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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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würde ich noch wegen meiner Fehlzeiten vom College fliegen. Doch wie bitte sollte ich eine Beziehung mit einem Vampir führen, wenn der tagsüber eher unpässlich war?
    Eine Beziehung. Ich lächelte bei dem Gedanken und berührte mit dem Zeigefinger vorsichtig meine Lippen. Die Nacht mit Sam war schön gewesen. Wenn wir einfach nicht nachdachten, war alles so viel einfacher. Doch mit dem Sonnenschein kamen wieder die Bedenken: Was würde werden? Sam war tot. Er lebte nicht mehr, und trotz allem hatte er mich in der vergangenen Nacht in dem Armen gehalten und mir gestanden, wie sehr er mich vermisst hatte. Doch wie würde es weitergehen? Er würde ewig der bleiben, der er war. Und ich?
    Misstrauisch warf ich einen Blick auf meine Hände. In ein paar Jahren wären sie faltig und alt. Was wäre dann? Würde Sam mich dann noch immer jede Nacht besuchen kommen und mir sagen, dass er mich liebte?
    Oder würde er sich… vor mir ekeln?
    Ich schauderte unwillkürlich bei dem Gedanken. Ich hatte Sam schon einmal verloren, ich war mir nicht sicher, ob ich es ein weiteres Mal verkraften würde. Doch wie sollten wir eine Zukunft zusammen haben? Er, das Geschöpf der Nacht, ich, die Studentin, die längst ihren Traum von der Staranwältin an den Nagel gehängt hatte und nun Anthropologie studierte. Was sollte werden? Konnten wir wirklich so naiv sein und versuchen, wie ein ganz normales Paar den Alltag zu meistern?
    Ich hatte ja noch nicht einmal ganz durchschaut, was er eigentlich tat, wenn er gerade nicht bei mir war. Wo war er dann? Wie verdiente er sein Geld? Xander arbeitete in der Klinik, doch Sam? Er hatte nicht viel, was er sein eigen nennen konnte und doch musste er es irgendwie bezahlt haben. Wovon? Ich glaubte nicht daran, dass er Menschen tötete und sie ausraubte. Ich wusste von Xander, dass es Vampire gab, die so lebten, gut lebten. Aber sie waren nicht die Norm. Ich glaubte auch nicht daran, dass Sams Vampirnatur stärker war, als sein altes Ich, doch irgendetwas trieb ihn. Irgendetwas verheimlichte er mir.
    Mein Blick fiel auf Vanessas Bett. Es war unberührt! War sie letzte Nacht überhaupt nach Hause gekommen? Ich hatte sie nicht gehört. Musste ich mir Sorgen machen? Es war ungewohnt, normalerweise war es Vanessa, die auf mich aufpasste und nicht umgekehrt. Doch war sie nicht erwachsen?
    Müde setzte ich mich auf und tappte ins Bad. Wenn ich mich beeilte, konnte ich die nächste Vorlesung noch schaffen.
    Dann konnte ich Philipp fragen, wo Vanessa steckte.
    Als ich den Flur zum Seminarraum hinunterlief, spürte ich noch immer den Schlafmangel in meinen Knochen. Mein Kopf tat weh, und wenn ich an die Arbeit bei Pat dachte, die mir heute Abend noch bevorstand, wäre ich am liebsten sofort wieder umgekehrt und hätte mich erneut schlafen gelegt.
    "Lily." Philipp lief an mir vorbei und nickte mir nur kurz zu. So viel Unaufmerksamkeit von seiner Seite aus war ich gar nicht gewohnt.
    Ich hielt ihn am Ärmel seiner Jacke fest, und er blieb überrascht stehen.
    "Wie geht’s deinem Freund?", fragte er argwöhnisch.
    "Gut, danke der Nachfrage", erwiderte ich irritiert. "Wo ist Vanessa?"
    Er zuckte die Achseln.
    "Was heißt das?"
    "Hab sie heute Morgen noch nicht gesehen. Sie ist gestern Abend mit Jimmy weitergezogen. Den habe ich auch noch nicht gesehen." Er grinste anzüglich.
    Ich verzog das Gesicht. "Na gut. Danke für die Info. Bis dann."
    "Ach, Lily." Er hielt mich zurück.
    "Ja?"
    "Der Typ passt nicht zu dir. Sieht ein bisschen aus wie ein Freak mit den schwarzen Haaren und den Klamotten. Was ist er? Rockstar?"
    Ich hielt empört die Luft an. "Vielen Dank für den Hinweis. Ich glaube, ich weiß ganz gut, wer oder was zu mir passt." Mit diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen und ging an ihm vorbei in den Seminarraum. Mit hoch erhobenem Haupt setzte ich mich in eine Reihe, in der nur noch ein einziger Tisch frei war und starrte demonstrativ durch ihn hindurch. Mein Blick huschte dabei immer wieder zur Tür, doch Vanessa tauchte nicht auf.
    Langsam begann ich wirklich, mir Sorgen zu machen.
    Nachdem ich die letzte Vorlesung für diesen Tag mehr schlecht als recht hinter mich gebracht hatte, lief ich zurück in unser Wohnheim. Ich hatte ganze fünfundvierzig Minuten Zeit, nach Vanessa zu sehen, mich umzuziehen und bei Pat auf der Matte zu stehen.
    Das musste reichen.
    Zu meiner Erleichterung saß sie auf ihrem Bett, als ich das Zimmer betrat und starrte vor sich hin. Sie trug noch immer die Klamotten der letzten

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