkehrte. Niemand hatte sie je nach dem Namen gefragt, um die Geschichte auf ihre historische Genauigkeit hin zu prüfen, aber nachdem das Gerücht in Umlauf gebracht worden war, verbreitete es sich unter der Belegschaft. Innerhalb von fünf Jahren wurden sieben Berichte von klapperndem Besteck und dem Geist eines komischen kleinen Manns mit Kochmütze in das Geister-Gästebuch geschrieben – einer davon von Janey selbst, aber der Rest von Leuten, die unwissentlich zu Helfershelfern bei ihrem Betrug wurden.
    Jetzt, wo das Hotel kurz vor der Schließung stand, mutete diese Anstrengung albern an. Auch ohne die Umtriebe war es bereits ein Museum. Und bald genug würde es Schutt sein, der nur für die Deponie gut genug war. So viel über vierzig Jahre Einsatz und Glauben.
    Ein mürrischer Teenager, dessen Name sie sich nicht die Mühe gemacht hatte zu lernen, hackte