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Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition)

Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Der verfluchte Prinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
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Woche nach einer Fahrt zu den Usul-Bergen hier fest, und die Mannschaft brennt darauf, wieder loszukommen. Wir waren für einen Aufklärungsflug weiter im Norden vorgesehen, aber der Süden soll uns auch recht sein.«
    Die
Sommerhabicht
war so neu wie die gesamte Flotte, besaß aber das schnittige Aussehen einer Hochseefregatte. Sorcha ertappte Raed dabei, wie er den Kiel mit Kennerblick in Augenschein nahm. Die übliche Besatzung bestand aus zwanzig Mann; hinzu kamen etwa achtzig Kaiserliche Seesoldaten.
    Sorcha gefiel das Aussehen von Schiff und Kapitänin. Ihr nickte sie zu. »Ihr müsst mit einem absoluten Minimum an Besatzung und Seesoldaten auskommen. Die Geschwindigkeit ist entscheidend. Wir müssen in drei Tagen in Vermillion sein.«
    Revele runzelte die Stirn, aber nur flüchtig. Ein Flug in die Hauptstadt war nicht besonders gefährlich. »Ich werde die notwendigen Vorkehrungen treffen.« Sie trat beiseite. »Bitte begebt Euch nun an Bord.«
    Sie gingen über die ausgelegte Laufplanke; Pferde und Landratten bedurften besonderer Aufmerksamkeit. Raed wirkte selbstbewusst bis zu dem Moment, als er das Deck der
Habicht
betrat. Er hatte wahrscheinlich erwartet, alles wäre wie auf einem Boot, aber ein Luftschiff besaß zwar eine ähnliche Form, war aber etwas völlig anderes. Er schaute über die Reling und murmelte: »Wie sicher ist das verdammte Ding?«, während der Rest seiner Matrosen genauso zaghaft an Bord kletterte.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Sorcha honigsüß und wissend, dass ihre Lippen sie verrieten.
    »Lacht Ihr nur«, gab er zurück, »aber dieses Ding ist ein Witz von einem Schiff.«
    Die Flugkapitänin grinste Sorcha breit an. »Das sagen viele, bevor wir abheben – erstaunlich, wie schnell sie ihre Meinung ändern.«
    Raed wirkte skeptisch, und Sorcha hatte ein wenig Mitleid mit ihm. Obwohl die vergangenen Wochen hart für sie gewesen waren, konnte sie sich nicht vorstellen, wie es für ihn sein musste. Im einen Moment Kapitän seines Schiffs, auch wenn ihm ein Fluch überm Kopf hing, im nächsten Moment inmitten einer Geistherrenverschwörung unbekannten Ausmaßes.
    Revele war einfühlsam. »Einer meiner Männer soll Euch Eure Kabinen zeigen. Mit reduzierter Besatzung dürften alle bequem reisen können.«
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass seine Männer gut untergebracht waren, bat Raed darum, die Bedienung des Schiffs zu sehen, und Sorcha kam mit, um sein Gesicht zu beobachten. Ein kleiner Schiffsjunge namens Hoise führte sie herum und brachte sie sogar ans andere Ende des Luftschiffs, wo das Antriebssystem untergebracht war.
    »Wehrsteine.« Raed stieß ein kleines Lachen aus. »Unbezahlbar! Ihr haltet uns Gardinenpredigten über ihre untunliche Verwendung – und hier treiben sie die Kaiserliche Flotte an!«
    »Da besteht ein Unterschied.« Sorcha tätschelte eine kreiselnde blaue Kugel. Sie fühlte sich glatt und kühl an. »Diese Steine wurden eigens zu Antriebszwecken von der Erzabtei konstruiert und können nur von ausgebildeten Maschinisten bedient werden.«
    Wie auf ein Stichwort brachte ein Windstoß das Schiff zum Schaukeln, obwohl sie immer noch festgemacht waren. Raed suchte an ihr Halt – halb instinktiv, halb auch wegen des komischen Effekts, wie sie vermutete. Seine Berührung ließ ihren Puls rasen, und Sorcha schob seine Hand nicht weg.
    Raed roch nach Leder und Meersalz, als hätte die See ihn ganz durchtränkt, und darunter lag ein schwacher, süßer Duft, beinahe wie Geißblatt. Unwillkürlich sog Sorcha die Luft ein, obwohl ihr Herz definitiv schneller schlug als normal. Die Verbindung, die sie geschaffen hatte, war jetzt ein Netz für sie, denn sie spürte, dass auch sein Herz raste wie ein Kontrapunkt zu ihrem.
    Der Prätendent bewegte sich nicht, doch er lächelte; seine Zähne blitzten in seinem sonnengebräunten Gesicht weiß auf, und er fasste ihren Arm etwas fester.
    »Die Kapitänin hat mich gebeten, Euch Eure Kajüte zu zeigen.« Der junge Bursche, Hoise, tauchte hinter den Wehrsteinen auf, und Raed ließ Sorcha los und trat einen Schritt zurück. »Ich glaube, das ist eine hervorragende Idee.«
    »Die letzten Tage waren« – Sorcha räusperte sich, und ihr war peinlich bewusst, dass sie errötete – »ziemlich lang.« Unfassbar, diese Hitze in den Wangen! War sie denn wieder achtzehn?
    Hoise schaute zwischen ihnen hin und her, als hätte er plötzlich Wind von etwas bekommen. »Nun, wir heben sehr bald ab. Die Kajüten sind hier

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