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Die Rumplhanni

Die Rumplhanni

Titel: Die Rumplhanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Christ
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Die Alte läßt den Rührschwengel fallen. »Jetz da schaug her! Fuchzg Jahr rühr i jetz scho aus, und no nia hat sich eppas gfehlt! Jetz auf amal waar i z' langsam! Nachher rührst dir ganz oafach selm aus, wennst moanst, daß 's bei dir schneller geht!« Sie steht auf und geht zornig aus der Kuchel. Die Hauserin ruft ihr gereizt nach: »Jetz rennt s' davo! Vo mir aus! I rühr net aus! I glang a so mit meiner Arbat! I durft mi a so z'reißen! Die ganz Stallarbat hab i, die ganz Hausarbat, 's Kocha, d' Feldarbat, 's Dreschen ... Jetz müaßt i gar no ausrührn aa! – Gern habn kinnts mi allsamm mitanand!«
    In diesem Augenblick kommt der Hauser mit den Ochsen heim, spannt aus und geht in die Kuchel. »Is 's Essen firti? D' Ochsen müaßn glei gfuatert und tränkt werdn! Ham d' Küah eahna Sach? Habts d' Kaibe scho hibei ghabt bei die Küah? Nach'm Essen richts zum Dreschn o, und oa Fuada Erdäpfel muaß aa hoambracht werdn!« – »Und du konnst mi gern habn mit deiner Oschafferei!« schreit ihn seine Rosina an. »I bin doch koa Herrgott net, daß i überall z'gleich sein kunnt! Und 's Hexen hab i aa no net glernt bis jetz! Wennst so guat oschaffa konnst, nachher probier nur 's Arbatn aa!«
    Der Alt läßt sie ruhig greinen. Er setzt sich in der Stube an den Eßtisch, macht das Kreuz und betet laut seinen Bittgarschön an den himmlischen Vater ums tägliche Brot. Und da ihm seine Bäuerin zu lange verzieht mit dem Essenbringen, ruft er hinaus in die Kuchel: »Muaß i no lang wartn auf enka Gfraß? Nachher geh i zum Ödnhuaber ume und kaaf mir mein Mittagmahl!« Worauf die Hauserin in lautes Weinen ausbricht, vom zu Tode Schinden und Zerteilen jammert und sich das Sterben wünscht. »Habts es ja net anders habn wolln!« sagt der Lenz. Die Hauserin hört ihn scheinbar nicht. »Hätt's es ganz schee aushalten kinna; du und die Alt!« bohrt er weiter. – »Ja no! Grad alles laßt ma si aa net gfalln! Die braucht mi koan Scherbn net z' hoaßen und koa gwamperte Sau aa net!« – »Mei, – recht mager bist aa net!« – »Und zum Kammerfensterln hat ma s' aa net dunga!« sagt sie und wischt sich die Tränen mit der rupfernen Schürze ab. »Dees glaab i gar net, daß s' oan da ghabt hat!« erwidert ihr der Bauer. »Soo! Du glaabst es net?« – »Hast du oan gsehng?« fragt er ruhig.-»Nnaa, gsehng hab i eigentli neamd ...« – »Hast du d' Loater gsehng?« fragt er wieder. – »D' Loater!? Naa, i hab s' net gsehng. Aber d' Muatta hat s' do gsehng!« – Der Hauser lacht kurz auf. »Ah was! D' Muatta! Dei Muatta siecht gar oft was! I wett, sie hat's grad gsagt, daß sie s' weiterbracht hat, d' Hanni!« Die Bäuerin ist starr. Sie muß sich niedersetzen. »Du moanst, daß gar koana dagwen is?« murmelt sie; »aber d' Muatta hat doch sogar gmoant, daß du ...« – »Die konn moana, was s' mag, sagst!« erwidert ihr der Lenz sehr laut. »Und balst du so eppas vo mir glaabst, nachher bist aa trauri dro ...« – »I glaabs ja a so net!« sagt sie schnell; »aber d' Muatta konns oan a so vürmacha, daß ma ganz zweiflat werd!« Sie trägt das Essen auf. »Aber dees konn i do net vergessen, was s' mi ghoaßn hat!« fängt sie von neuem an. – »Ja no! Da konn i dir aa net helfa. Werst es scho aa was ghoaßn habn! I muaß jetz essen, daß i wieder zu meiner Arbat kimm.« Während des Essens wird nichts mehr geredet. Der Hauser aber ist zufrieden mit seinem Werk. »D' Weiber muaß ma bloß richti behandeln«, denkt er, »die san akrat wia d' Roß: je schwaarer daß s' ziagn müassen, um so leichter daß s' zum zügeln san.«
    Die Kollerin rührt wirklich nicht mehr aus; ja, sie läßt sich auch für den Tag nicht mehr im Haus blicken, sondern riegelt sich in ihre Austragkammer ein und verschmäht sogar das Essen. Die Hauserin aber schafft und werkt, schwitzt und seufzt, und hockt endlich abends ums Gebetläuten wie tot auf der Hausbank, kaum mehr fähig, sich zum Schlafengehen aufzuraffen. Da kommt plötzlich, wie hergeschneit, die Hanni. Sie geht quer durch den Obstgarten, kommt aufs Haus zu, geht ohne ein Wort an der Hauserin vorbei und hinein, läuft die Stiege hinauf in ihre Kammer und riegelt hinter sich ab. Die Hauserin ist völlig starr. Langsam wendet sie den Kopf, schaut der Dirn nach und sagt halblaut: »Ja, was is denn jetz dees!? Ja, die is guat!« – Erst nach und nach erfaßt sie die Dinge; und sie steht auf und geht in die Schlafkammer, wo ihr Lenz bereits in den Federn liegt und schnarcht. Sie schüttelt

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