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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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überflüssige Komponente Ihres einzigartigen Mechas.«
    Kao Chih rechnete mit einer vernichtenden Antwort Drazuma-Ha*s, die ihrer Umgebung, nämlich Yologs Ersatzteillager, angemessen gewesen wäre. Sie befanden
sich in einem schmuddeligen Laderaum mit zahlreichen offenen Schränken, vollgestopft mit defekten Bots und Droiden, Gehäusen, Effektorarmen, Netzteilen und Bewegungskomponenten, Kästen voller Stecker, Servos, Prozessorkernen, Manipulatoren sowie mehreren Wandgestellen, in denen ein paar große Industriebots hingen. Der düstere, schmutzige, nach Öl stinkende Raum war ein wahrer Droidenfriedhof.
    »Ich habe keine überflüssigen Komponenten«, sagte Drazuma-Ha* schließlich. »Allein schon das Ansinnen ist unhöflich.«
    »Ich würde gut dafür zahlen«, sagte der Voth und fixierte den Mecha einen Moment lang gierig mit seinem Auge aus Fleisch und Blut, bevor er sich wieder an Kao Chih wandte. »Ich will ganz offen sein - eine solche Maschine ist hier seit Jahrhunderten nicht mehr aufgetaucht.« Zu Drazuma-Ha* sagte er: »Sind Sie nicht eine intelligente Strigida-Drohne der Neunten Iteration, hergestellt in der letzten Periode der Salgaischen Synergie?«
    »Allgemein gesprochen haben Sie Recht«, antwortete der Mecha. »Und allgemein gesprochen mangelt es Ihnen auch diesmal wieder an Höflichkeit.«
    Yolog vollführte ein seltsames, vom Panzer eingeschränktes Achselzucken. »Auch Höflichkeit hat ihren Preis.« Er sah wieder Kao Chih an. »Wirklich schade - Strigida-Teile sind sehr begehrt.«
    »Weshalb?«
    »Die Salgaische Synergie war eine von mehreren vielversprechenden Zivilisationen, die von der Uncog-Fekundemie ausgelöscht wurden, einer selbstreplizierenden Maschinenhorde, die vor über zehntausend Jahren aus der Qarqol-Tiefenzone kam.«

    Kao Chihs Interesse war geweckt. »Davon habe ich noch nie gehört - wie sahen sie aus?«
    »Ach, das waren typische dumm-intelligente Maschinen - alle sahen gleich aus, dunkle Kugeln, gespickt mit Waffenfortsätzen, aber sie waren unterschiedlich groß, einige so groß wie Planetoiden. Sie wüteten Hunderte Lichtjahre weit Richtung Kern, zerstörten alles, was sich ihnen in den Weg stellte, und vernichteten alle bewohnten Welten, auf die sie trafen, bis sie die Huvuun-Tiefenzone erreichten, wo sie aus ungeklärten Gründen gestoppt wurden. Alle Uncogs, ob im Planetenorbit oder im Hyperraum oder mitten in einer Schlacht, kamen einfach zum Stillstand, als hätte man einen Schalter umgelegt. Sie fielen auseinander, ganze Flotten von Uncogs verwandelten sich in riesige Schrottwolken. Bedauerlicherweise hatten sie da bereits die Salgaische Synergie, den Interimsqudek und ein Dutzend weitere raumfahrende Zivilisationen ausgelöscht …«
    »Eine interessante Geschichtslektion«, sagte Drazuma-Ha *. »Aber das hilft Ihnen auch nicht weiter, denn meine Komponenten sind nicht verhandelbar.«
    Der Voth seufzte.
    »Ihre Optionen sind begrenzt, Mensch Kaachi. Das Einzige, was mich sonst noch interessiert, wären ungewöhnliche kulturelle Artefakte. Besitzen Sie solche Dinge?«
    Kao Chihs Gedanken überschlugen sich. Im Geiste ging er die persönlichen Habseligkeiten in seiner Reisetasche durch, die er an Bord der Kastellan gelassen hatte. Schmutzige Wäsche, Hygieneartikel, Hausschuhe, eine Wollmütze, ein Kartenspiel (ohne den Schleierprinzen), ein paar Stifte, ein Notizbuch, Familienfotos, ein paar digitale Bücher (überwiegend Abenteuergeschichten von Scheiterhaufen-Exilanten) und …
    Unvermittelt lächelte er.
    »Verehrter Mechatroniker Yolog - mögen Sie Musik?«
     
    Anderthalb Stunden später saßen sie zu dritt im beengten Cockpit von Yologs Frachtshuttle und flogen auf die gewaltige Zusammenballung von Kuppeln und Promenadendocks des Freihafens Tagreli zu. Der Voth saß auf dem Pilotensitz und nickte im Takt der Musik, die aus den Steckern in seinen länglichen Ohren kam, mit dem Kopf. Dann nahm er einen Stecker heraus und sagte:
    »Hm, ja, ausgezeichnet, Kaachi, wirklich hervorragend, eine faszinierende Bandbreite von Stilen und Darbietungen. Ihre Spezies hat anscheinend ausgiebig über diesen Zeitvertreib nachgedacht und viel Mühe darauf verwendet, und herausgekommen ist ein … hm … faszinierendes Produkt.«
    »Haben Sie schon irgendwelche Favoriten?«, fragte Kao Chih.
    »Die Elektroniki, die Sie mir empfohlen haben, gefallen mir weniger gut - sehr gekünstelt und präzise, aber irgendwie blutleer -, aber dieser Rokinrol ist … äh … primitiv, hart und

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