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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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mit meinen Kindern Atlantis verlassen. Ich kann hier nicht weiterleben, Fenolf. Nicht, solange Zaidon hinter Talita her ist.«
    »Ich verstehe.« Er drückte sie an sich. »Wir werden eine Lösung finden, Anjala, das verspreche ich dir.«
    »Vielleicht werde ich in Zukunft selbst nach Muscheln tauchen«, sagte Anjala. »Wir könnten einen Treffpunkt bei den Blauen Felsen ausmachen und ich könnte wenigstens ab und zu mit Talita reden.«
    »Dann musst du aber höllisch aufpassen, dass dir keiner folgt«, warnte Fenolf sie gleich. »Zaidon wird dir Späher hinterherschicken.«
    »Ich weiß.« Anjala löste sich aus seinen Armen.
    »Es wird Zeit, aufzubrechen.« Fenolf blickte auffordernd zu Mario und Sheila. »Seid ihr bereit?«
    »Ja«, antworteten die beiden gleichzeitig.
    Sheila spürte ein Prickeln im Bauch, eine Mischung aus Angst und Abenteuerlust. Sie war sicher, dass es Mario ähnlich erging.
    »Ich hoffe, alles geht gut«, sagte Anjala und umarmte Sheila undMario zum Abschied. »Wir werden uns wiedersehen, davon bin ich überzeugt.«
    Mario gab Brom einen leichten Knuff. »Mach’s gut, Kleiner, und übe fleißig das Schnitzen. Ich habe dir ja gezeigt, wie es geht.«
    Brom grinste.
    Anjala öffnete die Tür und vergewisserte sich, dass der Gang leer war. Fenolf schlüpfte hinaus. Sheila und Mario folgten ihm.
    »Habt ihr euch die Pläne gut eingeprägt?«, fragte er und zog wieder die Kapuze über den Kopf.
    »Ja«, sagte Mario und Sheila nickte. »Ich muss nur die Augen schließen, dann sehe ich die Zeichnung ganz deutlich vor mir.«
    Der Gang schien nicht mehr ganz so schlimm zu stinken wie bei ihrer Ankunft. Vielleicht war Sheilas Nase während ihres Aufenthalts auch unempfindlicher geworden. Trotzdem bildete sie sich ein, zwischen all den Gerüchen nach fauligem Fisch und anderen üblen Dingen ganz deutlich das Meer riechen zu können. Sie spürte mit einem Mal große Sehnsucht danach. War das die Wassernatur in ihr, der Delfin? Unwillkürlich griff sie nach ihrem Amulett und schloss die Hand darum. Obwohl sie in ihrer eigenen Welt inzwischen die Fähigkeit zur Verwandlung verloren hatte, durfte sie nie vergessen, dass sie noch immer eine echte Nachfahrin der Atlanter war – jener Leute, die sowohl Menschen- als auch Delfingestalt annehmen konnten.
    »Haltet euch fest. Die Stufen sind sehr glitschig«, warnte Fenolf, als sie bei einer langen Treppe ankamen, die in dunkle Tiefen führte.
    Sheila hörte, wie unten das Wasser gegen die Stufen klatschte. Sie umklammerte das Geländer und setzte vorsichtig einen Fuß vorden anderen. Der Steinboden war kalt und klamm. Vor ihr rutschte Mario aus, aber er konnte sich noch rechtzeitig festhalten.
    »Mist, verdammter!«
    »Ich bin unten«, verkündete Fenolf im gleichen Moment. »Hier beginnt das Wasser.« Vorsichtig watete er bis zur Hüfte hinein. Sheila sah seine aufgerichtete Gestalt als dunklen Schatten. Das Wasser ringsum gurgelte.
    Fenolf schien sich zu konzentrieren. Dann ließ er sich nach vorn gleiten. Sein Körper wurde glatt und stromlinienförmig. Sheila hörte, wie seine Schwanzflosse aufs Wasser klatschte.
    »Ganz schön kalt«, sagte Mario, der als Nächster ins Wasser stieg.
    Die Verwandlung ging bei ihm blitzschnell. Als er vorwärtsschnellte, war er bereits ein Delfin.
    Nun war Sheila an der Reihe. Das Wasser kam ihr im ersten Moment eisig vor und es kostete sie große Überwindung, die nächsten Stufen hinabzusteigen. Jetzt erreichte das Wasser ihre Knie. Das Kleid begann, an ihrem Körper zu kleben. Sheila biss die Zähne zusammen und watete weiter.
    »Delfin, Delfin, Bruder mein,
    so wie du möcht’ ich gern sein.
    Mein Zuhaus sind Meer und Wind!
    Ach, wär ich doch ein Wasserkind.«
    Sie spürte, wie sich ihr Körper dehnte und streckte. Ein vertrautes Gefühl. Und das Wasser war nicht mehr kalt und abstoßend, sondern wurde zu ihrem natürlichen Element.
    Sie war wieder ein Delfin.
    Sofort konnte sie durch ihren besonderen Sonarsinn alle Hindernisse erkennen. Zuvor hatte sie in der Dunkelheit ihre Augen sehr anstrengen müssen und hatte nur Schemen wahrgenommen. Doch mit einem Mal wusste sie genau, wie breit der Kanal war, durch den sie gerade schwamm, und dass die Decke eine Wölbung hatte. Sie »sah«, dass eine Menge Unrat auf den Grund gesunken war, und entdeckte sogar eine menschliche Knochenhand. Schnell schwamm sie weiter, um Mario und Fenolf einzuholen. Sie erreichte sie, kurz bevor der Kanal ins Meer mündete.
    Fenolf verlangsamte

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