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Die Rumplhanni

Die Rumplhanni

Titel: Die Rumplhanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Christ
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ihn. »He! Du! – Lenz!« Der Alt brummt etwas und dreht den Kopf. »Du! Hörst mi? Sie is da ... d' Hanni!« – »No, laß s' da sein!« sagt er verschlafen. »Was die da no verlorn hat? Net amal an Gruaß hat s' ghabt für mi!« Der Hauser schnarcht schon wieder. Da kommt sie abermals ein Weinen an. »Er schlaft halt scho wieder! Und mit mir kann die ganz Welt toa, was s' mag! I bin der Depp hint und vorn! Und derf mi aa no alles hoaßn lassn!...« Sie horcht hinaus. »Ja – bleibt denn die über Nacht da!?« Ganz leise schleicht sie sich an die Tür. Spähend schaut sie durchs Schlüsselloch. Da steht die Hanni beim Licht ihres Wachsstocks und packt langsam ihre Sachen in den armseligen Koffer. Danach zieht sie das Bettzeug ab, legt es mit der andern Schmutzwäsche auf ein Häuflein zusammen und wirft ein Stück Seife dazu. Und am End zieht sie sich ruhig aus und legt sich in das grobe, unüberzogene Bett, löscht das Licht ab und reckt sich auf dem knarrenden Lager. Die Hauserin geht gedankenverloren in ihre Kammer zurück. Also, sie will noch ihre Fähnlein waschen. Und das Bettgewand. Eigentlich ist es ja schön von ihr, daß sie an das Bettzeug denkt, daß sie ihren Dreck hinausputzt! Überhaupt denkt sie an die Arbeit, die Hanni! Da darf schon eine hergehen! – Aber – die Unverschämtheit, die Goschen ... Sie kann kaum einschlafen, die Hauserin, vor lauter Denken und Sinnieren. Ja ja, das Maulwerk! Direkt eine Sau hat sie einen geheißen! Einen Scherben! Nein, das kann man nicht angehen lassen! – Da gibts keine Gnade mehr! Sie gähnt müd. Nein – die Arbeit in den letzten Tagen! Wenn das so weiterging? Freilich gehts so weiter, wenn nicht eine Dirn ... die Hanni ... Die Hauserin schläft. Mitten unterm Grübeln und Bohren sind ihr die Augen zugefallen.

    »Rosina! – He! – Außa! – Zeit is's zum Aufsteh!« Der Hauser weckt seine Bäuerin. »Is ja no Nacht!« sagt diese müd und verschlafen. Aber es hilft nichts; sie muß aus den Federn. Wenn man kein Dienstvolk hat, muß man selber werken; und wenn man mit einem kurzen Tag Arbeit nicht zurecht kommt, muß man anstückeln. Geschehen muß das Tagwerk, so oder so. Freilich, wenn halt die Dirn noch da wär ... »Jessas, d' Hanni! – Du, Lenz, woaßt es, daß d' Hanni da is?« Der Hauser brummt bloß: »Vo mir aus gnua!«, schlüpft in die Haferlschuhe und geht hinab, um das Gras fürs Vieh zu mähen. Die Hauserin schaut ihm wild nach. »O, du Erzlackl, du grober!« murmelt sie. »Naa, den bekümmert dees Weibsbild nix, dees kenn i. Da hat d' Muatta scho irr gsehng.«
    Aber – die muß doch schließlich heraus! Die hat ja eigentlich gar nichts zu suchen da! Herrgott, jetzt geht halt die verflixte Schinderei wieder von vorn an! Und es kunnt doch alles ganz anders sein, wenn das lausig Ding da nicht so unverschämt gewesen wär. Ob sie nicht doch schon Reue hat, die Hanni? Man sollte sie doch aufwecken, heraustreiben! – Drunten brüllen schon die Kühe, plärren die Kälber. Und der Kaffee soll gekocht werden, und das Holz soll erst hereingetragen werden, und Wasser gepumpt, und Gras eingefahren, und Mist breiten soll man ... ah was!
    Sie steht plötzlich an der Kammertür der Hanni. Und klopft hart an. »Hast du da einigheirat?!« Die Dirn rührt sich nicht. Da reißt die Hauserin an der Klinke. »Was hast denn du überhaupts no da z' suacha bei ins?« Diesmal antwortet ein undeutliches Gemurmel. »Woaßt du net, daß d' ausgjagt bist?«
    Die Hanni ist längst auf und wollte eben mit ihrem Päcklein Wäsche fortschleichen, als die Hauserin klopfte. Jetzt sitzt sie unschlüssig auf dem Bett und überlegt, was sie entgegnen soll. »Obst net woaßt, daß i di ausgjagt hab?« tönt nochmals die Frage der Bäuerin hinein. »I wer wohl mei Sach zsammpacka derfa!« erwidert jetzt die Dirn. Und im stillen denkt sie: »Am End is's doch besser, i kehr mi auf die feine Seiten; mit der groben werd nix z' richten sein.« – »Hat dees so lang dauert, daß d' über Nacht dazu braucht hast?« fragt die Bäuerin. »Ja no, auf der Straß konn i aa net schlafa.« – »Wo hast nachher bis jetz gschlafa?« – »Bei der Ähnl. Aber sie hat gsagt, unterm Jahr derf i net geh.« Sie horcht gespannt hinaus. Was wohl die Hauserin jetzt für ein Gesicht macht? Vielleicht lenkt sie doch wieder ein? Wär ihr schon recht, wenn sie um den Bauern herum sein könnt! Der Alt ist ein Hallodri – den muß man am Schnürl haben! »D' Ähnl hat mi recht gschimpft, weil i nimmer

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