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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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verpflichtet fühlst… meinetwegen…"
    "Spinnst du jetzt vollkommen?" Mir war mit einem Mal furchtbar übel. Mit fahrigen Händen griff ich nach meinen Sachen, die im Eifer des Gefechts irgendwo auf dem Boden gelandet waren.
    Auf einmal kam ich mir schrecklich verletzlich vor. Und dumm. Was hatte ich mir nur gedacht? Dass Sam sich von nun an an mich gebunden fühlen würde? Dass das ein Garant dafür war, dass er mich niemals verlassen würde?
    Wahrscheinlich hatte er überhaupt nichts dabei empfunden. Vielleicht hatte er Mitleid gehabt. Oh, wie unfassbar erbärmlich ich mich plötzlich fühlte! Hatte ich mich ihm nicht regelrecht an den Hals geworfen? Aber hatte er nicht gesagt, er würde mich lieben?
    Und ich hatte es genossen. Ich hatte es mir so sehr gewünscht, doch das Gefühl war mit einem Schlag verschwunden.
    "Lily, was tust du?" Er griff nach meinen Händen und hielt sie fest.
    "Ich… ich will mich anziehen."
    "Warum?"
    "Weil…" Ich sah ihn nicht an. "Weil es mir peinlich ist."
    "Was? Das mit uns?"
    Ich schüttelte den Kopf. Gegen meinen Willen spürte ich, wie sich ein Strom aus dicken nassen Tränen unbarmherzig seinen Weg an die Oberfläche bahnte.
    "Lily, du hast doch Schmerzen!" Aufgewühlt hielt er sich den Kopf, unfähig, auch nur irgendetwas zu tun.
    Diesmal nickte ich. Stumm hob ich den Blick.
    "Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Wo? Kann ich etwas für dich tun?" Er wagte es nicht, mich zu berühren.
    Ich legte die Hand auf mein Herz. "Hier."
    "Wieso?" Seine Stimme wurde schlagartig ruhiger.
    "Weil ich solche Angst habe, dich zu verlieren. Nochmal zu verlieren."
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm er mich in die Arme. Ihn nur zu spüren, seine bloße Nähe, ließ fast augenblicklich alle Dämme brechen. Ich schluchzte hemmungslos an seiner Brust, und er wiegte mich beruhigend hin und her.
    "Ich habe es nur gut gemeint", flüsterte er benommen. "Ich wollte dir nicht wehtun. Ich will nur, dass du glücklich bist. Ich will nur, dass es dir gut geht, dass du lebst. Du sollst dabei keine Rücksicht auf mich nehmen." Er redete ohne Luft zu holen.
    "Ich will aber nur dich", schluchzte ich.
    "Aber unsere Zeit ist begrenzt."
    Die Worte waren wie Faustschläge. Immer mehr Tränen liefen über meine Wangen.
    Als ich seinen Mund auf meinen Lippen spürte, hinterließen sie einen salzigen Geschmack auf meiner Zunge.
    Mit nie zuvor erlebter Leidenschaft klammerte ich mich an ihn.
    Sam hob mich hoch und mit einer Leichtigkeit, die mich noch immer erstaunte, trug er mich durch den dunklen Flur in das unbeleuchtete Schlafzimmer, in dem Kim und ich in unserer Kindheit so viele Nächte verbracht hatten.
    Wir sanken auf das frisch bezogene Bett. Ich spürte das kalte Laken in meinem Rücken, Sams kühlen Körper und hatte selber das Gefühl zu glühen. Seine Berührungen gingen mir durch und durch, und als das Licht aus dem Wohnzimmer auf sein Gesicht fiel, sah ich einen Ausdruck voller Sehnsucht darin.
    Mein Herz machte einen Sprung. Ich zog ihn noch fester an mich und verlor mich dann endgültig im Sog seiner Berührungen.

    "Lily. Wach auf. Wach auf!"
    Irgendjemand schüttelte mich an meiner Schulter. Die Berührungen waren sanft, aber fordernd.
    Ich blinzelte verschlafen.
    Sam saß angezogen auf dem Bett und sah mich an.
    "Wir müssen weiter. Ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl."
    "Was meinst du?" Wo war ich? Erinnerungsfetzen tauchten vor meinem inneren Auge auf. Ashley, Philipp. Sam.
    Zitternd kletterte ich aus dem warmen Bett.
    Sam reichte mir meine Sachen und so schnell es mir möglich war, schlüpfte ich in meine Jeans und das Shirt, das ich mir nach unserer Rückkehr am Morgen auf die Schnelle aus Vanessas Schrank geliehen hatte.
    Mein Blick fiel auf die Uhr neben dem Bett. Es war kurz nach drei Uhr. Draußen war es stockdunkel.
    "Ich habe Geräusche gehört." Sam stand reglos in dem kleinen Zimmer und lauschte in die Nacht hinaus. "Wir sollten hier verschwinden. Meinst du, du bist fit genug?"
    Ich war inzwischen hellwach und nickte.
    Mit klammen Fingern griff ich nach meiner Jacke und hängte mir meine Tasche um, die ich bei unserer Ankunft achtlos neben die Eingangstür geworfen hatte.
    "Ist es Ashley?", fragte ich atemlos.
    "Ich bin nicht sicher. Es ist noch zu weit weg." Er löschte das Feuer in dem Kamin und mit einem Mal wurde es noch dunkler um uns herum.
    "Komm." Er legte fürsorglich den Arm um meine Schultern und zog mich zur Tür. "Lass uns lieber die Nacht durchfahren. Das ist

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